14

1.9K 138 4
                                    

Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der Alena's Mutter mich vollquatschte, kommt sie endlich aus dem kleinen Raum. Sie schaut mich emotionslos an. "Gehst du schon nach Hause, Kathy? Ich möchte mich noch ein wenig mit meiner Mutter unterhalten. Irgendjemand muss ja auf die zwei Kleinen aufpassen." sagt sie mir und zwingt sich zu einem Lächeln. "Klar ..." gebe ich etwas trüb zurück. Ich fühle mich ein wenig stehen gelassen aber ok. Ich verabschiede mich und verlasse dann die Praxis. Auf dem Weg Nachhause denke ich die ganze Zeit darüber nach, was Alena wohl von ihrer Mutter will. Ob sie über mich reden?

Alena's Sicht
Meine Mutter und ich setzen uns in ihr Büro, ich gegenüber von ihr. "Also, was möchtest du über Kathy wissen?" fragt sie mich nun. "Ich weiß nicht ... Am besten alles, was du mir sagen kannst. In der Akte standen so viele Psychosen, von denen ich keine Ahnung habe, was sie überhaupt bedeuten." gebe ich zu. Meine Mutter seufzt und lehnt sich mehr in ihren Stuhl. "Sagen wir es so, Kathy ist sehr speziell. Ich hatte sie das erste Mal hier sitzen, da war sie gerade mal 6 Jahre alt. Sie hat sich schon immer für die Arbeit ihres Vaters interessiert aber nicht für ihn als Polizist, sondern für die Opfer oder die Täter. Hast du schon mal ein kleines Mädchen erlebt, dass dir fröhlich erzählt, dass es Leichenbilder gefunden hat? Eines hat sie sogar mal mitgebracht, wo eine Frau radikal verunstaltet war. Selbst mir ist da schlecht geworden, dabei hab ich schon vieles gesehen und gehört." erzählt mir meine Mutter. "Kaum vorzustellen ..." murmele ich. "Andererseits ist sie auch sehr anhänglich. Sie hat ständig an ihrer Mutter gehangen bis zu ihrem Tod." Die arme kleine Kathy ... "Jetzt hängt sie wohl an dir, nicht wahr? Eigentlich habe ich es nicht gern, dass ein so kaputtes Mädchen mit dir ihre Zeit verbringt, doch ... Ich glaube sie braucht dich und ich möchte euch nicht auseinander reißen." fährt sie fort. Ich muss lächeln. "Gut, dass ich so eine verständnisvolle Mutter wie dich hab." sage ich worauf sie auch Lächeln muss.

Kathy's Sicht
Auf dem Nachhauseweg komme ich an einem Laden vorbei, wo eine alte Freundin meiner Mutter arbeitet. Ich gehe hinein um mal vorbeizuschauen. "Kathy Schatzi!" quiekt Melina hinter der Theke. "Hallo." gebe ich etwas schüchtern zurück. "Was gibt's, Kleines? Kommst du vorbei um dir ein Tattoo stechen zu lassen?" scherzt sie. "Naja, ehrlich gesagt wollte ich danach wirklich fragen. Ich weiß, ich bin erst 15 aber nächsten Monat werd ich schon 16 und Papa hätte sicher nichts dagegen." Versuche ich so lieb zu sagen wie es geht. "Ich weiß nicht ... Bist du dir sicher?" fragt sie zögerlich. "Ganz sicher." versichere ich ihr. Ich hole mein Handy aus meiner Hosentasche und zeige ihr mein Wunsch Tattoo.  "Das wird aber lange dauern, Schatz." warnt sie mich aber ich schüttle den Kopf. "Ist egal. Ich hab Zeit."

//Tut mir leid, dass dieses Kapitel wieder etwas kürzer ist >< Ich zweifle im Moment etwas an der Geschichte aber ich schreib trotzdem weiter!

In love with a psycho ♥️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt