Kapitel 14

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Leider hält der Moment nicht lange an und schon werde ich von ihn weggezogen. Alby steht vor mir und schaut mir erbost in die Augen. "Was soll der Klunk, Newt?" Ich habe ganz vergessen, dass Alby was gegen Schwule hat. Die Angst, die mich bei seinem Blick durchflutet, scheint mich zu lähmen. Weder sprechen noch bewegen kann ich mich. Alles worauf ich mich konzentriere ist dieser tödliche Blick. "Wie kannst du es wagen mich so zu hintergehen? Das ist widerlich was du da machst. Ich hatte so viel mehr von dir gedacht, aber anscheinend bist du ja nur eine Enttäuschung." Damit schubst mich Alby zu Boden und geht mit Minhos Hilfe weg. Minho wirft mir einen mitleidigen Blick zu, auf den ich hätte verzichten können. Siehst du? Für alle bist du eine Enttäuschung, ein Hindernis. Eine Sache auf die man verzichten kann. Endlich war ich die Stimme losgeworden, aber anscheinend habe ich mich getäuscht. Sie ist weggegangen, als ich das erste mal wieder glücklich war. In Ruhe gelassen zu werden, dass ist alles was ich brauche. Aber man muss mich immer fertig und runter machen, wenn ich endlich aus diesen Loch raus bin. Aber was habe ich erwartet? Das endlich der lang ersehnte Ritter kommt und mich rettet?

"Newt? Alles in Ordnung?" Tommy setzt sich neben mich und nimmt mich in den Arm. Die anderen sind schon lange gegangen und haben und mit Blicken voller ekel angeguckt. Zu wissen, dass kaum einer hinter einem steht tut weh. Es tut einfach nur unbeschreiblich weh und ich möchte nur noch weinen. Aber leider wird aus dieser unendlichen Trauer Wut. Sie durchflutet mich und sorgt dafür, dass sich meine Muskeln anspannen. Als würde ich Thomas hassen, springe ich aus seinen Armen und wische mir einmal über den Mund. "Das alles passiert nur wegen dir. Wegen dir geht hier alles zu Grunde. Vorher war alles besser. Man konnte hier ein relativ normales Leben leben. Aber seit du hier bist geht alles den Bach runter. Erst dieser Brief und der darauf folgende. Wir alle überlegen was das zu bedeuten hat, aber Alby und du habt ja was besseres zu tun. Wahrscheinlich habt ihr euch gedacht > Komm, wir gehen ins Labyrinth. Mal sehen ob sich die anderen Sorgen oder ob man uns einfach so dort liegen lässt<." Erzürnt gehe ich auf Thomas los und schubse ihn mit jeden Wort nach hinten. Die Wut hat mein Handeln und Denken in beschlag genommen und bewegt mich wie eine Marionette in einem Theaterstück. Sie kontrolliert an einem Faden, ob ich mich richtig bewege oder ob man mich woanders hinsteuern muss.

"Was soll der ganze Mist, Newt? Ich habe absolut nichts gemacht. Und wenn du das glaubst, dann bist du nicht besser als Alby oder Gally." Ich ignoriere den Schmerz der durch seine Worte entsteht. Wie ein Messer haben diese Sätze ihre hässlichen Wunden hinterlassen. "Wenn du glaubst ich entschuldige mich bei dir, dann liegst du falsch du Strunk." Einmal schubse ich Thomas noch. Er fällt zu Boden und stöhnt vor Schmerz auf. Aber es interessiert mich nicht. Ich lasse ihn auf den Boden liegen und gehe weg. Alles tut mir weh. Der Schmerz, den er mit seinen Worten hinterlassen hat, übernimmt mich immer mehr. Mir ist zu schreien zu mute, aber ich schweige. ich fresse wie sonst auch den Frust in mich. Mir ist es egal. Soll er mich doch von innen her zerstören. Mehr Schmerz und Leid als jetzt kann ich nicht mehr haben. Ich habe nämlich alles, was mir wichtig ist, verloren. Mit der Erkenntnis kommen die Tränen. Sie laufen meine Wangen runter und meine Sicht verschwimmt. Langsam lasse ich mich auf die Knie fallen. Meine Beine können diese unendliche Last nicht mehr tragen. Meine Sicht wird immer schlechter und schwarze Punkte tanzen vor meiner Nase. Ich lasse der Ohnmacht freie Hand und gehe in die schwarze Dunkelheit.

Thomas Pov

Newt schreit mich an, aber das ist unwichtig. Wie in einem Trance ähnlichen Zustand höre ich ihn zu. Ohne es zu bemerken antworte ich ihm und scheine ihn zu verletzten. Seine Augen zeigen mir die Wut, aber auch die Trauer. Er möchte am liebsten weinen und schreien, aber gibt sich damit zu genüge sich umzudrehen. Vorher schubst er mich aber zu Boden. Ich beobachte jeden seiner Schritte. Am Anfang wirken sie noch trotzig, aber er wird immer langsamer. Mit besorgtem Blick im Gesicht folge ich Newt. Irgendwann bleibt er stehen. Gerade noch steht er dort und scheint zu überlegen und plötzlich liegt er auf dem Boden. Erschrocken darüber laufe ich die letzten Meter und drehe meinen Newt um. Er ist blass im Gesicht und Tränenspuren zieren sein makelloses Gesicht. Besorgt hebe ich ihn hoch und renne zu den Hängematten. Die ganze Zeit über spüre ich diese angeekelten Blicke im Rücken. Anscheinend haben diese Leute noch nie was von Liebe gehört, sonst wäre es ihnen egal. Aber es ist ihnen nicht egal. Und ich weiß, dass sie sich nichts sehnlicheres wünschen, als endlich jemanden zu haben, der sie liebt.

Endlich erreiche ich Newts Hängematte und lege ihn rein. Sein zierlicher Körper zittert. Besorgt lege ich eine Decke auf ihn. Schweißperlen entstehen auf seiner heißen Haut. In Sorge um Newt rufe ich nach der ersten Person, die mir einfällt. "Minho!" So oft wie möglich rufe ich ihn und hoffe, dass er endlich kommt. "Was gibt es Thomas?" Minho kommt auf mich zu und gesellt sich zu mir. "Ich glaube Newt wird krank." Besorgt tätschelt Minho Newts Stirn und zieht die Luft zischend ein. "Das ist nicht gut. in ca. 4 Tagen müssen wir aufbrechen und wenn Newt krank ist..." Unausgesprochen hängt der Satz in der Luft. Wenn Newt nicht schnell genug gesund wird, dann können wir ihn nicht mitnehmen. "Das Problem ist, euch wird keiner helfen. Chuck und ich sind die einzigen, die noch hinter euch stehen. Alle anderen haben Angst von euch angesteckt zu werden." Newt wimmert auf und besorgt schaue ich ihn an. Der Streit von eben ist lange vergessen. Wichtig ist nur noch, dass wir Newt wieder auf die Beine kriegen. "Alles in Ordnung Schatz." Ich lege meine Hand auf seine Wange und streichle sie. Ein Lächeln bildet sich auf den Lippen von Newt. Meinem Engel.

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Love On The Glade [Newtmas] Wird Überarbeitet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt