Coyness

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Nach einer Weile sprangen wir wieder von der Schaukel, da die kleinen Kinder schaukeln wollten. Wir gingen neben einander her und schwiegen. Es war aber keine unangenehme Stille, sondern einfach entspannend. Wir beide sahen uns gleichzeitig an, als sich unsere Hände aus versehen berührten. Schüchtern lächelte mich Liam an und ein zarter Rosa Ton schlich sich auf seine Wange. "Darf ich?" fragte er und berührte mein Hand erneut. Kaum hatten diese Worte seinen Mund verlassen, merkte ich wie ich etwas unruhiger wurde. Sein Blick war immer noch auf mich gerichtet, weshalb ich ihn ein lächeln schenkte und nickte. Ganz vorsichtig nahm er langsam meine Hand in seine. Jedoch lies er locker, wahrscheinlich damit ich sie wieder lösen konnte, wenn ich doch nicht wollte. Dem war aber nicht so, weshalb ich leichten druck ausübte. Es war ja nicht so, dass ich noch nie seine Hand gehalten hatte. "Sicher, dass du heute auf die Kirmes willst?" fragte ich ihn nach dem ich an den Himmel sah. Es zogen dunkle Wolken auf und es sah so aus, als wie wenn es jeden Moment beginnen würde zu regnen. "Wir können auch was anderes machen, wenn du magst" sagte er. "Lass uns erstmal nach hause, bevor es noch anfängt zu regnen" sagte ich. Grade hatten die Worte meinen Mund verlassen, schon spürte ich den ersten Tropfen auf meiner Nase. Liam anscheinend auch, denn er fing an schneller zu laufen und zog mich hinter sich her. Er war schon immer der schnellere von uns.

"Liam nicht so schnell" lachte ich, da ich kaum noch hinterher kam. Inzwischen hatte es angefangen in Strömen zu regnen.

Aber irgendwie machte mir das grade überhaupt nichts aus. "Liam" lachte ich. "Ich bin nicht so schnell wie du"
Er verlangsamte sein Tempo und irgendwie hatten wir dann aufgehört zu laufen.

"Ich wurde sagen, die Kirmes fällt ins Wasser" sagte er über den Regen hinweg. Zwar war ich ziemlich, enttäuscht, da ich mich echt drauf gefreut hatte, aber bei so einem Wetter machte es auch kein richtigen Spaß. Ich senkte den Kopf, da ich nicht wusste was ich noch da rauf hätte antworten sollen.

"Dann lass uns doch später einfach in die Bar, bei uns in der nähe, gehen, etwas trinken und Billiarde spielen gehen, also wenn du magst?" fragte er mich. Unentschlossen zuckte ich mit den Schultern. Ich war jetzt nicht so der große Fan von Trinken gehen. Vor allem würde wir ja nichts gutes bekommen, weil wir noch keine 18 sind. Okay, Liam würde es vielleicht bekommen, da er den Barkeeper kennt.

"Wenn du nicht willst, können wir auch was anderes machen?" schlug er vor.

Ich wusste nicht woher es kam, aber ich wurde plötzlich ziemlich unsicher, weshalb ich unsere Hände löste und sie tief in meine Hosentasche steckte. "Ich würde irgendwie lieber zuhause bleiben, aber wenn du wirklich dahin willst, dann können wir das auch machen" sagte ich.

"Was hast du denn plötzlich?" fragte er während er mich an sah und seine Augenbraun zusammenzog.

Unbeholfen zuckte ich wieder mit den Schulter. Ich wusste selbst nicht woher jetzt auf einmal die Schüchternheit gegenüber Liam her kam.

So hatte ich mich nie in Gegenwart von ihm gefühlt. Er sah mich besorgt an und blieb stehen. Mein Blick war auf den Boden gerichtet und aus welchem Grund auch immer kämpfte ich mit den Tränen.

Ich spürte seine Hand an meiner Wange, weshalb ich sie etwas weg drehte, als ich merkte, dass seine Berührung , mir eine Gänsehaut über den ganzen bereitete.

"Komm, lass uns erstmal die letzten Meter zu dir nach Hause gehen" sagte er und legte seine Hand leicht auf meinen Rücken.

Nach 5 Minuten kamen wir völlig durchnässt, bei mir zuhause an.

Etwas unbeholfen standen wir beide in seinem Zimmer.
"Ich...äh..gehe mal Handtücher holen. Du weißt ja wo deine Sachen sind" sagte ich und verschwand aus dem Zimmer.

Als ich wieder ins Zimmer kam, saß Liam nur noch mit seiner Jeanshose an auf den Bett.

Ich bemerkte sofort wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Ich hatte Liam zwar schon so oft ohne Shirt gesehen. Ich hatte Liam auch schon oft ohne irgendwelche Kleidung gesehen, aber irgendwie machte mich dieser Gedanke nur noch nervöser.

"So beeindruckend bin ich nun auch nicht" hörte ich Liam sagen.

"Was?" fragte ich, da ich nicht wusste, was er meinte.

"Ach schon gut" sagte er und schenkte mir ein lachen, während er das Handtuch aus meiner Hand nahm.

Erst jetzt merkte ich, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte.
"Sorry" murmelte ich.

Fertig umgezogen saßen wir paar Minuten später auf meinen Bett.

"Was ist los Niall?" fragte er mich.
"Ich weiß nicht, irgendwie fühle ich mich total überfordert" gab ich zu.

"Ni.." sagte er und zog mich liebevoll in eine Umarmung. "Wenn dir etwas zu schnell geht dann sag es mir bitte. Für mich ist das ganze auch noch neu und ich fühle mich auch unsicher in dem was ich tu. " sagte er leise.
Ich wusste nicht woran es lag, aber wenn er mich so umarmte fühlte ich mich extrem sicher. Ich schloss die Augen und vergrub meinen Kopf in seinem Nacken.

Seine Hand glitt über meinen Rücken und malte kleinen Kreise auf ihn. Wohlig seufzte ich auf.
Auch wenn es in den letzen Tagen nicht so rüber kam, aber ich wusste das auf Liam zählen konnte.

Be Youself AgainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt