Die erste Begegnung

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Die Tür ging auf. Vor mir stand Andre, ich wusste irgendwie gar nicht wie ich reagieren sollte und so musterte ich ihn. Er war noch größer als ich dachte, obwohl ich wusste, dass er sehr groß war. Seine Haare sahen weich aus und sein Gesicht war einfach schön, mehr viel mir dazu gerade nicht ein. "Äh, hey, who are you?" sagte Andre in einem sehr guten Englisch. Ach fuck, er wusste ja nichmal das ich ich bin. Ich musste grinsen. "Hi Andre, ich bin Miri, das Mädchen mit der Postkarte, ich weise euch ein." sagte ich. "Ach Miri, haha! Hi, sorry, ich dachte du bist so ein Nachbarsmädchen von hier!" Wir lachten beide. Ich machte diese eine Handbewegung, die er auch immer machte in bestimmten Situationen, und so eine Situation war gerade. Er lachte noch mehr und sagte: "Uuuh, Insider" in so einem Slang wie ich ihn nur aus den Videos kannte. Wir lachten beide. Ich freute mich unheimlich doll. Wir möchten uns einfach. "Kann ich... äh, reinkommen?" fragte ich mit einem Grinsen. "Oh, sorry" lachte Andre. Zufällig trafen sich unsere Blicke und ich bemerkte, wir schön seine Augen waren. Ich riss mich von seinem Blick los, auch wenn es mir schwer viel. Ich wollte doch gelassen rüberkommen, das hatte ich mir vorgenommen. "Wo sind denn die Anderen?" fragte ich. "Die pennen noch" lachte Andre. "Ja dann sollten wir die mal wecken, nachher erklär ich dir hier wie alles funktioniert und dann vergisst du's noch" grinste ich. Ich bereute es ein bisschen, schließlich unterhielt ich mich gerade allein mit Andre und passiert mir wahrscheinlich nicht mehr so oft im Leben. "Willst du damit etwa sagen, dass ich dumm bin?" lachte er und piekste mir in die Rippen. Irgendwie komisch, aber mein Körper fing an zu kribbeln. Hallo? Er hat mir in die Rippen gepiekst, mehr nicht. Miri, komm jetzt klar, dachte ich. Doch ich konnte nicht anders und fing an zu grinsen wie ein dummes, verliebtes Honigkuchenpferd. Zu meinem Glück verstand Andre das Grinsen als ironische Antwort auf seine Frage. In dem Moment hörte ich Schritte von hinten aus dem Bad kommen. Ich drehte mich um und sah Jan, nur in Boxershorts und einem ausgeleierten Shirt mit dem Aufdruck "Team Nerd" und sich als Comicfigur. Ich kannte das Shirt aus einem der Videos. Als er mich sah, war ihm das sichtlich peinlich und wechselte die Blicke von Andre zu mir. Für einen Moment fand ich es fast schade, dass Jan da so in Boxershorts stand und nicht Andre. Man Miri, lass diese Gedanken, wass soll den das, dachte ich mir. Plötzlich brach eine Stimme das peinliche Schweigen. Es war Cengiz. "Mensch Andre ey, jetzt sind wir schon tausende von Kilometern von zu Hause entfernt und du hast hier trotzdem schon nach einer Nacht so ne Olle am Start, hahahaha. Ist es nicht schön zu wissen, dass einen im Urlaub keiner versteht?" Ich guckte etwas verwirrt durch die Gegend. Er dachte also auch ich wär amerikanisch. Sah ich wirklich so aus wie eine 'Olle'? Oder sagte er das nur so? Ich schaute etwas traurig nach unten, was Andre sofort auffiel. "Man Cengiz du Idiot! Sonst geht's dir aber gut, oder?" sagte Andre sauer. Es erschrak mich, ich wollte keinen Stress machen, aber ich fand es auch irgendwie ziemlich süß, wie Andre sich für mich einsetzte. Aber gut, jetzt war es fällig, Cengiz das ganze peinlich werden zu lassen. Cengiz guckte Andre verdutzt an und brachte ein stupfes "hä?" heraus. Ich bemerkte, dass Jan gar nicht mehr da war, er zog sich wahrscheinlich um. Aber egal, jetzt war erstmal Cengiz dran. Selbstbewusst ging ich auf ihn zu und streckte meine Hand aus. "Hey, ich bin Miri, die Olle die euch jetzt gleich mal einweist." Wow, das hätte ich mir selbst ja nicht mal zugetraut. Andre konnte sich das Lachen nicht verkneifen und auch ich musste grinsen. Cengiz tat mir fast ein bisschen leid. Er stammelte irgendeine Mischung aus "Scheinße", "Fuck" und "Entschuldigung". Ich lächelte, fand das ganze irgendwie witzig, gar nicht mehr so schlimm. Dann kam auch Jan wieder, diesmal sogar angezogen. Ich musste grinsen als ich seinen Blick sah, ihm was das immer noch peinlich. "Hi Jan, ich bin Miri, ich zeig euch mal wie alles geht und so." Ich verstand mich gut mit Jan. In ein paar ruhigen Sekunden wurde mir klar was für ein Glück ich hatte. Mein Gott, sowas hätte ich mir niemals zu träumen gewagt.

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