Bloody Diamond - 10

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Bloody Diamond - 10

(Willst du uns umbringen?!)

Am nächsten Morgen wachte ich etwas ungewohnt mit einem Arm um meine Taille auf. Da Harry sich auf die äußere Seite gelegt hatte war es für mich ein leichtes ihn aus dem Bett zu schupsen. Verwirrt schaute er zu mir hoch. "Anfassen ist nicht drin Harry, entweder unterlässt du das oder du musst bei Julia und Niall schlafen da du das Fensterbett nicht magst. Er murmelte irgendwelche Schimpfwörter richtete sich auf, schmiss seine Decke auf mich und begab sich auf den Weg ins Bad. Er hatte ja noch keine Ahnung was ihn heute erwartete. Ein diabolisches Grinsen bereitete sich auf meinem Gesicht aus. Gutgelaunt sprang ich aus dem Bett und tapste in die Küche, beim Vorbeigehen schaltete ich den kleinen Fernseher im angrenzenden Wohnzimmer ein und machte mir einen Kaffee. Kurz danach nahm ich einen Notizzettel und schrieb den anderen dass ich schnell Brot holen gegangen war.

Draußen war es kälter geworden, in den Nachrichten wurde auch angezeigt dass es die nächsten Tage zu Schneefall kommen konnte. Schnellen Fußes ging ich die kleine Straße im Dorf entlang zum einzigen Laden. Es war kein super moderner Supermarkt wie man ihn in größeren Städten gewohnt war, es war ein typischer Tante Emma Laden, in Rumänien 'Coperativa' genannt. Mit den Leuten die den Laden betrieben war ich sogar verwandt, naja, besser gesagt mit dem halben Dorf. So nach dem Prinzip jeder kennt jeden. Ich schwang also die alte Tür des Ladens auf und betrat den nicht allzu großen Raum. "Bună ziua."(Guten Tag) Grüßte ich höflich und sah das Mädchen hinter dem Tresen an. Sie war, soweit ich mich erinnern konnte das kleine, nervige Mädchen von damals, aka meine Cousine zweiten Grades Ariana. Gott, ich hatte früher keine einzigen Sommerferien überstanden ohne dass sie mich zu sich bat mit der Begründung sie fühle sich doch so allein, dabei wollte sie nur Andrei sehen, weil dieser mich immer überall hin begleitete. "Hey Ari." Ich lächelte sie an. Wahrscheinlich erkannte sie mich nicht mal wieder, schließlich habe ich den Kontakt aus freiem Willen zu ihr abgebrochen. "Bea?" fragte sie leicht irritiert und sah mich an. "Da, eu sunt." (Ja, ich bin's) "Dece ai venit?" (Warum bist du gekommen?)

Man konnte deutlich die Feindseligkeit ihrerseits heraushören. Ach wie schön, alles noch wie früher.

"I'mi trebuie o pâine, te rog." (Ich brauche bitte ein Brot)

Ariana nickte, gab mir das Brot, ich bezahlte, ließ ihr etwas Geld da und wünschte ihr einen schönen Tag. Selbst wenn ich sie nicht mochte konnte ich nicht anders als nett zu ihr zu sein. Sie war schließlich irgendwas in Richtung Familie.

Die nächsten Tage sollte ich vielleicht Harry mitnehmen, dann wäre sie bestimmt netter zu mir.

Zuhause angekommen legte ich das Brot auf den Tisch und ging in den Hof um Feuerholz ins Haus zu holen.

Gerade als ich die zweite Kiste voll Holz ins Haus schleppte sah ich Harry auf der Treppe sitzen und rauchen. Beim vorbei gehen schlug ich ihm 'aus Versehen' die Zigarette aus der Hand und sah ihn unschuldig an.

"Wieso?" Fragte er und war grad dabei sich eine neue anzuzünden.

"Was bringt es mir wenn du an Lungenkrebs stirbst?"

"Viel." Gab er nachdenklich von sich und sah mir in die Augen.

"Dann hätte ich dich aber gleich in England lassen können, da wärest du wenigstens zu einem Diamanten verarbeitet worden."

"Hättest du machen sollen" Harry sah auf den Boden und dann stur gerade aus.

"Hätte ich das?" fragte ich nochmal nach.

"Nein, danke" seine Stimme ging leicht nach oben. Ich packte ihn am Ärmel und zog ihn ins Haus. Er schüttelte resigniert den Kopf und ich verdonnerte ihn zum Tisch decken.

Julia und Niall kamen noch relativ verschlafen in die Küche und setzten sich an den Tisch. "Morgen." Trällerte ich ihnen entgegen und bekam nur ein gemurmelten Morgengruß zurück.

"Heute rennen wir." Ließ ich sie wissen. Mir fehlte der Sport den ich sonst fast täglich betrieb und den anderen würde das bestimmt auch nicht schaden. "Bis wohin?" fragte Harry.

"Schau aus dem Fenster." Ich zeigte auf den Hügel auf den weitere folgten bis es fast nur noch steil hinauf ging. Am höchsten Punkt war ein Kreuz angebracht. "Bis wohin?"

"Kreuz" ich biss herzhaft in mein Brot und sah in die Gesichter der anderen. Purer Irrsinn war erkennbar. Also verfluchten sie mich grad in ihrem inneren. "Willst du uns umbringen?" Niall ließ von seinem Essen ab und sah total geschockt aus dem Fenster. "Ja, sowas in der Art, nein eigentlich wollt ich an eurer Ausdauer arbeiten."

Nach einer gefüllten halben Stunde schaffte ich es letztendlich alle drei zu überzeugen und außer Haus zu bringen.

Zwei Stunden liefen wir schon ohne Pause über Feld und Flur, Wiese und Hügel. An einigen verwilderten Traubenstöcken blieben wir kurz stehen. Das war das Traubenfeld meines Großvaters. Plötzlich fiel mir das kleine Etwas ein was Andrei vor gut 15 Jahren vergraben hatte. Ich ging am zweiten Weinstock links und machte drei kleine Schritte, dann ließ ich mich zu Boden sinken und zog zwischen den Grashalmen eine Schnur heraus. Die anderen schauten mich an als wäre ich eine Verrückte aber mich störte das nicht. Am Ende der Schnur war ein kleines Packet in welchem der Schlüssel zur Hügelhütte lag und ein aus Stein gemeißeltes Herz. "Richtungswechsel Leute, wir müssen hinter die Hügel." Ohne zu meckern oder auch nur einen Mucks von sich zu geben folgten mir die anderen brav. Und da war sie, die Hütte, im Schütz der Hügel am See. Ob sie wohl auch noch das beinhaltete was ich brauchte?

Ich öffnete die Tür und sah...

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Na? Was denkt ihr sah sie?

Gefällt euch die Story? Tipps und Vorschläge wären nett :*

Love you all <3

B.

Bloody DiamondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt