Kapitel 2

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Kapitel 2

Es war eine kühle Sommernacht, als Alina am Seeufer auf Nik wartete. Fröstelnd zog sie ihr dünne Strickjacke enger um sich. Der Wind wehte unheilvoll im Wald umher und der Vollmond spiegelte im ruhigem Wasser des Flusses wieder. Schaudernd, dachte sie an die Bedeutung dieser Nacht. Alle Dorfbewohner sollten eigentlich in ihren Betten liegen und sich nicht aus dem Haus trauen, aus Angst vor den Wölfen, die sich in dieser Nacht frei herumtrieben. Jedoch schlich sich Alina wie jede Vollmondnnacht aus der kleinen Holzhütte um ihren liebsten Nik heimlich zu sehen. Während sie auf Nik wartete, lieβ sie ihre letzte Verabredung noch einmal Revue passieren.

Alina blickte den hellen Mond an, während sie hastig den Weg zum Wald am groβen Platz des Dorfes einschlug. Ängstlich blickte sie sich im Dunkel der nacht um, ehe sie das Waldinnere betrat. Hohe Bäume, erstreckten sich endlos vor der jungen Frau. Unheimliche Schatten warfen sie auf den steinigen Pfad und Alina kniff die Augen zusammen, um etwas in der Finsternis zu erkennen. Bald schon, hörte sie das Rauschen des sich nähernden Flusses und Alina konnte am Ufer einen undeutlichen Schatten erkennen. Als sie sich näherte, entdeckte sie Nik der gedankenverloren ins Wasser blickte. Leise schlich sie sich an ihn heran, um ihn erschrecken zu können. "Versuch es noch nicht mal Alina. Mit deinem Getrampel hört man dich durch den ganzen Wald!", schmunzelte Nik und drehte sich um. Alina blieb ertappt stehen und blickte ihn vorwurfsvoll an. "Du lässt mir auch gar keinen Spaβ! Kann nun mal nicht jeder so wie du ein begnadeter Jäger sein", schmollte sie und schob die Unterlippe hervor. Nik lächelte sie spöttisch an und trat zwei Schritte auf sie zu um ihr einen kleinen Kuss auf die Wange zu hauchen. Alina sah ihn empört an und fragte: "Was soll das denn sein? Ich bin doch nicht deine Schwester! Ich habe dich einen Mond nicht mehr gesehen und du hauchst mir nur einen unschuldigen Kuss auf die Wange", beschwerte sie sich mer oder weniger ernst gemeint. Niklaus hob nur spöttisch seine Augenbrauen und zog sie in seine Arme. Zusammen mit ihr, setzte er sich auf einen Stein am Flussufer und zog sie auf seinen Schoβ. Fest umschlang er sie mit seinen starken Armen. Verträumt presste sich Alina fester an Nik's Brust. In seinen Armen, fühlte sie sich immer so sicher und geborgen. Niemand konnte ihr etwas in seinen Armen antun.

"Wie war dein Mond Lina?", fragte Nik sie. "Schrecklich Nik! Ich habe dich schrecklich vermisst. Warum musstest du auch zu dieser blöden Jagd aufbrechen? Die ganze Zeit, musste ich mich mit Tatia herumschlagen.", antwortete Alina aufgebracht. Nik lachte leise und drehte ihren Kopf in seine Richtung. "Was hat denn die böse, böse Tatia schon wieder gemacht das dich verärgert hat?", wollte er von ihr wissen und küsste sie zärtlich auf ihre Lippen. Der Kuss war anfangs noch seht unschuldig, doch nach und nach wurde er immer leidenschaftlicher und stürmischer. Keuchend löste sich Nik von seiner Liebsten und sah sie fragend an. "Sie ist solch eine Hure! Vergnügt sich mit Elijah und schwärmt beim Wäschewaschen ohne Pause von dir. Du seist ja so toll und deine Augen so blau und deine Arme so stark", äffte Lina Tatia verachtend nach und Nik begann zu schmunzeln. "Bin ich das denn nicht?", wollte er von ihr wissen. "Doch, aber nur ich darf das von dier behaupten! Schlieβlich bin ich deine Frau vor dem Gesetz und den Göttern, auch wenn dies keiner wissen darf", erwiederte Alina und schlug Nik leicht auf den Arm für seine Bemerkung. Seine Frau, das war Alina bereits seit meheren Monden. Anfangs, wollte Nik das Bett nicht mit ihr teilen, was die Eheschlieβung simbolisierte, jedoch hatte Lina einen viel zu starken Willen für Niklaus. Nik verzog ärgerlich das Gesicht als sie auf ihre heimliche Heirat anspielte. Er wollte diese Ehe nicht, jedenfalls nicht heimlich im Wald, er wollte bei ihrem Vater um ihre Hand anhalten, wenn er genug Geld gespart hatte und sie mit Würde zur Frau nehmen. Er hatte sich mondelang gegeb Linas hartnäckigkeit gewährt. Er meinte, er wolle sie nicht schänden und sie wie eine Hure nach Lust und Laune nehmen.Aber Nik war auch nur ein Mann und konnte sich nicht gegen die Waffen einer Frau durchsetzen und so vollzogen sie die Ehe nur im Beisein der Götter und ihrer Liebe.

"Lina, warum denn so eifersüchtig auf Tatia? Angst mich an sie und ihre Rehaugen zu verlieren?", neckte Nik sie. Alina verdrehte die Augen, drehte sich auf seinem Schoβ und blickte ihm tief in die augen. Diese wunderschönen Augen, sie könnte sich stundenlang darin verlieren. "Nein", antwortete sie, "Ich habe keine Angst dich zu verlieren und weiβt du auch weshalb?" Nik schüttelte mit einem leichten Schmunzeln über die Ernsthaftigkeit seiner Frau den Kopf. "Weil du mir gehörst. Mit Haut und Haaren gehörst du mir allein. Weder die Götter, die Wölfe, Hexen oder dein Vater können etwas daran ändern. Du gehörst mir, so wie ich dir gehöre, bis das der Tod uns scheide. Ich werde dich wie keine zweite Frau es je vermag lieben. Ich werde dir überall hin folgen und dich in allem was du tust unterstützen. Wenn, du in den Krieg ziehst, werde ich dir deine Rüstung tragen und pflegen. Wenn du zum Banditen wirst, werde ich dir deine Schwerter schleifen und wenn du zum Monster wirst, werde ich dir folgen, bis in die tiefsten Abgründe der Hölle.", versprach Alina leise. Sie beugte sich vor und presste ihre Lippen auf die ihrer groβen Liebe. Überwältigt von ihrer Liebeserklärung, erwiederte Niklaus schlicht und einfach: "Ich liebe dich"

Lächelnd, blickte sie auf den klaren Fluss hinab. Hier wäre sie beinahe gestorben und hier begann ihr Leben durch Nik erst richtig. Ein lautes Heulen riss das Junge Mädchen aus seinen Gedanken. Sie blickte auf zum Himmel und entdeckte den Vollmond, der seinen Höhepunkt erreicht hatte. Die Wölfe verwandelten sich nun in den tiefen Höhlen der Umgebung. Schaudern blickte sie sich um. Wo steckt er nur schon wieder?, fragte sie sich und schloss die Arme fester um sie. Als sie sich umdrehte um in den Wald zu blicken und Ausschau nah ihm zu halten, entdeckte sie ihn, wie er lässig an einem Baumstamm lehnte. Böse dreichschauend schritt sie auf ihn zu und fragte ungehalten: " Was fällt dir ein mich so lange warten zu lassen?" "Ich habe gute Neuigkeiten für dich", erwiederte Nik ohne auf ihre Frage einzugehen,"Ich habe endlich genug Geld gespart, um um deine Hand bei deinem Vater zu bitten" Alina kreischte vor Freude auf. Schwungvoll schoss sie in seiner Arme und legte ihre Beine um seine Hüften. Nik fing sie lachend auf und küsste sie stürmisch und voller Liebe auf die zarten, roten Lippen. Dann setzte er sie ab und nahm ihre Hand. "Den hab ich beim Schmied anfertigen lassen. Es ist nichts groβes, jedoch alles was ich mir leisten kann", sagte Nik und streifte ihr einen feinen, silbernen Ring über den Finger. Er war mit kunstvollen Ornamenten verziert und im Inneren befand sich eine Gravur mit der Aufschrift: Always and Forever

Glücklich schaute Alina immer wieder auf den Ring und dann wieder zu Nik, als könnte sie es immmer noch nicht fassen. "Wir werden heiraten Nik! Offiziell vor der Dorfgemeinde, deinen und meinen Eltern und ich kann Tatia endlich zeigen, dass du mir gehörst", lächelte Lina und küsste Nik kurz auf die Lippen. "Ich habe auch eine Überraschung für dich", flüsterte sie ihm leise ins Ohr und führte seine Hand zu ihrem Bauch, "Ich bin guter Hoffnung"

Die KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt