Mit dem Blick zum Boden gesenkt ging ich über den großen Hof vor meiner Schule, mit jedem Schritt hoffte ich mehr dass er mir nicht über den Weg laufen würde. Harry. Jedes Mal wenn er mich sah kam ein blödes Kommentar von ihm, so ziemlich jeder von meiner Schule konnte sich damit abfinden das ich schwul war, nur er nicht. Warum auch immer. Als ich den Blick vorsichtig vom Boden hob trafen mich seine grünen Augen. Scheiße. Ein lächeln schlich sich auf sein Gesicht, anscheinend machte es ihm Spaß mich fertig zu machen. "Hallo Schwuchtel." Unsanft rempelte er mich an. Ich ignorierte es einfach, auch wenn es schwer war. Irgendwann würde ich mit der Schule fertig sein und diesen Idioten würd ich dann auch nie wieder sehen.
Das schlimmste war, wir fuhren auf diesem Tag gemeinsam auf Klassenfahrt. Es war zwar nur eine Nacht, jedoch hatte ich trotzdem keinen Bock 2 Stunden gemeinsam mit diesem Trottel im Bus zu sitzen. Schon als wir in den Bus einstiegen spürte ich seinen Elebogen in meiner Seite und sah anschließend in seine Grinsende Fresse, am liebsten hätte ich rein geschlagen. Aber das reichte noch nicht, da der Bus komplett mit Schülern von uns besetzt und ich der Letzte war der einstieg musste ich mich neben ihn setzen, weil das der einzige freie Platz war. "Geh weg ich sitz nicht neben einer Schwuchtel." Sagte er und wollte mich wegdrücken, doch mein Klassenvorstand ermahnte ihn. Er war echt einer meiner Lieblingslehrer, er hielt immer zu mir egal was war. "Wehe du berührst mich." Sagte er so als wär schwul sein eine Krankheit und rutschte ein wenig weiter zum Fenster, ich sah ihn nur mit einem herablassenden Blick an und zückte mein Handy. Fast die ganze Fahrt über redeten wir nichts, bis er wieder mit seinen Sticheleien anfing, die ich gekonnt ignorierte. Irgendwann fing er an mich zu verarschen immer wieder tat er so als würde er mir Küsschen zuwerfen und berührte mich sanft am Arm während er mich fragte ob mir das gefällt. Meine Schmerzgrenze war wirklich hoch aber das war zu viel, wir waren 17 Jahre und nicht 12, und als die Mädchen hinter uns auch noch anfingen zu lachen war es vollkommen vorbei. Ich drehte mich zur Seite um etwas zu sagen und genau in dem Moment schickte er mir wieder eines seiner Küsschen. Ratet mal was passiert ist, genau, er traf mich damit direkt auf den Mund. Angewidert wandte er sich von mir ab und im Bus war es plötzlich vollkommen leise. "Bähh er hat mich geküsst." Sagte er nach einer Zeit, ich konnte nichts dagegen tun und wurde rot. "Du hast mich geküsst." Konterte ich doch er lachte nur. "Als ob, du stehst doch nur auf mich." Er kam mir etwas näher und lächelte frech. Eigentlich hätte ich sauer sein sollen aber ich sah da etwas in seinen Augen. War es Unsicherheit? Ich war so damit beschäftigt herauszufinden was es war, das ich vollkommen vergaß zu antworten. Gott sei Dank waren wir dann auch bald schon da. Die restliche Fahrt über sagte er gar nichts mehr, er wirkte nicht wie sonst, irgendwie sogar ein wenig zurückhaltend.
Wir besuchten verschiedene Museen und um ehrlich zu sein war es einfach nur langweilig, aber auch wenn es spannend gewesen wäre hätte ich mich nicht darauf konzentriern können, weil mich Harry irgendwie die ganze Zeit heimlich ansah. Ich konnte es aus dem Augenwinkel sehen. Den Gedanken dass ihm unser kleiner 'Kuss' vielleicht gefallen haben könnte verdrängte ich einfach. Ich wollte an sowas nicht denken, am Ende würde es eh nicht stimmen.Nach den ganzen Museen fuhren wir ins Hotel und durften dann in der Stadt rumlaufen, da meine beste Freundin Lisa heute krank war, hatte ich leider keinen und es war eine ziemlich unangenehme Situation für mich. Gott sei Dank kam Emily auf mich zu und bot mir an mit ihr und ihren Freunden mitzugehn, natürlich stimmte ich sofort zu. Das einzige was ich dabei nicht bedacht hatte war das sie eine gute Freundin von Harry war. Zu meinen überraschen sagte er aber nichts als er sah dass ich mit ihnen mitging, er grinste mich nur kurz an. Doch nicht mit seinem eigentlichen Grinser, er war nicht so gehässig eher sanft.
Sie beschlossen sich in eine Bar zu setzen, mir währe etwas zu Essen lieber gewesen aber da ich schon irgendwie froh darüber war mitgehn zu dürfen hielt ich einfach meine Klappe. Ich war der einzige aus der Runde der nicht so viel trank. Wir hatten kein Limit gesetzt bekommen wann wir im Hotel hätten sein sollen, deshalb saß ich um 1 Uhr am Morgen immer noch in der gleichen Bar rum. "Ich glaube ich werd mal abhauen." Sagte ich dann um ungefähr 10 nach 1 und wollte gerade aufstehen als Harry plötzlich sagte er würde auch mitgehn. Innerlich hoffte ich es würde sich noch ein dritter melden doch dem war nicht so. Also machten wir uns zu zweit auf den Weg. Er war ziemlich angetrunken und torkelte mir nach. "Louis?" "Ja." Ich wollte ihn in dem Moment nicht ansehen weshalb ich einfach stur nach vorne Blickte. "Es tut mir leid." Diese Worte schockten mich so dass ich stehen blieb. "Es tut mir alles leid, ich bin ein Arsch." Er blickte zu Boden. "Schon ok. Wir bringen dich ins Bett ok. Du musst ziemlich viel getrunken haben." Aus Instinkt nahm ich ihn an der Hand und ging weiter. "Louis?" "Was?" Ich musste ein wenig lachen, er benahm sich wie ein kleines Kind. "Nichts." Am liebsten hätte ich gesagt er solle es mir sagen, doch ich tat es nicht. Als wir im Hotel ankamen ließ ich seine Hand los. "Wo ist dein Schlüssel, dann kann ich dich aufs Zimmer bringen." Er tastete seine Taschen ab, aber anscheinend ohne Erfolg. "Die hat Tom." Sagte er dann. "Ich würd dich ja bei mir schlafen lassen, aber ich weiß nicht ob du bei einer Schwuchtel schlafen willst." Alkohol machte mich immer ein wenig gemein. "Es tut mir leid dass ich immer sone scheiße gelabert hab, kann ich trotzdem bei dir schlafen." Irgendwie konnte ich zu diesen grünen Augen nicht nein sagen und nickte. "Danke." Völlig unerwartet umarmte er mich und irgendwie fühlte es sich gut an. Nebenbei bemerkt war unsere Umarmung viel zu lang für eine Dankeschönumarmumg. Mein Herz fing etwas schneller an zu schlagen.
Im Zimmer waren 3 Betten und er legte sich ausgerechnet zu mir. Ich fragte gar nicht mehr nach und drehte mich einfach zur Wand. "Louis?" "Mhh." Ich war ziemlich müde und wollte eigentlich einfach nur schlafen und außerdem wollte ich nicht das wir etwas machten was er vielleicht bereuen würde. "Dreh dich mal um." Zwar dachte ich mir für was, aber dann tat ich es trotzdem. "Was willst du?" Fragte ich die Augen immer noch geschlossen, als ich plötzlich Lippen auf meinen spührte. Ich brauchte erst ein paar Sekunden um zu raffen was überhaupt gerade passierte, dann drückte ich ihn weg. Der Mond scheinte durch den Vorhang und ich konnte die Umrisse seines Gesichtes sehen. "Es...es..." stotterte er doch ich unterbrach ihn. "Ist schon ok du bist betrunken ich sags keinem ok?" Er lächelte leicht, wieder dieses sanfte lachen. "Danke." Sanft drückte er seinen Körper an meinen und legte seinen Kopf auf meinen Arm. Ich dachte er würde bald wieder zurück rücken doch er blieb so. "Gute Nacht." Sanft küsste er meine Wange. "Gute Nacht." Ich tat das gleiche bei ihm. "Louis?" Ich musste Schmunzeln. "Ich dachte wir hatten Gute Nacht gesagt." "Ich hab nur eine Frage an dich." Ich spürte wie sein Herz schneller schlug. "Ja?" "Wie hast du es geschafft dich zu outen? Ich mein...naja ich wirk zwar immer so als würd ichs voll scheiße finden aber eigentlich bewundere ich dich eher dafür." Ich öffnete wieder meine Augen die ich vor kurzem geschlossen hatte und sah ihn an. "Weiß nicht ich wollte einfach ich selbst sein, weißt du." Ich sah ihn nicken. "Ich war mir immer unsicher darüber aber irgendwie grad jetzt bin ich mir...ach egal." Es fühlte sich so an als würde sein Herz bald in meine Brust überspringen. "Sag schon." Er schnaufte leise. "Grad jetzt glaub ich schon dass ich vielleicht irgendwie auf Jungs stehe." Seine Stimme wurde immer leiser. Und erst kurz danach bemerkte ich dass er weinte. "Harry?" Ich schloss meine Arme um ihn und drückte ihn noch näher an mich. Ich hätte nie gedacht das ich jemals Harry trösten würde weil er dachte dass er schwul sei. Wir redeten noch eine Weile, er erzählte mir von seinem Vater der anscheinend ein ziemlicher Homophob war und davon dass er deswegen Angst hatte er selbst zu sein. Er erzählte mir davon dass er mich eigentlich immer sehr anziehend fand und mich deshalb so behandelte damit ja nichts näheres zwischen und entstehen hätte können. Als wir ausgeredet hatten konnte ich nicht anders und drückte sanft meine Lippen auf seine. Diesmal war der Kuss viel länger und viel viel schöner. Als wir uns voneinander lösten konnte ich wieder dieses sanfte lächeln im dumpfen Licht des Mondes sehen. "Gute Nacht, jetzt wirklich." Lachte er und bevor wir entgültig schliefen drückte er mir noch einen kurzen sanften Kuss auf die Lippen.Ich bin etwas außer Übung also bitte entschuldigt wenn es nicht so super geworden ist :D
Über Votes und Kommis würd ich mich seeeehr freuen. Und sry dass ich soviel nicht mehr update, hab nur ziemlich viel im Kopf zur Zeit und Schule gehe ich auch noch also jap :)
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Larry Stylinson - One Shots
FanfictionDa ich die letzten versehentlich gelöscht habe, hab ich mir gedacht ich schreib ein paar Neue ;) Ihr könnt mir wenn ihr Vorschläge oder Wünsche habt, diese ruhig in die Kommis schreiben ♡