Kapitel 5

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Kapitel 5

Die Sonne brach durch das dichte Dach des Waldes und warf schwarze Schatten über den Waldweg. Niklaus lächelte zufrieden. Nur noch wenige Stunden, und er würde Alina endlich wieder in seine Arme schlieβen können. Die Luft war warm, von der unerträglichen Hitze des sommers und der Duft des Waldes durchströmte die Gegend. Es roch nach Blumen und Bäumen und dem Lagrefeuers des Dorfes der Wölfe. Als Nik an ihrem Verwandlungplatz angekommen war, stoppte er plötzlich. Ein leicht süβlicher Geruch, stieg ihm in die Nase. Verwundert blieb er stehen und blickte sich um. Die Blätter raschelten im leichtem Herbstwind und die Äste brachen unter Niks schweren Sohlen.

Als er sich dem Geruch näherte, fand er sich auf einer groβen mit Blumenbedeckten Lichtung wieder. Die Landschaft, wirkte friedlich, fast schon idyllisch. Doch irgendetwas störte das Bild des wahrgewordenen Paradieses. Dieser Geruch, er war zu süβ um von den Blumen zu kommen. Jedoch roch es zur gleichen Zeit auch abartig und etwas modrig auf der friedvollen Wiese. Als sich der junge Mann in der Mitte der Landschaft befand, drehte er sich einmal um die eigene Achse. Auf der Wiese, konnte er die roten Blüten des Klatschmohns und Kornblumen erkennen.

Beim Anblick der blauen Blume, lächelte Nik breit. So blau, wie die Augen Alinas, dachte er sich und beugte sich vor, um die Blüten für einen Strauβ zusammenzusuchen. Eine Blume für jeden vergeudeten Tag ohne seine Liebe. Er bewegte sich immer weiter auf der Wiesen und bewunderte die strahlend rote Farbe dea Klatschmohnes. Jedoch, blieb er plötzlich stehen. Er wusste nun, an was der Geruch ohn erinnert hatte. Es roch nach Leichen.

Dieser penetrante Geruch. Auf dem Schlachtfeld, hatte Nik viele Leichen gesehen und gerochen. Einige hatte er sterben sehen, einige starben an Hand ihrer Verletzungen und einig Glückliche sind auch einfach an Herzversagen gestorben. Während dem ganzen Krieg, hatte Nik niemals einen Gegner getötet. Er hatte es einfach nicht über sich gebracht. Seinen ersten Mord, hatte er nähmlich für eine ganz besondere Person aufgehoben: Seinen Vater, Mikael.

Vorsichtig, näherte sich Nik den Leichen. Tierleichen, vielleicht ein Hirsch der Gröβe nach, sind den Wölfen zum Opfer gefallen, dachte er sich. Als er näher an den Leichen stand, gefror ihm das Blut in den Adern. Er schüttelte sich vor Schreck und schloss die Augen, um den Schock zu verdauen. Dann, kniff er sich einmal in den Atm, zählte langsam rückwärts von zehn runter und atmete tief ein- und aus. Das war nur eine böse Einbildung. Wenn du die Augen öffnest, wirst du nur zerfleischte Tierkadaver sehen und alles ist wieder in Ordnung. Langsam öffnete Nik seine beiden Augen und blinzelte einmal wegen des plötzlichen hellen Lichtes. Doch, als er auf die Körper hinunterblickt, kann er den aufschrei nicht mehr zurückhalten. Die Tierkadaver waren Leichen, Menschenleichen. Vor seinen Füβen, fand Niklaus seinen 10 Jahre alten kleinen Bruder Henrik. Seine Augen, waren vor Schreck weit aufgerissen und blickten nun kalt und leer in die mittagliche Sonne. Sein Gesicht war mit blutigen Schrammen bedeckt und das Blut krostete unschön an seiner Wange. Jedoch war das abscheulichste an dem ganzem Bild, die groβe, oppene Wunde am Bauch des kleinen Jungen. Sie roch unangenehm und die Mücken flogen bereits um das verdorbene Fleisch. Die Arme und Beine Henriks hingen in einem verdrehtem Winkel, so dass Nik annahm, dass sie gebrochen waren. Neben dem Jungen, lag ein einziger Fleischhaufen. Man konnte noch wage erkennen, dass es sich offenbar um einen Säugling gehandelt hatte. Niklaus war über die Brutalität der Wölfe schokiert und kniete sich zu seinem Bruder nieder. Kleine Tränen, stahlen sich aus seinen Augen. Behutsam, schloss er die Augen Henriks und küsste ihn auf die Stirn. Dann beugte er sich zu dem toten, fast zerfetzten Baby. Er zog seine Jacke aus und wickelte das Neugeborene in diese, dann nahm er sich seines Bruders an und machte sich weiter auf den Weg ins Dorf.

Singend wiegte Alina ihre kleine Tochter in ihren Armen. Aurora sah ihrer Mutter grinsend in die Augen und brabbelte etwas unverständlcihes vor sich hin. Lina lachte auf. All die Schmerzen, die sie ertragen musste, sind vergessen sobald ihre Tochter, ihr geheimer Schatz, nur einmal ein zahnloses Lächeln von sich gibt. Aurora nuckelte an ihrem Daumen und hielt ihre Holzpuppe fest in ihren kleinen Armen. Nik hatte die Puppe einst für Rebekah geschnitzt, als sie noch klein waren. Rebekah hatte sie ihrer kleinen Nichte geschenkt, damit sie etwas von ihrem Vater hatte. Aurora gähnte einmal herzhaft und versuchte gegen den herannahenden Schlaf anzukämpfen. "Schlaf mein kleiner Schatz. Ich werde immer bei dir sein und wenn du deine Augen wieder öffnst, wird dir kein Leid geschehen, weil ich immer für dich da sein werde. Auch wenn ich nicht da sein kann. Ich liebe dich meine süβe Morgenröte. Dein Vater libt dich und wir werden dich immer beschützen. Ich liebe dich!", währen Alina ihrer kleinen Tochter zusprach schloss diese ihre schweren Liederund fiel in das Land der Träume.

Alina legte Aurora wieder in ihre wiege und sang das Schlaflied noch leise zu Ende. Als sie sich umdrehte, sah sie Ayanna in dem Raum stehen. "Wie lange stehst du schon da?", fragte Lina erschrocken und beäugte die alte Hexe misstrauisch. "Beruhige dich mein Kind. Du hast keinen Grund, mir zu misstrauen. Ich bin hergekommen, um dich zu warnen. Die Geister der Natur haben zu mir gesprochen und mich gewarnt. Groβes Unheil wird über dich und deine Familie hineinbrechen!", erläuterte die Hexe und blickte Alina ernst in die blauen Augen. "Unheil?", spottete sie, "Welches gröβere Unheil sollte denn noch auf mich zukommen. Soll nun auch noch ein zweites Kind sterben? Oder erreicht mich die Nachricht, dass Nik in einer Schlacht gefallen ist?" Alina blickte Ayanna fassungslos an und brach wieder einmal in Tränen aus. Als die Frau ihr antworten wollten, wurden sie von einem lautem Schrei unterbrochen. "Nik", flüsterte Alina und rannte aus der Hütte.

Die Dorfgemeind, hatte sich um den erschöpften Niklaus versammelt. Fassungslos, schaute sie auf die beiden Leichnamen herab und fragt sich, was wohl passiert sei. "Mutter!", rief Nik, "Mutter! Es ist zu spät! Er ist tot!", erläuterte Nik, als Esther versuchte Henrik mit ihren Kräften zu heilen. Als sie einsah, dass ihr jüngstes Kind verloren war, brach sie weinend auf seiner Brust zusammen. Rebekah schluchzte herzzereiβend und wurde von elijah in die schützenden Arme genommen. Kol beobachtete das Spektakel nur stumm und schokiert und Finn, lieβ keine Gefühlsregung zu.

Etwas von der Trauer entfernt, stand Mikael. Seine Augen blickten kalt auf das Geschehen herab und er rührte sich nicht. Nicht eine Träne, vergoss er an diesem Tag über den Tod seines Sohnes. Selbst als er realisierte, dass sein neugieriger Bursche ihm in jener Nacht in den Wald gefolgt war, regte er sich nicht. Seine Gefühle war tief in seinem kaltem, hartem Herzen vergraben und nichts würde sie jemals wieder hervorholen.

Henrik, bekam am folgendem Tage eine stattlcihe Beerdigung und wurde als junges Kind gefeiert, dass diese Erde viel zu früh wieder verlassen musste. Über das Bab, wurde nie wieder ein Wort gesprochen. Nur Alina und Nik richteten in ihrer grenzenlosen Trauer eine Bestattung für ihren Sohn im Wald aus. Am Flussufer begruben sie ihn, dort wo ihre Liebe begann und sein Leben endete. Niklaus war schokiert, als er über die Grausamkeit ihrer Eltern hört und war in seiner Wut fast nicht mehr zu bändigen. Doch als Alina ihm über seine Tochter, aurora, berrichtete beruhigte er sich.

Gemeinsam, gingen sie zur Hütte Ayannas um Aurora zu besuchen und damit Nik die zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Leise klopften sie an der Tür und Ayanna öffnete ihnen wenige Sekunden später. Sie trat beiseite und lieβ das Paar eintreten. Gemeinsam schritten sie zu der Wiege und Nik betrachtete seine Tochter mit groβen Augen. "Sie ist wunderschön.", sagte er erfürchtig und strich ihr mit dem Finger über die zarte Wange. "Sie hat deine Augen und deinen Mund", stellte Nik fest und sah Lina an. "Ja und sie hat deine Haare. Die gleichen blonden Locken", lächelte diese und küsste Nik sanft auf die Lippen. Vorsichtig hob Alina Aurora aus der wiege und überreichte sie ihrem Vater. "Halt sie. Pass jeder auf ihren Kopf auf!", erklärte sie. Nik nahm seine Tochter ehrfürchtig in die Arme und küsste sie auf die Stirn. "Hallo, kleine Rora. Hier ist dein Papa. Ich war eine Zeit lang weg, doch jetzt werde ich dich nie wieder verlassen! Ich liebe dich und ich liebe deine Mama, dass sie ein solch wunderschönes Mädchen auf die Welt gebrscht hat", sagte er und drehte sich mit Aurora zu Alina um, "Dank, für meine Familie und für deine Liebe auch wenn ich nicht immer da sein konnte" Alina stiegen die Tränen der Rührung in die Augen. "Ich liebe dich. Und nun, da du wieder da bist, können wir endlich aus diesem verfluchtem Dorf fliehen und uns eine Zukunft zu dritt aufbauen!", sprach Lina und küsste ihn hingebungsvoll. Dankbar schloss Nik sie in seine Arme und die Famile befand sich lächelnd in einer Umarmung.

Einige Hütten entfernt, saβen Esther und Mikael zusammen am Esstisch. "Was hat Ayanna zu deinem Vorschlag gesagt?", fragte er seine Frau. "Das was zu erwarten war. Es würde gegen die Naturgesetze verstoβen, es sei dunkle Magie, es ist gefährlich", antwortete Esther und äffte Ayanna dabei nach. "Dann muss du es tzen Frau! Beriete alles vor. Morgen Abend sind unsere Kimder unsterblich und von allen Gefahren befreit!", entschied Mikael und verlieβ das Zimmer. Esther blieb allein zurück und dachte noch einmal darüber nach. Sie würde gegen die Neturgesetze verstoβen, um ihre Kinder zu schützen. Sie würde ein undchuldiges Mädchen, Tatia, töten um dies zu erreichen. Doch sie war bereit diesen Preis zu zahlen, um ihre Kinder zu schützen. Jedoch würde sie nicht nur ihre Kinder verwandeln sondern auch Alina. Sie gehörte zur Familie, sie war Finns Frau. Vorallem jedoch war sie Niks Geliebte und auch, wenn sie ihrem Bastardsohn nie viel Liebe geschenkt hatte, wollte sie ihm das einzige Glück in seinem Leben nicht nehmen, nachdem sein Kind bereits getötet wurde. Zufrieden mit ihrem Beschluss, stand die Frau auf und löschte die brennende Kerze auf dem Tisch. Morgen, wird es vollbracht sein, morgen werden sie unsterblich sein und die Kriege, Könige und Gefahren dieser Welt von nuna an und bis an das Ender der Menschheit überleben.

Die KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt