Kathy, das etwas zu kleine und 15 jährige Mädchen, welches aussieht wie die Unschuld in Person, verliebt sich in ihre ein Jahr ältere Mitschülerin Alena. Die blonde Schönheit ist aber leider schon an den heiß begehrten Schülersprecher vergeben. Das...
~Alena's Sicht~ Am nächsten Morgen in der Schule ist ganz schön viel los. Alle haben mitbekommen, dass Josh ermordet wurde. Meine ganze Klasse hat mich ausgefragt und sich Sorgen um mich gemacht. Ich glaube, ich werde nie realisieren, dass er tatsächlich tot ist. Aber ich weiß auch, dass Dinge nicht ohne Grund passieren. Vielleicht hat Kathy recht. Ich habe noch nie Toderfahrungen gehabt. Ich wusste zuvor nicht, wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren. Wahrscheinlich musste ich das jetzt einfach lernen. In der ersten großen Pause warte ich vor Kathy's Klasse. Nachdem die letzte Schülerin aus dem Raum ist, frage ich nach, ob sie Kathy gesehen hat. Sie erzählt mir, dass Kathy Fieber bekommen hat und ins Krankenzimmer gegangen ist, um sich eine Weile auszuruhen. Also mache ich mich auf den Weg dorthin. Ich klopfe leise an der Tür und komme rein. "Alles ok, Kleine?" frage ich mein Mädchen, die mit einem Thermometer im Mund auf dem Krankenbett sitzt. Sie nickt und lächelt. Ihre Wangen sind rot wie Tomaten, aber das liegt wohl eher am Fieber, als an mir. Als das Thermometer piept ziehe ich es ihr aus dem Mund. "39,4" lese ich ab. "Ich glaube, du solltest lieber Nachhause." rate ich ihr. "Nein ich kann nicht. Ich hab heute wieder lange Schule und schreibe in der 8. Stunde 'ne Arbeit ..." murmelt sie erschöpft. Ich setze mich zu ihr und lege den Arm um ihre Hüfte. "Mh ... Da kann wohl nichts machen .. Kann ich irgendwas für dich tun?" frage ich sie lieb. "Theoretisch schon, aber ich will dir nichts aufzwingen ..." seufzt sie. "Komm, sag schon. Ich tue alles für dich." versichere ich ihr. "Kannst du heute Nachmittag auf Bo aufpassen? Ich bin wahrscheinlich erst um 17:00 Uhr Zuhause und ich hab es nicht gern, wenn er alleine Zuhause ist ..." sagt sie und guckt mich besorgt an. Sie hat ihren Bruder echt gern. Andere würden ihre kleinen Geschwister am liebsten vor nen Lkw schmeißen, aber sie kümmert sich wie eine Mutter um ihn. Das braucht er wohl auch ... "Natürlich. Ich hab heute nach der 6.Stunde aus, dann hol ich ihn ab, ok?" Sie sieht mich an, als hätte sie gerade im Lotto gewonnen und fällt mir um den Hals."Danke Alena! Du bist die Beste!" Ihre feste Umarmung erwürgt mich fast, aber ich drücke sie trotzdem an mich. "Kein Problem, Süße."
Nach der Schule gehe ich also zu Kathy, um Bo abzuholen. Als ich an Tür klingele, höre ich ihn, von drinnen, die Treppe runter rasen. Da macht er schon die Tür auf."Alena!" Er freut sich wie ein Keks. Ich nehme ihn in den Arm. "Hat dir deine Schwester schon Bescheid gesagt?" will ich wissen. Er nickt fröhlich. "Gut. Dann komm." Ich nehme ihn an der Hand und laufe mit ihm zu mir Nachhause. Die ganze Zeit durchlöchert er mich mit Fragen. Aber sowas ist für Kinder normal ... Glaube ich zumindest. Bei mir angekommen, gehe ich mit ihm hoch in mein Zimmer. Ich zeige auf eine alte Spielzeugkiste von mir. "Da kannst du dir was zum Spielen raus nehmen. Ich werd jetzt meine Hausaufgaben machen, also tu mir den Gefallen und spiel leise." bitte ich ihn. "Oki." sagt er und sucht sich was aus der Kiste. Warum ist dieses 'oki' so süß? Ich setze mich an meinen Schreibtisch und grübele bei den Matheaufgaben. Dieses Fach ruiniert meine Schullaufbahn. Anstatt auf meine Aufgaben zu achten, höre ich Bo zu, der wirklich kaum einen Mucks von sich gibt. Ab und an lacht er ganz leise. Ich drehe mich um und sehe ihm zu, wie er mit meinen alten Puppen spielt. "Hast du Spaß?" frage ich ihn lieb. Er nickt und lächelt. "Du hast echt schöne Puppen, Alena. Meine Mama hat früher immer welche gemacht. Die sahen genauso aus." erzählt er mir. "Deine Mutter war Puppenmacherin?" will ich wissen. "Es war ihr Hobby. Sie hat das nicht für Geld gemacht." sagt er. "Wir haben auch noch ein paar Puppen von ihr auf dem Dachboden. Wenn ich mich einsam fühle, dann setze ich mich immer zu ihnen." erzählt er und kämmt dabei einer Puppe die Haare. "Und sind die Puppen besser als die hier?" frage ich interessiert. "Besser würde ich nicht sagen. Aber deine Puppen reden mehr. Sie erzählen mir aufregende Geschichten, die sie früher mit dir erlebt haben. Und sie haben mir erzählt, dass meine Mama sie deiner Mama geschenkt hat, als du auf die Welt kamst. Meine Mama und deine Mama waren gute Freunde." Bo erzählt mir das alles, als wäre es ganz normal, dass er mit meinen alten Puppen redet. Wahrscheinlich hat er das mit unseren Müttern mal irgendwo aufgegriffen. Ich bezweifle nämlich, dass er ein Puppenflüsterer ist, aber ich spiele mal mit. "Und die Puppen bei euch Zuhause? Können die nicht reden?" will ich von ihm wissen. "Eine schon, aber die anderen nicht. Sie sind nur leere Hüllen." erklärt er mir. Erinnert mich an ein paar Menschen. "Ich glaube aber es wäre klüger, wenn du deine Hausaufgaben machen würdest." meint er. "Ja du hast recht." stimme ich ihm zu.Ich setze mich also wieder an meinen Schreibtisch. Er ist genauso wie Kathy ... Er benimmt sich total anders. Andere würden ihn wahrscheinlich für verrückt halten oder meinen er hätte zuviel Fantasie, aber ich will wissen, was dahinter steckt. Ich will wissen wie sich dieses Verhalten der beiden entwickelt hat. Ob es was mit ihrer Mutter zutun hat? Ich habe schon mal gehört, dass man durch frühe Erfahrung mit dem Tod, schneller heran reift. "Was willst du eigentlich mal werden, Alena?" zieht mich Bo aus meinen Gedanken. "Gute Frage. Eigentlich wollte ich immer Lehrerin oder sowas werden, aber jetzt wo ich darüber nachdenke ... Ich glaube, ich möchte mal Psychologin werden." antworte ich ihm. "Deine Mama ist auch Psychologin, richtig?" fragt er, als ob er sicher gehen wollen würde. "Haben die Puppen dir das auch verraten?" frage ich scherzhaft. "Nein, aber Kathy war früher oft bei ihr." antwortet er. Interessant... Als ich endlich mit Mathe fertig bin, sehe ich nach Bo. Er hat sich auf mein Bett gelegt und ist eingeschlafen. Ich lege ihm vorsichtig die Decke über seinen kleinen zerbrechlichen Körper.
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