Bloody Diamond - 9

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Bloody Diamond - 9

(Gut erkannt, Sherlock)

Ich war viel zu früh aufgewacht, hatte einen Bad Hair Day und ziemlich schlechte Laune. Am liebsten hätte ich mich umbringen lassen. Das ganze Weglaufen setzte mir doch ziemlich zu, was ich natürlich nie im Leben zugeben würde. Als ich runter zum Frühstücken ging sah ich wie Niall und Julia gerade in den Fahrstuhl einstiegen, Händchen haltend und übertrieben turtelnd. Aber die beiden waren schon süß zusammen. Hinter mir ging eine Tür auf und Harry kam raus. Ganz ehrlich? Er sah aus wie ich mich fühlte. Wir murmelten beide ein 'morgen', stiegen in den Fahrstuhl und nahmen den Tag so hin wie er kam.

Ich fuhr gerade den Oldtimer vor. Niall packte höflicher Weise das Gepäck in den Kofferraum und setzte sich auf die Rückbank. Gerade kam Julia strahlend schön wie immer aus dem Hotel, in ihrer Hand eine Zeitschrift mit der Aufschrift: Harry Styles und Freundin rennen die Straßen Bukarests entlang, etwas zu verbergen oder will Styles seiner Freundin Beatris nicht den Paparazzi Stress antun?

Ich lachte herablassend auf, zuckte demonstrativ mit den Schultern und setzte mich ans Steuer. Kurze Zeit später klopfte es am Fenster. "Darling, umsteigen, ich fahre." Da ich keinen Nerv hatte ihm zu widersprechen saß ich kurz darauf auf dem Beifahrersitz während Julia und Niall es sich hinten gemütlich gemacht hatten und Harry angeberisch lächelnd auf dem Fahrersitz Platz nahm. "Rumänische Straßen sind nicht die besten." warnte ich ihn vor doch er winkte nur ab mit der Begrünung, es gäbe schlimmeres.

Wir fuhren die Autobahn der Sonne entlang und Harry sah mich provozierend an: "Von wegen, so schlimm sind die Straßen hier nicht." Julia lachte auf, "Warts ab." sie und Niall murmelten noch etwas ehe sie auch schon wild über irgend welche Dinge zu diskutieren begannen.

Als wir dann von der Autobahn abfuhren und Harry die holprigen Straßen Rumäniens zu viel wurden saß ich wie gewohnt auf dem Fahrersitz.

"Können wir anhalten?" Fragte Niall energisch, "ich habe Hunger." Von Julia kam ein 'ich auch' und so hielten wir einige Kilometer weiter bei einer kleinen Pension an und aßen typische Hausmannskost. Die Art und Weise wie hier gekocht wurde schien den Jungs auf den ersten Blick nicht zu gefallen, auf den zweiten Blick aber verliebten die beiden sich in das Essen was Julia und mich zum lachen brachte. Da Julia früher schon bei uns Zuhause war kannte sie das alles schon und konnte sogar viele Worte, was uns ziemlich stolz machte.

Die Fahrt dauerte länger als geplant, wir schafften es aber noch vor Nachteinbruch anzukommen. Das Haus meiner Großeltern lag in einem Dorf in dem jeder jeden kannte. Das letzte Mal an welchem ich dort war war zu der Beerdigung meiner geliebten Großeltern. Mein Großvater starb zuerst und meine Großmutter gleich darauf weil sie es nicht aushielt ohne ihn zu leben. Sie ist eines natürlichen Todes gestorben, wie als hätte ihr Körper gewusst dass es für sie nichts mehr auf der Welt gab. Zwar hatte sie ihre Kinder und Enkel, ihre große Liebe fehlte aber trotzdem noch am meisten. Als ich das Haus betrat kamen Erinnerungen hoch. Erinnerungen wie ich meine Kindheit dort verbracht hatte, die Hühner durch den Hof jagte, dem Hund Tricks beibrachte und eingehüllt in den Spitzengardinen meiner Oma von meiner Hochzeit träumte. Sie meinte immer ich würde eine wunderschöne Braut abheben, sie selber hatte es aber nicht mehr miterleben können wie ich heirate. Ich stellte schnell Strom und Wasser an, sperrte das Haus auf und nahm die Laken von den Möbeln. Es war noch alles wie ich es gewohnt war. Niemand hatte etwas daran verändert. In meinen Erinnerungen schwelgend merkte ich gar nicht wie sich zwei Arme um meine Taille schlangen und mich nach meinem Befinden fragten. "Was?" Fragte ich verwirrt nach und sah in das Gesicht des Lockenkopfes welches auf meiner Schulter ruhte. "Harry? Nicht einschlafen, Hey!" ich klatschte leicht auf seine Backe, dann immer fester. "Lass mich." seine Stimme war rau und anders, müde. Ihn so zu hören verpasste mir eine kleine Gänsehaut. Ich musste ihn unbedingt ins Bett bringen. Julia und Niall räumten alles aus dem Auto aus und halfen mir dabei den Terrakotten einzuheizen da es nicht gerade warm war. Ich machte in zwei Zimmern die Betten, in meinem ehemaligen Zimmer und dem in dem meine Eltern immer wohnten wenn wir bei meinen Großeltern waren. Mein altes Zimmer teilte ich mir mit meinem Cousin, jedes Jahr in den Sommerferien. Dementsprechend waren in dem Zimmer zwei Betten da er sich strikt weigerte mit mir ein Bett zu teilen, damals. Also hatte ich immer das schöne große Bett das so flauschig war als würde man darin untergehen und Andrei hatte das Bett am Fenster. Wieso? Weil ich Angst hatte dass mich etwas durch das Fenster angreifen hätte können.

Auf dem Weg hierher hatten wir noch kurz halt gemacht bei einem Markt um das nötigste einzukaufen.

Und nun saßen wir da, am alten Holztisch den meine Mutter angefertigt hatte und aßen etwas kleines. Ich schaltete den Gasherd an und setzte die alte Teekanne auf das brennende Gas. "Was machst du da?" Fragte Niall neugierig, "Ceai de zahăr ars." Immer wenn ich mehrere Sprachen durch wechselte hörte man kurz darauf einen kleinen Akzent in meiner Stimme. "Was ist das?" fragte nun auch Harry und schaute von seinem Brot auf. "Ein Tee welcher ziemlich gut schmeckt." Julia schaute mich an und lächelte. Ich wusste genau dass ihr dieser Tee gefiel.

"Darf ich probieren?" fragte Niall plötzlich wie aus der Pistole geschossen. "Klar" ich lächelte "ich hab genug für alle gemacht." Alle lachten über Nialls Reaktion und wir redeten lange über irgend welche Themen bis Harry dazwischenredete und das nur um mich zu fragen: "Kennst du die Leute die hier gewohnt haben?" "Ja, meine Großeltern"

Er schaute zuerst verwirrt und stellte dann eine ziemlich 'unglaubliche' Tatsache fest: "Du bist Rumänin."

"Gut erkannt, Sherlock."

Niall und Julia hatten uns mitgeteilt dass sie das Doppelbett nehmen würden weil sie uns nicht zumuten wollten in einem Bett zu schlafen. Wer's glaubt, sie machten das nur weil sie beieinander schlafen wollten. Wir waren eigentlich egal, einfach nur eine glückliche Gegebenheit. "Harry, du kannst da schlafen." Ich zeigte auf das Bett am Fenster. "Ich will da aber nicht schlafen." Schon wieder motze er herum. Am liebsten hätte ich ihm den Hals umgedreht. "Ich auch nicht."

"Gut." Seine Stimme klang wieder herausfordernd, er nahm sein Bettzeug und legte es, samt sich in mein großes flauschiges Bett. "Entweder du schläfst hier oder am Fenster, entscheid dich, aber neben mir lässt sich's gut schlafen, Babe." Harry wackelte mit seinen Augenbrauen und sah mich aus grünen Augen an. "Okay, aber wenn du mich anfasst, dann gnade dir Gott." Ich legte mich in mein kuscheliges Bett und rutschte so weit wie möglich weg von Mr. Everybody-Loves-Me.

'Ich überstehe die Nacht.' derweil versuchte ich mich selber zu motivieren während eine Stimme in meinem Kopf murmelte: "Nein, du bist zu schwach..."

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Hey sweeties,

Ich danke euch für die reads,

Und wünsche euch eine gute Nacht, es ist spät und ich hoffe ihr habt ein schönes Wochenende.

Lässt einen Kommentar und ein vote da.

Love you :*

B. Xoxo

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