Bloody Diamond - 2

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Bloody Diamond – 2

(Oh welch Wunder, gleich hinter mir?!)

Seit einer Stunde gingen wir nun wahrscheinlich schon durch den Wald, spielten die perfekte Großfamilie inklusive Freunden und wanderten im Wald entlang. Vor einer alten Ruine machten wir halt, Houston zeigte auf sein Ortungsgerät, legte seinen Finger auf die Lippen um uns zu signalisieren dass wir still sein sollen. Wir nickten und gingen hinein, aufgeteilt, Julia und ich gingen zusammen. Die Waffen die wir an unseren Körpern hatten behielten wir auch dort, wir wollten ja nicht gleich jemanden erschießen der vielleicht doch unschuldig war. In der Ruine führte eine Treppe nach oben und eine nach Unten, da im Keller schon Claire und James verschwunden waren nahmen wir die alte Steintreppe nach oben. Es sah aus als wäre dieses Gebäude früher ein prunkvolles Anwesen gewesen. Früher. Wir waren ganz leise, verständigten uns nur per Handzeichen und Gesten. An der Ruine war deutlich die vorangeschrittene Erosion erkennbar. Die schönen Sandsteine waren dunkler durch den Regen und durch die Pflanzen welche sich herauf geschlungen hatten. Wir gingen durch die Räume, die mehr oder weniger vorhanden waren, doch keine Spur vom Bloody Diamond. Vielleicht hatten die anderen mehr Glück und hatten ihn schon längst gefunden und festgenommen wegen dem Mord an 13 Menschen (von denen bekannt war).

Wir gingen die Treppen wieder herunter doch Julia hielt mich auf. Sie zeigte auf ihr Ohr und legte ihren Finger auf die Lippen. Dann hörte ich es auch, von irgendwo her kamen Kampfgeräusche. Wo waren die anderen nur?! Ich zeigte auf mich und machte mit meinen Fingern einen gehenden Menschen nach um ihr zu signalisieren dass ich heruntergehen würde um nachzusehen ob es den Detectives noch gut ging oder was da los war. Julia zeigte mir den Vogel und flüsterte: „Beatris Crington, willst du sterben?“ Ich schüttelte verneinend den Kopf und schaute sie ernst an. „Nein, aber ich will auch nicht dass die anderen da ohne unsere Hilfe umkommen.“ Sie rollte mit den Augen und sah mich an. „Du und dein dämlicher Hilfsinstinkt, bringt uns noch um.“ Ein leichtes Lächeln überkam mich. Ich tat meine Hand auf den Mund und tat so als ob ich ihr einen Luftkuss zuwerfen würde. Das hatten wir in der Schulzeit auch schon immer gemacht, das war soetwas wie unser Zeichen, dass wir uns gern hatten und wir uns nicht missen wollen würden. Julia machte es mir nach und wir gingen zusammen nach unten. Die Kampfgeräusche kamen aus dem Keller und ob wir wollten oder nicht, wir mussten da herunter. Ich zog meine Waffe aus dem Schulterholster und nahm sie zwischen meine Hände. Julia tat es mir gleich. Wir nickten uns zu und gingen Schritt um Schritt voraus. Daraufhin einen langen Gang entlang und Julia betrat einen Raum während ich draußen blieb um zu überprüfen ob sich dort was bewegte. Ich lugte durch die Tür und sah wie einer der Detectives auf dem Boden lag, Juli versuchte seinen Puls zu messen, sie sah mich an und schüttelte den Kopf. Er war also tot.

Julia kam aus dem Raum heraus, ich hatte mich keinen Zentimeter bewegt, die Waffe geladen in meiner Hand. Sie ging voraus während ich nochmal den Gang überprüfte. Kurz vor der Treppe drehte sie sich um und sah mich schockiert an. Das einzige was ich herausbrachte war ein Sarkastisches: „Oh welch Wunder, gleich hinter mir?!“ Juli wusste anscheinend nicht ob sie besorgt sein sollte oder ob sie lächeln sollte denn sie tat beides. Wären wir nicht in dieser äußert schlechten Situation gewesen hätte ich mich über diesen wunderbaren Gesichtsausdruck amüsiert, was ich aber leider nicht tat.

Die eine Hand machte ich frei und mit der anderen Hand umklammerte ich meine Waffe. Langsam drehte ich mich um und sah den hochgewachsenen Mann an. „Schön euch kennenzulernen, meine kleinen Diamanten.“ sagte dieser mit ruhiger Stimme. Ich richtete meine Waffe auf ihn, genau wie Julia, welche dies aber schon vor mir gemacht hatte. Mein Atem ging flach, meine Beine waren in Angriffsstellung positioniert und mein Körper wurde nur so von Adrenalin durchflutet. Es fühlte sich an als würde ich vom ganzen Adrenalin welches meinen Körper durchflutete explodieren. „Na na, meine Kleinen, wieso so angriffslustig?“ Seine Stimme wurde zynisch. Von hinter mir hörte ich Julia plötzlich ausatmen. „Du bist also der gefürchtete Bloody Diamond?“ Ihre Stimme war zu diesem Zeitpunkt zugefroren, ohne Emotionen, kalt. Es klang einfach genial. Am liebsten hätte ich ihr applaudiert und wäre vom Set gegangen wenn das nur ein Film wäre. „Willst du meine Meisterwerke sehen damit du mir glaubst Süße? Oder bin ich dir so furchteinflößend genug?“ Ein sarkastisches Lachen kam aus meinem Mund. „Du weißt warum wir hier sind, du bist verhaftet wegen Mord an 13 Menschen plus.“ meine Stimme war fast genau so kalt wie die von Julia, mit dir Ausnahme dass in meiner ein Hauch Sarkasmus beinhaltet war. Nun war er es der Lachte. „IHR wollt MICH verhaften? In euren kühnsten Träumen. ICH werde euch zu meinen Schmuckstücken machen, denn ich werde euch kriegen, genau weil ihr beide Wildkatzen seid, nicht wie alle anderen die bei meinem Anblick um ihr Leben gefleht haben. Genau wie deine Tante die erst vor einigen Minuten ihren letzten Atemzug getätigt hat.“ Bei diesen Worten verlor ich die Kontrolle und schoss ihm in die Schulter, er sollte leiden, so wie auch seine Opfer gelitten haben. Er lachte bitter auf. Wo zur Hölle war Hudson wenn man ihn brauchte?! Bloody Diamond hatte bis kurz vorher seine Hände auf den Rücken gehalten, was dann aber zum Vorschein kam hätten wir nicht geträumt. Er holte zwei Mp7 raus, jede einzelne mit Magazinerweiterungen die weit aus mehr beinhalteten als unsere. Er zielte über uns und fing an wie ein Irrer zu schießen, Steinsplitter und Kugeln flogen in der Luft umher als wir wie vom Tod verfolgt die Treppen hoch rannten, was eigentlich gar nicht so schlimm war, da wir ja wirklich verfolgt wurden, zwar nicht vom Tod, jedoch von einem Psychopathen welcher es auf uns abgesehen hatte. „Crington, Hampton, ich werde euch kriegen, egal wo ihr euch versteckt, ich werde euch finden, egal wo und dann seid ihr tot, nicht nur tot sondern meine persönlichen Diamanten.“ Seine Stimme klang grässlich verunstaltet während er immer noch weiter schoss und damit fast die ganze Ruine ruinierte. Wir rannten durch den Wald, auf die Lichtung auf die wir gehen sollten falls etwas schief gehen sollte. Dort nahmen wir eines der Autos und starteten Plan B. Untertauchen in London. So wurde uns das gesagt. Dass wir das wirklich tun mussten wussten wir zu dem Zeitpunkt leider noch nicht. Während ich mich ans Steuer setzte, nahm Julia auf dem Beifahrersitz platz und wir brausten los. „Aus- und Einatmen!“ so beruhigte Julia uns immer beide. Es klang vertraut, es klang gut. „Gut, da wir das hätten, hier sind alle Informationen, gefälschte Pässe, Kreditkarten, eine Wohnung unser Auto und Identitäten. Die Nummer die hier drauf steht sollen wir wählen sobald wir in der Wohnung sind. Dann wird alles besser werden.“ Juli schaute mich aufmunternd an und ich nahm ihre Hand, drückte sie kurz bevor ich in einen anderen Gang schaltete und auf unsere neue Wohnung zufuhr. Die Leute die die Ausweise gemacht hatten, haben jeweils unseren zweiten Namen hergenommen damit wir wenigstens damit einigermaßen klar kamen. Was wir auch noch herausfanden als wir unsere neuen Ausweise ansahen war die Tatsache dass sie uns durch diese Papiere zu Schwestern gemacht haben.

Ab heute Abend wären wir nicht mehr Beatris Crington und Julia Hampton, wir wären Cassandra Darcy und Charlize Darcy. Geschwister, aufgewachsen und wohnhaft in London. Im teuersten Viertel um genau zu sein. Keine Eltern. Keine anderen Geschwister oder Verwandte. Auf sich allein gestellt in einer nobel Wohnung im schönsten Stadtteil Londons. 

(Das Outfit in diesem Kapitel auf der Seite war Julias Wanderoutfit)

Bloody DiamondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt