Frozen Ghost Soldier

Training

Man merkte einfach das Black Widow eine trainierte Agentin war. So schnell wie jetzt lag ich noch nie am Boden. Vor Erschöpfung keuchend rappelte ich mich auf und Natasha grinste leicht und versuchte es zu verstecken aber ich sah es.

"Das habe ich gesehen.", lachte ich und Natasha zuckte mit ihren Schultern.

"Entschuldige aber ich wusste nicht das du schlechter sein kannst als zuvor."

Ich schaute sie böse an. Aber sie hatte recht, ich bin wirklich schlechter geworden. Während ich meine Schultern rollte stellte ich mich wieder in Position und machte mich bereit wieder auf dem Boden zu landen. Nat schlug von oben zu und ich parierte. Mit einer gekonnten Drehung wand ich mich aus Ihrem treffradius und griff sie von hinten an. Geschickt wie sie war wich sie mit einer Rolle nach vorne aus und drehte sich sofort wieder nach mir um. Ich trat und schlug so viel ich konnte doch jeder der Angriffe wurde von ihr geblockt. Kein einziger ging durch. Es war einfach unmöglich in meinem jetzigen Zustand irgendetwas zu erreichen.
Ich landete noch viele Male auf dem Boden bis ich es schlussendlich nach mehreren Stunden des schweißtreibenden Trainings aufgab und beschloss noch etwas auf den Laufband, welches wir ebenfalls besaßen, zu joggen. Natasha begleitete mich und joggte neben mir auf dem anderen Laufband. Sie hielt es für angebracht noch etwas zu quatschen. Das sagt diejenige welche mit Leichtigkeit über das Laufband glitt. Als ob ich nicht schon genug außer Atem wäre.

"Wie geht es dir?", fragte sie mich direkt. Ich schaute sie nicht an, da ich mich aufs Laufen konzentrierte.

"Ich lebe.", antwortete ich knapp um Sauerstoff zu sparen.

"Weist du noch was vorher passiert ist?", fragte sie weiter und direkt raus.
"Also weist du noch was passiert ist bevor du im Koma lagst?" Ich schloss kurz die Augen.

"Manches.", gestand ich.

"Was heißt für dich manches?" Diese Frau kannte auch kein Halt.

"Ehm..", bevor ich etwas sagen konnte unterbrach sie mich.

"Kannst du dich noch an unsere Mission im Gebirge erinnern? Die Mission wo du das erste mal auf den Winter Soldier gestoßen bist?"
Ich überlegte. Ja ich konnte mich erinnern. An den vielen Schnee. Die kalte Luft. Das freundliche, jedoch verletzte Gesicht des Winter Soldiers.

"Ja.", gestand ich weiterhin nur kurz gehalten. Ich wusste was dieser Tag in mir ausgelöst hatte. Wohin das alles geführt hatte.

"Sicherlich kannst du dich noch an..an dein 'zusammenleben' mit ihm erinnern, oder?" Musste sie das jetzt zur Sprache bringen!?

"Ja.", sagte ich genervt.

"Ist dir der Zeit irgendwas merkwürdig aufgefallen?" Diese Frau schien auch wirklich nie nach Luft schnappen zu müssen.

"Nein, mir ist nie irgendwas Spezielles aufgefallen. So lange haben wir auch nicht zusammen gelebt das ich sagen kann das etwas komisch war." Ich stützte mich an den Handgriffen ab und schaltete das Band etwas herunter.

"Es tut mir wirklich leid was passiert ist. Ich wüsste nicht wie ich damit umgehen würde wenn mir sowas passieren würde.", erwähnte Natasha und ich stoppte das Band. Sie schaute verwirrt zu mir rüber.
"Wenn ich irgendwas gesagt habe das dich beleidigt hat tut mir das leid.", presste sie sofort raus. Ich beugte mich nach vorne und legte meinen Kopf erschöpft auf meine Arme. Ich konnte es nicht, ich konnte es nicht zurück halten. Verdammt! Dabei wollte ich mich zusammenreißen. Aber selbst das schaffe ich anscheinend nicht mehr. Schwach brach ich zusammen und Natasha kam schnell auf mich zu.

"Evelyn! Evelyn was ist los?", fragte sie mich und plötzlich zitterte mein ganzer Körper. Mein Blut floss kalt durch meine Glieder. Nein. Nein. Nein. Bitte ich will nicht. Nicht jetzt. Nicht vor ihr. Scheiße! Meine Sicht verschwand. Verschwand hinter einem Vorhang von H2O und mein Gesicht verzog sich. Und vorbei. Ich konnte es nicht mehr aufhalten. Langsam fingen Tränen an an meiner Wange herunter zu laufen und ich schluchzte hörbar.

"Oh nein..das wollte ich nicht. Es tut mir so leid das ich das Thema angeschnitten habe.", sagte Nat und rieb über meinen Rücken. Erst jetzt merkte ich das ich in ihrem Schoß lag und sich ihre Hose mit Tränen tränkte. Aber ich konnte den Fluss nicht stoppen. Es ließ sich nicht aufhalten. Das musste schon eine gefühlte Ewigkeit raus.

"Ich vermisse ihn einfach so sehr.", schluchzte ich und wischte meine Tränen mit meiner Hand weg nur um neuen Platz zu machen.

"Glaube ich dir. Ich hätte das Thema nicht einfach so unbedacht anschneiden sollen. Es tut mir leid." Unbeholfen versuchte mich Natasha zu beruhigen und drückte mich etwa an sich. Doch selbst das half etwas um die Flut ein wenig zu dämmen. Mein Gesicht war ganz warm und meine Nase fing an zu laufen.

"Komm wir bringen dich nach oben.", sagte Natasha und half mir auf. Wir gingen nach oben.

"Meinst du das wir ihn jemals finden?", fragte ich sie leicht schluchztend. Natasha schien zu überlegen.

"Ich glaube nicht das wir ihn so schnell finden, denn Hydra ist sehr gut gesichert und konnten nicht umsonst jahrelang den Augen von S.H.I.E.L.D ausweichen. Es muss schon ein Wunder passieren das wir ihn finden aber ich denke wenn wir die Augen offen halten werden wir ihn früher oder später finden.", sagte sie ehrlich. Ich lächelte schwach.

"Danke für deine Unterstützung.", bedankte ich mich bei Natasha und sie setzte mich an meiner Tür ab. Sie strich mir nochmal über den Rücken bevor sie sich verabschiedete und ich in den Raum ging. Ein Blick in den Spiegel und ich sah das ich aussah wir ein Stück Dreck. Ich beschloss duschen zu gehen und nahm meine Sachen unter den Arm bevor ich mich auf dem Weg zu den Duschen machte. Schnell waren meine Sachen ausgezogen und ich sprang unter die Dusche. Das warme Wasser auf meiner Haut tat gut und ich entspannte mich etwas.
Ich sollte mich wirklich darauf konzentrieren meinem Training nach zu gehen und sobald ich wieder so fit wie vorher bin, wenn nicht sogar besser als vorher, kann ich weiter gehen und mich darauf fixieren Bucky zu finden. Was brächte es wenn ich ohne richtig erholt zu sein mich auf die Suche nach jemanden machte der wie vom Erdboden verschluckt schien!? Ich musste, auch wenn ich es nicht wollte, in kleinen Schritten voran gehen und aufholen was ich die letzten 2 Monate verpasst hatte. Aber bald, davon bin ich überzeugt, bald werde ich ihm wieder finden.