Kapitel 23

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Es war nun genau 17:30 Uhr, das heißt ich hatte noch ungefähr zehn Minuten bis ich wieder im Unterricht sein musste.

Vielleicht sogar fünfzehn Minuten, wenn ich so tat als ginge es mir schlecht.

Schnell entfernte ich mich von den Unterrichtsräumen und begab mich ins Erdgeschoss.

Ihr hattet nicht wirklich gedacht, ich würde auf Toilette gehen?

Meine kleine Auszeit nutzte ich lieber, indem ich durchs Schulgebäude zog.

Unschlüssig lief ich also an der Aula vorbei und blieb letztendlich vor einer großen Ebenholztür stehen.

Ein kleines Schild wies darauf hin, dass ich vor der Bibliothek stand.

Vorsichtig drückte ich die Türklinke nach unten und betrat den Saal.

Ich war noch nie hier gewesen, also wurde es wohl endlich Zeit?!

Eigentlich dachte ich, dass die Bibliothek genauso modern wie der Rest der Schule wäre, doch da hatte ich mich wohl gewaltig getäuscht.

Der riesige Saal, welcher die Bibliothek beinhaltete, wurde durch die großen roten Vorhänge vor den Fenstern abgedunkelt.

Aus Ebenholz bestehende Regale füllten die hohen Wände aus, während in ein paar Ecken, große und kleine Studientische standen.

Auf meiner linken Seite stand der Tisch des Bibliothekars.

Leer. Die ganze Bibliothek an sich war leer.

Natürlich hatten die restlichen Schüler Unterricht, aber wenigsten den Bibliothekar hätte ich erwartet.

Ich meine, jeder Erwachsenen hätte doch Angst so einen altertümlichen Raum unbeaufsichtigt zu lassen.

Vor allem Schüler mit unnatürlichen Kräften, konnten hier sicherlich schnell etwas zerstören.

Naja, wenigstens musste ich so keine unangenehmen Fragen beantworten und konnte ungehindert die Bibliothek ergründen.

Langsam lief ich durch die engen Gänge, umgeben von Bücher.

Während ich mich immer mehr vom Eingang entfernte, veränderten sich auch die Bücher immer mehr.

Sie wurden immer älter und dicker.

Mit ihnen dimmte sich ebenfalls das Licht immer mehr, bis ich zu einem Abschnitt kam, an dem mich die Dunkelheit fast übermahnte.

Ich konnte nicht mal meine eigenen Hände erkennen.

Anscheinend schadete den alten Schwarten Licht, oder man kannte einfach den Begriff Lampen nicht.

Vorsichtshalber schaltete ich mein Handylicht an, um nicht noch irgendwas zu zerstören.

Das wäre wahrscheinlich schlimmer, als ein bisschen Sonne.

Nicht zu vergessen der höllische Ärger, den mich erwarten würde.

Abrupt stoppte ich vor einem großen Regal, dies war wohl das Ende der Bibliothek.

Ich wollte mich gerade wieder umdrehen und zurückgehen, als mir ein großes Schild ins Auge fiel.

Größte Blutlinien- Element Wasser

Schnell packte mich das Interesse und ich suchte in den Regalfächern nach meinem Nachnamen.

Enttäuscht musste ich feststellen, dass er nicht unter den vorhandenen Stammbäumen war.

Ich wollte schon fast aufgeben, doch da entdeckte ich den Mädchennamen meiner Mutter.

Sanford.

The prophecy of elements #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt