Vergib mir bitte?

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Der sonst so stolze Elb sieht mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an. „Du musst die Thronfolge in Gondor antreten, Aragorn wollte es so! Legolas würde seine Heimat aber nicht endgültig verlassen, niemals! Ihr seid die Erben zweier Königreiche, wie soll das funktionieren? Ihr hättet es früher oder später selbst einsehen müssen, und es hätte euch beiden das Herz gebrochen!“
„Dann ging es also nicht nur darum, dass Legolas sich in die Tochter seines besten Freundes verliebt hatte.“, schließe ich.
„Nein.“
Ich lasse mich auf den Boden sinken, und, was mich wundert, Thranduil ebenfalls.
„Ich fühle mich furchtbar, dir etwas sagen zu müssen, bevor ich es Legolas erzähle.“, gestehe ich verlegen und spiele nervös an meinen Haaren herum. „Aber weißt du...es ist so, dass Galadriel mich gestern aufsuchte, und mir erzähle, dass sie mich in ihrem Spiegel gesehen hätte. Und naja...ich bin schwanger, in Ordnung? Legolas’ Kind wird ohne Vater aufwachsen, und es wird nie Großeltern haben, an die es sich gerne erinnert.“
Thranduils Pupillen weiten sich. „WAS?“
„So spielt das Leben.“
Ungläubig fährt er sich durch die Haare und schüttelt den Kopf. „Nein. Mirabella.“
Blitzartig rappelt er sich auf, nimmt meine Hand und zieht mich auf die Beine. „Vergib mir. Ich flehe dich an. Bella, lieber Himmel, wir müssen los. Wir müssen Legolas einholen!“
Ich wische mir eine Träne aus dem Augenwinkel. „Wozu? Er befolgt die Befehle seines Königs.“
Ebenfalls kurz vor einem emotionalen Ausbruch in Tränen fixiert Thranduil mich fest mit seinem glasigen Blick und zieht mich dann an sich.
„Vergib mir.“, flüstert er und umarmt mich fester. „Ich war so dumm. Ich liebe meinen Sohn. Ich wusste nicht...dass ihr es so ernst meint. Bitte, verzeih mir, zukünftige Schwiegertochter.“
Ich lächle unter Tränen. „Habe ich doch längst, zukünftiger Schwiegervater.“
Er lächelt ebenfalls. „Ich weiß genau, warum Legolas dich liebt. Du hast dieselbe entwaffnende Güte wie deine Mutter sie schon hatte. Ich bin sicher, du wirst Legolas suchen gehen...ist es in Ordnung, wenn ich dich begleite?“
„Nichts wäre mir lieber.“

Ich weis, es gab jetzt seit langem kein Kapitel mehr, aber ich werde versuchen mehr zu schreiben.

Eure Dara

Das Glück hängt am Seidenen fadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt