Was schlägst du vor?

363 16 2
                                    

MEL POV:

Als wir vor Teresas und Julias Tür stehen will ich sie irgendwie doch nicht mehr zum übernachten holen. Ich meine, die beiden sind doch...sind doch...bei Emma ganz gut aufgehoben. Kaum habe ich das gedacht, schäme ich mich dafür. Was mach ich denn nur? Ich hebe die Hand, um zu klopfen, doch kurz bevor meine Faust die Türe berührt, packt Kai meinen Arm und zieht mich zu sich herum.

"Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber wir sollten Lukas eine auswischen. Er hat sich in letzter Zeit nicht gut, dir gegenüber verhalten. Ich finde, das soll der kleine büßen."

Der kleine? Also, so klein ist er nun wirklich nicht, aber naja. Ich finde, Kai hat Recht. Das mit dem vermieten vorher war echt so was von daneben. Ich könnte ihn dafür umbringen. Ein bisschen Rache schadet ja nicht.

"Was schlägst du vor?"

Da ich wirklich keine Ahnung habe, was Lukas treffen könnte, vertraue ich auf Kai. Dieser schaut mich nachdenklich an und will sich noch eine Hand Gummibärchen greifen, fasst aber daneben, weil er mir in die Augen guckt. Ohne Nachzudenken nehme ich seine Hand und lege sie an mein Herz. Dann nehme ich drei Gummibärchen aus der Packung und füttere ihn damit. Als ich bemerke, was ich da mache, springe ich ein paar Schritte zurück und Kai grinst.

"Ich habs! Das von dir grade hat mich auf eine tolle Idee gebracht, wirklich, das könnte klappen."

Ich habe mal wieder keine Ahnung, von was er spricht und komme deshalb wieder näher. Kai legt mir den Arm um die Schulter und nimmt meinen linken Arm und legt ihn sich um die Hüfte.

"Vertrau mir, so wird er am meisten verletzt."

Ich bin ein bisschen... ok, nicht nur ein bisschen, erstarrt und versuche, Kai von mir wegzuschieben, doch da kommt mir der Gedanke, dass es klappen könnte. Ich verschränke meine Finger mit denen von ihm, die auf meiner Schulter liegen und er lächelt mir ausbauend zu.

"Das wird klappen, du wirst schon sehen, kleine."

Bevor ich fragen kann, was daran Lukas wehtun oder treffen soll hat Kai bereits die Tür geöffnet und ich erstarre bei dem Bild, das ich mir bietet. Teresa und Julia rennen wie aufgescheuchte Hühner im Zimmer herum und packen ihr Zeug zusammen. Lukas liegt auf einem der Betten und wo ist Emma? Ohje, Lukas liegt halb auf ihr drauf und die beiden knutschen wie verrückt rum. Boa, die kennen sich doch grade mal einen Tag! DAs ist doch so was von billig. Billiger gehts ja gar nicht. Ich schüttle den Kopf und Kai lässt die Tür extra laut zuknallen.

Sofort bleiben Teresa und julia stehen und -oh Wunder- Lukas löst sich von Emma und starrt Kai und mich erschrocken an. Sein Blick lässt, aus welchen Grund auch immer, vermutlich Eckel, mein Herz schneller schlagen. Das ist doch gemein. Er ist schon wieder oben ohneDas gehört einfach verboten! Wieso sieht er nur so verdammt gut aus?  Sein Blick ist total erschrocken. Da braucht er mal gar nicht so entsetzt tun. Das hätte er sich auch eingeltich denken können. Ich spüre, wie Kai meine Hand drückt und beschließe endlich etwas zu sagen. Da kommt mir leider Emma zuvor:

"Ohmeingott, was will DIE denn hier?"

Das hätte ich mir doch denken können, oder? Aber statt auf Emmas Kommentar einzugehen wende ich mich an Teresa und Julia und frage:

"Seid ihr dann soweit?"

Beide nicken und gehen schon mal mit ihrem Koffer in der Hand aus dem Zimmer. Ich will auch gerade gehen, als Emma schreit:

"Julia, Teresa, was soll denn das? Ihr wollt doch nicht etwa mit DER mitgehen, oder?"

Dumm, dümmer, Emma. Ich hasse sie. Hab ich das etwa schonmal erwähnt? Ja? Naja, jetzt wisst ihr es sicher. Mein Blick bleibt aber trotzdem bei Lukas hängen, der wie betäubt auf Kais Arm um meine Schulter, meinen Arm und seine Tailie und unsere verschränkten Finger starrt. Ja Lukas, Kai und ich haben ein eigenes Leben. Ich schüttle angeekelt den Kopf und Teresa meint:

I am who I amWo Geschichten leben. Entdecke jetzt