Kapitel 12- Bitchfight und Locken

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Heidis Sicht:

Ich kannte sie viel zu gut, ich hasste sie.

Emelie Bindemann. Der Blick, mit dem ich den unschuldigen Rücken dieser durch und durch bösartigen Person strafte, muss ungefähr so liebevoll gewesen sein wie der Blick, mit dem Voldemort Harry Potter betrachten würde. Wutentbrannt stürmte ich in ihre Richtung.

Ich zog mein Top herunter, schließlich sollte sie ihre drei Konkurrentinnen sehen, die sie teilweise nicht hatte.Laut rief ich ihr zu :

„ Bist du wahnsinnig geworden? Was fällt dir ein hier aufzukreuzen?"

Ich wusste, Matthias Schweighöfer würde hinter mir stehen und sie rausschmeißen.

Emelie schoss herum, auf ihrem Gesicht spiegelte sich zunächst Erschrockenheit, dann Erkennen und Wut.

,,Du Bitch!'' ,

brüllte sie sofort, mit dem Zeigefinger anklagend auf mich zeigend.

Sie stellte sich auf den Gartentisch, von dem mir erst jetzt auffiel, dass er da stand. Wieso auch immer.

,,Diese Schlampe hat mein Leben zerstört! Wochen, Monate – alles weg. Sie nimmt mir alles, sogar meinen Schatz''

Hysterisch kreischend, das Gesicht vor Wut verzerrt, durchbohrte sie mich mit ihrem Blick.

Ich lächelte siegessicher. Sie meinte die Creme, ich konnte es an ihrem Augen ablesen. Sie musste aber scheiße viel Make-up draufhaben.

,,Tja, ich habe eben allen dein wahres Ich offenbart''

Ich wirkte doch intelligent, oder?

Auf einmal brüllte eine Stimme begeistert:

,,Mal melden wer noch kein Krombacher hat... ähhhhm ich meinte Cut!''

Ich drehte mich verwundert um, warum war es so klar das er sogar beim Cut rufen das Wort Krombacher in den Mund nahm? Ich wurde wütend, war ihm überhaupt klar, dass er meinen Bitchfight unterbrochen hat, den ich zum ersten Mal gewonnen hätte?

„Das war ja absolut Krombachastisch! ähm fantastisch"

Der Stockschwule umarmte uns begeistert und sagte uns jeweils die zwei Rollen zu. Anscheinend sah er diesen kleine Bitchfight als Bweis unserer Schauspielkünste. Ich war total perplex... ich hatte genauso eine Rolle wie Emelie und würde sogar die Gute spielen ( mit mehr Spielanteil), besser gings gar nicht.

Ich starrte kurz von Matthias zu Emelie, die mich ebenso verwundert anstarrte. Ich wusste nicht warum, ich musste einfach glücklich strahlen, und Emelie ging es genau so. Doch dann besannen ich mich, wen ich vor mir hatte - und drehte mich genau im gleichen Moment wie Emelie (nur sexier) auf der Ferse um, die Haare nach hinten werfend, und wollte einen eleganten Abgang hinlegen. Ich lief die ersten paar Schritte, als ich auf einmal hinter mir ein lautes Bellen, Rufe und einen dumpfen Aufprall hörte. Und Emelies Schrei. Ein Schäferhund, Ficki Ficki, ein Nackthund und ein Pudel hatten sich auf sie gestürzt und schleckten ihr Gesicht ab, ja eigentlich sogar alles, und es kamen braune Flecken zum Vorschein. Hinter den Hunden kam ein junger Mann hergestürzt. Obwohl, hergestürzt konnte man eigentlich nicht sagen, er lief eher schnell, modellhaft und hochnäsig, als wäre er darauf bedacht, nur wie ein Getleman zu laufen.

Mit einem lauten, hochnäsigen, feinen, mit französischen Akzent hervorgebrachten

,,Emelie, Ohh Emelie mein Schwesterherz'',

kam er auf sie zu.

Ich hätte gerne noch weiter beobachtet, wie Emelie von diesem komischen Franzosen belästigt wurde, doch dummerweise wurde ich selbst belästigt. Denn mitten in mich lief jemand rein. Ich spürte kurz etwas Warmes auf meinem bauchfreien, weißem Top und blickte nach unten. Jemand hatte Kaffee über mein Oberteil gekippt.

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