Kapitel 25

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„Ich dachte, sie würden länger warten.", flüsterte Aaron beklommen.


„Wer? Wer würde so etwas überhaupt tuen?", stieß Circ zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Niemand antwortete ihr. Jeder von uns wusste, dass nur ein paar Personen dazu fähig waren.

Oder sollte ich eher sagen, nur ein Element?

Die sonst so taffe Circ griff nach meiner Hand und umklammerte diese panisch.

Kesslyn dagegen stand einfach nur, wie zur Salzsäule erstarrt, da.

Uns allen war klar, dass dies über einen weiteren kleinen Streich weit hinausging.

Aaron und Titus reagierten als erste.

„Kess, beruhig die jüngeren Schüler. Circ hilft dir dabei."

„Ruby, du kommst mit mir! Titus löscht der weilen die Brände und hilft den Verletzten.", bestimmte Aaron.

Ich nickte monoton während ich meine unverletzte Hand aus Circs Klammergriff befreite.

„Alles wird gut.", flüsterte ich ihr im vorbei gehen ins Ohr, obwohl ich nicht mal selbst dran glaubte.

Aaron zog mich mit sich auf den Schulhof, „Wir müssen uns beeilen, ehe die anderen kommen."

Tatsächlich waren schon weitere Gruppen von Schülern im Anmarsch und sie sahen nicht glücklich.

Das konnte ihnen aber auch keiner verdenken, hier sah es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen.

Ein mindestens drei Meter tiefer Krater zierte die Mitte unseres ehemaligen Schulhofes, während drum herum die meisten Bodenplatten schief und krumm aus der Erde ragten.

Der ein oder andere Busch brannte noch immer von dem Rachefeldzug.

Ein paar Schüler mussten bei dem Angriff auf dem Hof gewesen sein und sich gewährt haben, denn genau diese hockten nun verstreut auf dem Gelände und hielten ihre verbrannten Arme oder Beine.

Wo waren nur die anderen um diese Zeit gewesen?

Geschweige denn unser Schulleiter?

„Ruby, da liegt etwa in der Grube. Kannst du da rein und es rausholen?"

Entsetzt sah ich zu Aaron, „Was? Nein! Auf garkeinen Fall. Warum gehst du nicht?"

„Weil du mich niemals mehr aus dem Loch heraus bekommen würdest. Ich kann dich wenigstens noch rausziehen."

Ich warf meinem Banknachbar einen finsteren Blick zu, „Ich mach's nur, weil ich wissen will was da drin ist!"

„Damit komm ich klar."

Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, rutschte ich in den Krater.

Feiner Ruß bedeckte meine Stiefel, während ich auf die Mitte der Grube zu lief.

Nach genauerem Hingucken entpuppte sich das geheimnisvolle Etwas, als ein Stück zusammen gefaltetes Papier.

„Beeil dich.", kam es der Weile von oben.

„Jaja.", ich schnappte mir das Stück Papier und stapfte zurück zum Rand des Lochs.

Aaron streckte mir seinen Arm entgegen und zog mich hoch.

Kaum das meine Füße wieder festen Boden unter sich hatten, zerrte mich mein Freund auch schon Richtung Baum mit Bank darunter.

Da kommen Erinnerungen hoch.

The prophecy of elements #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt