Thranduils Entscheidung

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Zwei Stunden nach Mitternacht erreiche ich mein Zuhause.
Als ich den Thronsaal betrete, Tauriel im Schlepptau, sitzt Thranduil, mein Vater und König, noch immer auf seinem Thron, die spitze, gefährlich aussehende Krone aus Dornen, Ästen und Blättern auf seinem Kopf, ein Glas Wein in seiner Hand.
Sein blondes Haar liegt bis in die Spitzen gekämmt auf seinen Schultern, seine rote, mit Goldfäden durchzogene Robe schimmert im schummrigen Licht in all ihrem Facetten.
„Legolas."
„Vater."
Er setzt sich etwas aufrechter hin, steht aber nicht auf.
Warum auch sollte er mich begrüßen.
„Ich kann mir denken, warum du hier bist.", meint er schließlich.
„Und meine Meinung ist dieselbe. Ich werde dir eine Beziehung zu deiner angeblichen großen Liebe nicht erlauben. Ich dachte, das hätten wir zu Genüge geklärt."
Ich weiß nicht ob ich ihn anflehen oder anschreien soll.
Ich bin ein Prinz, erinnere ich mich.
Das auf dem Thron ist lediglich ein gebrochener Mann. Was ich hier nicht durch vernünftige Gespräche erreiche, erreiche ich auch nicht, in dem ich ihm wüste Beschimpfungen an den Kopf werfe.
„Vater.", beginne ich. „Ich liebe Mirabella und sie liebt mich. Ich weiß, dass es nicht alltäglich ist, so unter gegebenen Bedingungen für einander zu empfinden, aber ich bitte dich, gönne mir ein einziges Mal mein Glück. Nimm mir nicht die einzige Liebe weg, die ich je empfunden habe."
Auf einmal springt er auf und funkelt mich an. „Liebe!", faucht er. „Das ist keine Liebe!"
Wütend mache ich einen Schritt auf ihn zu. „Was ist es dann, Vater? Was ist dieses Gefühl, ständig in der Nähe des anderen sein zu müssen, weil man ohne ihn einfach nicht kann, ihm sein Herz schenken und öffnen zu wollen, und ihn zu begehren, Tag und Nacht? Was ist es für ein Gefühl, am liebsten alle Vernunft in den Wind blasen zu wollen und zu fliehen, um für immer zusammen sein zu können? Was ist es für ein Gefühl, das ich empfinde, dass ich am liebsten nichts auf dein Wort geben würde und Mirabella einfach heiraten will, ganz egal, ob es dir gefällt oder nicht? Was sind das für Gefühle, Thranduil, großer Elbenkönig, wenn nicht die Liebe?"
Das Weinglas zersplittert auf dem Boden. Schäumend vor Wut steigt mein Vater die Stufen zu seinem Thron herab und bleibt eine Nasenlänge vor mir stehen.
„Liebe bricht Herzen, mein Sohn, gewollt oder ungewollt. Und wie ich sehe, wirst du ihr das Herz brechen müssen, denn anders kommt ihr nicht voneinander los.
In zwei Tagen wirst du nach Valinor segeln. Das ist ein Befehl. Und wenn ich dich in Ketten dort hinschicke wie einen Gefangenen, dann soll es so sein."

Tut mir leid das es so lange gedauert hat , bin zur zeit im prüfungsstress des halb werden nicht so heufig neue Kapitel kommen, würde mich über Kommentare freuen.
Eure Dara

Das Glück hängt am Seidenen fadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt