Kapitel 25

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Verängstigt schaue ich mir das schwarze Tattoo an. Die Tinte lässt meine Haut noch blasser wirken, als hätte ich Jahre lang nicht die Sonne gesehen. Angst macht sich in mir breit. Was soll das Tattoos Warum habe ich das und wieso sollte man es mir stechen lassen? Fragen über Fragen über schwämmen mich und drohen mich zu ertrinken. Immer weiter ziehen sie mich runter und halten mich an Ort und Stelle. Zitternd hole ich tief Luft und atme sie wieder aus. Sie ist kalt und sorgt dafür, dass ich mich beruhige. Warum sollte der Griewer Lichtern ein Tattoo verpassen? Langsam stehe ich auf und gehe weiter um zu gucken, ob ich jemanden treffe. Ich weiß nicht, ob wir uns in neue Gruppen schließen dürfen, aber wenn 9 überleben müsste es ein Treffpunkt geben. Aber wo könnte dieser sein? Er könnte überall und nirgendswo sein. Aber irgendein Hinweis gibt es immer. Also gehe ich vorsichtig die Wege lang und suche die Wände ab. Auch wenn die Chance minimal ist, so kann es ja wirklich etwas verdächtiges geben. Meine Schritte hallen laut von den Wänden wieder und geben mir eine Gänsehaut. Sie klingen so stumpf und einfach unecht. Ganz anders als ein paar Gänge vorher.

Grübelnd laufe ich weiter und mit jedem Gang fällt mir auf, dass jeder Gang die Schritte hell oder stumpf klingen lässt. Ich ignoriere diese Tatsache, da vor mir ein Licht erscheint. Schnell laufe ich dort hin und schleiche mich um die Ecke. Vor mir erscheinen Gesichter, die mit Schrammen und blauen Flecken übersehen sind. Erst ein paar Minuten später fällt mir auf, dass es nicht lebendige Personen sind. Sie wurden hier abgelegt, als bräuchte man sie nicht. Voller Angst schleiche ich zu den Leichen. Mir fällt etwas entscheidendes auf. Sie alle liegen an der Wand und zwischen ihnen sind Lücken. Über der jeweiligen Person hängt ein Schild. Ich gehe zu der ganz linken Person. Sie hat eine dunklere Hautfarbe als die anderen. Als ich mir das Gesicht angucke, schrecke ich zurück und Tränen steigen mir in die Augen. Vor mir liegt Alby. Seine Augen sind geschlossen und sein Gesicht zeigt nicht mehr die harten oder die weichen Züge, die Alby immer hatte. Ich schaue mir das Schild an und lese es mir durch, auch wenn es mir schwer fällt.

Alby

17 Jahre alt. Besondere Fähigkeit: schlauer Anführer mit einem weichem Herzen Danke seiner Freundlichkeit und weichen Persönlichkeit kommt er als Überlebender nicht Infrage Experiment 1: Ausgeschieden

Als ich das mit Experiment 1 ins Auge fällt wird mir schlecht. Ich schaue neben Alby und entdecke meinen Namen. Wie vorher steht auch bei mir so ein kurzer Text.

Newt

16 Jahre alt. Besondere Fähigkeit: Sehr schlaue und kann in ernsten Situationen klar denken. Dank seiner rationalen Denkweise und zum Teil kühlen Auftreten kommt er als Überlebender in Frage Experiment 2: Bestehend

Langsam wird mir richtig schlecht und ich renne in eine Ecke. Mein gesamter Mageninhalt kommt raus und die Tränen rennen meine Wangen runter. Ich kann einfach nicht mehr. Es fühlt sich so schmerzhaft an zu wissen, dass meine liebevollen Freunde wegen ihres Verhaltens sterben sollen. Aber warum sollte man so etwas machen? Die Leute hinter den Schöpfern können keine Menschen sein, wenn sie so was uns antuen. Und das ohne die Wimpern zu zucken. Durch mein instabiles Verhalten höre ich nicht die Schritte. Als ich aber ein paar Minuten später meinen Kopf hebe, sehe ich dort ein paar Personen stehen. Sie sehen alle geschockt aus und können ihren Blick nicht von den Leichen nehmen. Als sie es schafften guckten sie in meine Richtung. In den ganzen Gesichtern entdecke ich Gally, der mich wütend anschaut.

"Sieh mal was deine Idee gebracht hat. Hier liegen Tote Menschen und sie alle sind wegen deiner Idee tot. Den Schöpfern zu vertrauen war dumm." Jetzt bin auch ich sauer. Wieso versucht jeder mich runter zu ziehen? Wenn irgendwas schief geht, dann bin ich die Person, die für alles schuldig ist? "Ihr wart zum Schluss genauso dafür. Wenn ihr selbst das nach macht." Tränen vor Wut laufen mir jetzt die Wangen runter. Die Jungs kommen auf mich zu und versuchen mich einzukesseln. Immer weiter rücke ich zurück, habe aber die kalte Mauer hinter mir vergessen. Sie lehnt an meinem Rücken und sorgt dafür, dass ich eine Gänsehaut kriege. Meine Atmung geht schneller, meine Brust hebt sich heftig und schmerzvoll. Wenn es so weiter geht, werde ich lein Opfer der Griewer sein. Die einzige Gefahr gegen mich war schon von Anfang an die Lichter, die die mich nicht mochten und zum Schluss vielleicht auch nicht mehr wollten. Sie wollten mich wahrscheinlich noch nie und haben ihre Freundlichkeit vorgespielt. Denn dies hier ist ein Spiel, in welchem das Wort Vertrauen sowohl Tod oder Leben heißen kann. Es ist ein schmaler breit und ein falscher Schritt kann das Band, auf welchem man balanciert, reißen lassen.

"Hey!" Hinter den Jungs, welche immer noch auf mich zukommen, tauchen andere Lichter auf. Mein Blick aber gilt nur Gally. In Gedanken male ich mir aus, wie sie mich versprügeln und einfach liegen lassen. Wie man mich vergisst und der Regen meinen schon eh unterkühlten Körper weiter kühlt. Wie ich zitternd und schwer Luft kriege und sie meine geschundenen Lungen mit Sauerstoff füllen. Wie ich ein letztes mal in Tommys wundervollen Augen schaue, bevor sich meine für immer schließen. Aber so kommt es nicht. Meine Augen sind vor Angst geschlossen und ich halte sie auch so. Das einzige was ich wahr nehme sind die Geräusche von Schlägen, Tritten und schmerzerfülltes Stöhnen. Immer weiter gleite ich die Wand hinunter und ziehe meine Knie an. Mein Kopf lege ich auf sie und wimmere einmal auf. Irgendwann verstummen die Geräusche und ich höre Schritte, die sich auf mich zu bewegen. Ich bin viel zu aufgelöst um zu realisieren, wer mich in den Arm nimmt. Mich wiegt und sag, dass alles gut wird. Wie mich jemand auf die Arme nimmt und mir einen liebevollen Kuss auf die Nasenspitze gibt. Meine geschlossenen Augen fühlen sich träge an und ich bemerke, dass ich müde bin. Aber bevor ich einschlafe öffne ich sie nochmal und sehe braun. Dann schlafe ich ein, in Gedanken bei Tommy, der mein Leben gerettet hat.

Love On The Glade [Newtmas] Wird Überarbeitet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt