-Don't lie-

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-Kapitel 10-

Nova konnte es kaum glauben. Sie war am Leben! Doch nun sah sie sich einem weiteren Problem gegenüber: Wie in Gottes Namen sollte sie den Männern erklären, was vorgefallen war, ohne selbst zu wissen, was das alles zu bedeuten hatte? Sie begann leicht stockend zu erzählen.

„Naja, also. Ihr müsst wissen, dass ich seit ich 8 Jahre alt war eine... Stimme gehört habe. Es war ein Mann und er hat mir, so seltsam das klingt, geholfen nicht verrückt zu werden. Als ich 18 wurde, er war die ganze Zeit für mich da und hat mich ermutigt nicht aufzugeben, hat er begonnen mich zu Jägerin auszubilden. Ich hielt das ganze am Anfang für einen Witz, doch da die Stimme in meinem Kopf es beweisen konnte, ergab plötzlich alles einen Sinn. Er zeigte mir einen Übernatürlichen. Es war, wie ich später erfuhr, Azazel, den ich seitdem versuche zu erwischen."

Dean unterbrach sie „Er half dir NICHT verrückt zu werden?"

„Dean!" Sagte Sam, erschrocken über dessen Taktlosigkeit.

Nova sprach, ohne sich von dem Einwurf beeindrucken zu lassen, weiter. „Mit so einem Trauma kommt keine siebenjährige allein zurecht. Deshalb war die Stimme auch ein Helfer für mich, da niemand dem dummen kleinen Mädchen glaubte. Man schleppte mich zu Psychologen, doch ich wusste was ich gesehen hatte und hörte einfach irgendwann auf, mit anderen darüber zu reden. Den Jungen behielt ich im Auge. Nun ja, als ich, der Stimme in meinem Kopf zufolge, bereit war, begab ich mich auf die Jagd nach Azazel. Er ist mir mehr als einmal knapp entwischt und hasst mich inzwischen genauso sehr wie ich ihn. Nicht die beste Voraussetzung für ein gesundes Berufsklima."

„Gut, jetzt kennen wir die Vorgeschichte. Was war das in den letzten Wochen?" wollte Bobby die Geschichte vorantreiben.

„Nur keine Hektik." Nova massierte sich die Schläfen. „Als wir uns das erste Mal trafen-" sie nickte zu Sam und Dean hinüber, „-hatte mir die Stimme grade offenbart, ein Engel zu sein, was mich, zugegebenermaßen, zu einer Überreaktion auf deine Flirtversuche gebracht hat, Dean. Dann haben wir uns ja ‚getrennt'-" Dean schnaubte. „-und dann wurde es kompliziert. Wir haben wegen Hinweisen auf den Standort des Gelbäugigen zufällig –Keine Diskussion über Zufall und Schicksal bitte- im selben Motel übernachtet. Dort kam dann die Stimme wieder ins Spiel. Er hat mich gewarnt, ich würde Besuch bekommen und mich dann irgendwie aus meinem Körper vertrieben. Dann hat er gesagt ich sollte mir keine Sorgen machen und ist mit meinem Körper verschwunden. Was direkt danach passiert ist müsstet ihr ja wissen."

„Allerdings." Kam es trocken vom älteren Winchester.

„Nachdem wir von meinem Körper gewarnt wurden, uns bloß von Azazel fernzuhalten, bin ich verschwunden, also sowohl mein Geist-ich, als auch mein Körper. Ich bin auf Island gelandet. Kein Kommentar wenns geht, es war nicht halb so lustig wie es klingt."

„Es klingt nicht mal lustig." Dean konnte es einfach nicht lassen.

„Eben. Ich hab einen... Bekannten dort getroffen, mit dem bin ich zum Flugharfen gefahren und später hier her geflogen. Unterwegs hat sich die Stimme noch ein letztes Mal gemeldet, ich hab ihm gesagt dass ich ihn nicht brauche und habe seitdem nichts mehr von ihm gehört. Ich muss zwischenzeitlich bewusstlos geworden sein, dann ich bin erst im Wohnzimmer dieses. Ähm. Freundes aufgewacht und von dort direkt hier hin gefahren. Oder besser getrampt. Danke nochmal."

Dean stellte die wichtigste Frage zuerst. „Freund?"

Sam schlug die Hände vors Gesicht. „Dean, das ist total unwichtig."

„Jungs, jetzt wartet mal kurz. Nova, du hast wirklich keine Ahnung wer dieser Mysteriöse Engel ist?" Bobby mischte sich ein.

„Gibt es echt Engel?" wollte Sam wissen.

Dean zuckte die Schultern, Nova tat es ihm gleich.

„Und jetzt?"

(Jetzt fragt sich die Autorin, wie zum Teufel sie die Kurve zur Handlung der ersten 2 Staffeln hinbekommt.)

„Nova, du solltest erstmal bei uns bleiben. Wir finden gemeinsam einen Weg." Sagte Sam. Dean sah ihn an als hätte er den Verstand verloren. „Geht's dir noch gut Sammy?"

„Das wird nicht nötig sein, ich brauch nur meinen Wagen und dann kläre ich meine Probleme selbst."

„Kommt nicht in Frage!" sagte Sam.

„Wir können sie nicht zwingen hier zu bleiben." Brummte Bobby.

„Wo ist mein Auto?" verlangte Nova zu wissen.

„Dean wird dich hinbringen."

Dean wollte protestieren, doch der ältere Jäger warf ihm einen bitterbösen Blick zu, der keinen Widerspruch zuließ.

Der blonde Jäger ging Nova voraus aus dem Wohnzimmer, durch den Flur und hinaus auf den riesigen Parkplatz.

Vor der Tür blieb er plötzlich stehen, woraufhin die Frau prompt gegen ihn lief. „Was ist?" fragte sie. Dean drehte sich ruckartig zu ihr um und drückte sie gegen die Wand. „Was weißt du?" fragte er leise und gepresst. „N...nichts. Dean, was soll das?" „Niemand jagt Azazel ohne einen triftigen Grund zu haben. Was ist deiner." Sie wollte Scott nicht ins Spiel bringen. Sie wollte nicht, dass die Winchesters ihn in noch größere Gefahr brachten, als er sowieso schon war. „Lass mich los." Sagte sie eiskalt. „Nenn mir einen einzigen Grund." „Wenn du es nicht tust muss ich dir wehtun." „Ich habe keine Angst vor dir." Nova zog mit Schwung das Knie hoch, genau zwischen seine Beine.

Dean wich mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück. „Geht's noch?" presste er hervor.

„Du warst gewarnt. Wo ist mein Wagen?"

Dean stöhnte. „Da" er deutete auf den Toyota in der zweiten Reihe. „Der Schlüssel steckt." Knurrte er immer noch schmerzerfüllt.

Nova ließ ihn stehen und stieg in ihren Yaris. Sie fuhr tief in Gedanken versunken vom Hof. Sie würde es nicht mehr langen machen. Diesen Job, die Jagd. Sie war 27 und todmüde. Sie wünschte sich nichts mehr als eine Familie und ein Leben, fernab von dem Wissen über die schreckliche Welt.

Blood is the keyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt