Kapitel 8

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"Glückwunsch kleine, du bist die geborene Ferox", sagte Jan nur und ich musste schmunzeln,"Du kannst jetzt gehen, ja?" "Ja", ich sprang von dem Stuhl. "Aber du darfst über dein Testergebnis niemanden etwas verraten, das ist Schweigepflicht, klar?", warnte er groß gebaute Mann nochmal. "Ja ich weiß", stöhnte ich genervt,"kann ich jetzt endlich gehen." Jan machte nur eine kurze Geste mit dem Kopf in Richtung Tür und ehe er sich versah war ich schon hinausmarschiert. Draußen streifte ein leichter Windstoß durch die offene Tür meine Haare und mir fiel eine Strähne ins Gesicht. Ich strich sie mir hinters Ohr und ein Ken-Junge mit hellen Haaren ging an mir vorbei und lächelte leicht. Das war so komplett ungewohnt. Ich lächelte zurück und plötzlich stieß mich jemand von der Seite und ich knallte mit einem lauten knall gegen ein Regal links von mir. Toll Kyra, erstes flirten verkackt. Angespannt drehte ich mich in die Richtung aus der der Stoß kam und sofort lief ich rot vor Zorn an. Peter. "Oh tu mir Leid Kleine, ich hab dich nicht gesehen", sagte er provozierend. Ich beruhigte mich, er ist nur ein dämlicher, Besserwisser von den Candor. Er wird es nicht schaffen dich zu provozieren. Er wird es nicht schaffen. "Was willst du?", fragte ich ruhig und sah ihn dabei gereizt an. "Ein Autogramm sicher nicht", zischte er und dabei zuckte seine Augenbraue. Ich verschränkte leicht meine Arme und sah ihn fesselnd in die Augen. So wollte ich ihm Angst einjagen, er sollte Respekt haben. Besonders vor einer Ferox. Seine grün-braunen Augen fixierten sich plötzlich in meinen. Es war der unangenehmster Moment in meinen Leben. "Willst du mit mir flirten?", fragte er plötzlich und mir klappte die Kinnlade hinunter. "Bist du-?!?", schrie ich auf und sah ihn empört an. "Wehe du unterstellst mir sowa-", fing ich an doch wurde abrupt durch Peter unterbrochen. "Pscht. Alles gut, war eh klar das du auf mich stehst", sagte er und lächelte mich mit einem schelmischen grinsen an. War das gerade sein Ernst. Ich wusste das er mich damit nur ärgern und aggressiv machen wollte. Und schon war Peter in den Mengen von Jugendlichen verschwunden. Der Typ machte mich wahnsinnig.

Und schon saß ich ihm Zug neben Uriah und Lynn, keiner von uns wechselte ein Wort. Ich wollte Peter gerade einfach mal vergessen, der ging mir richtig auf den Arsch. Uriah starrte irgendwie verwirrt auf den Boden und Lynn starrte mit leichten lächeln an die Decke. Ich würde gerne nachfragen, aber Uriah würde sowieso nichts verraten.  Immer wenn er so einen Blick hatte wollte er einfach nur in Ruhe gelassen werden. Er presste seine Lippen aufeinander und er wischte seine schwitzigen Hände an seiner schwarzen Hose ab. "Alles gut?", fragte ich schließlich, ich konnte es nicht ertragen meinen Besten Freund so zu sehen. Uriah zuckte nur mit den Schultern und mein Blick wurde etwas besorgt. "Kai, lass ihn, er wird sich wieder beruhigen", flüsterte Lynn von der Seite und ich nickte nur seufzend. "Morgen...", fing Uriah an, "Morgen werdet ihr euch doch für die Ferox entscheiden, oder?" Seine Stimme zitterte leicht und seine dunklen Augen blickten noch immer starr zu Boden. Ich und Lynn wechselten nur flüchtige Blicke. Er machte sich echt Gedanken darüber. Im Gegensatz zu mir. Ich war seit ich klein war immer entschlossen die geborene Ferox zu sein. Doch seit ich in die Augen des Hundes gesehen habe, kurz bevor ich ihn... Meine Hand verkrampfte. Diese Simulation tat nicht gut, ganz und gar nicht. Plötzlich war ich mir nicht mehr sicher. Sollte ich wirklich hier bleiben? Oder gehen? Weg von meiner Familie, Freunde. Nein ich könnte mir nicht vorstellen immer freundlich zu sein, nicht vorstellen immer die Wahrheit zu sagen, nicht vorstellen immer logisch zu denken, nicht vorstellen nur an andere zu denken. Das war einfach nicht ich. Denn ich war eine Ferox.

Ich bin eine Ferox - PETER/Die Bestimmung FF ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt