Kapitel 15: Löwenzirkus und Rotwein-Chaos

1.8K 101 22
                                    

A/N: Oberen Song bitte nur an den zwei Macy-Teilen des Kapitels anhören, da passt er genau auf die Szene, zu der mich dieser Song inspiriert hat :)

Ach ja und das Bild daneben hat auch was zu bedeuten ^^ und klickt nochmal auf Teil 1, um dort das Bild nochmal anzuschauen. Beides hat mit diesem Teil zu tun ;)

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Macy:

Heute Morgen bekam ich Jade kaum zu Gesicht, sie war ständig im Bad oder sagte, dass sie mal kurz mit Luke telefonieren müsste. Das wiederum stimmte mich wenigstens zufrieden, es schien ihr nach dem Hangover zwar wieder gut zu gehen, aber sie war merkwürdiger drauf als sonst. Wann immer wir aus Versehen in Berührung kamen, wie unsere Hände, als ich ihr morgens die Tasse reichte, zuckte sie zusammen.

Sie erschien mir als das völlige Gegenteil von dem, wie ich sie kennen gelernt hatte, aber nach einer Weile und mehreren Versuchen, mit ihr zu reden, gab ich auf und wählte Rebeccas Nummer. Vielleicht war sie bereit, etwas zu unterne- Mist! Gerade heute traf sie sich ja wieder mit ihrem Theaterclub! Na toll und was sollte ich, mit einer völlig verschlossenen und derzeit zickigen Jade alleine zu Hause tun?

Der nächste Blick auf mein Handy ließ mich jedoch lächeln, Rebecca hatte folgendes geschrieben: „Bevor du es wieder vergisst, Macy: Der Ausflug in den Zoo mit den Austauschschülern ist genau heute Mittag, in ungefähr einer halben Stunde. Bis dann, xoxo Rebecca." Manchmal könnte ich sie dafür knuddeln, dass sie mein persönlicher Terminkalender war, denn ich vergaß meistens den ganzen Schulkram. Und jetzt...heute? Wirklich? Was sollte ich im Zoo mit Jade machen, Frieden schließen?

Und wie bitteschön? Das Mädchen sprach gar nicht mehr mit mir, geschweige denn nahm sie Notiz von mir. Okay, Schätzchen...was du konntest, konnte ich auch! Und mit diesem Motto holte ich Jades Tasche, die mal wieder achtlos auf den Boden im Flur geschmissen worden war und schmiss sie, nachdem ich mein Zimmer betreten hatte, genau auf ihr Bett. Jade zuckte zusammen und quiekte: „Hey! Was sollte das?" „Wooow, sie kann sprechen!" Kommentierte ich mit hochgezogenen Augenbrauen und fuhr fort: „Heute steht ein Ausflug in den Zoologischen Garten an und nein, du kannst ihn nicht schwänzen wie das Willkommensfest." Jade rollte mit den Augen. „Als ob du dort gewesen wärst. Du warst wahrscheinlich eh wieder im Keller. Darf man fragen warum?" „Darf man fragen, wieso ich deinen Beutel mit deiner Schminke nie ansehen darf?"

Wir beide musterten uns wie zwei Wölfe, die sich um ein Steak stritten, nur mit dem Unterschied, dass ich als nächstes nicht kampflustig aufheulte, sondern stattdessen mit einem scharfen Unterton sprach: „Dieses ganze Hin- und Her mit dir geht mir auf den Zeiger! Was hab ich dir jemals angetan, dass du mich so wechselhaft behandelst?" „Soviel ich weiß, bin ich Gast und kann so wechselhaft sein, wie ich will!" Entgegnete Jade trotzig und warf ihren Kopf in den Nacken, was wieder so ein Versuch war, sich größer zu machen. Und trotzdem blieb es dabei, dass sie kleiner als ich war.

„Ich hab es satt, dass du so mit mir umspringst! Die meisten Kanadier wissen wenigstens, wie sie sich zu benehmen haben!" „Oh, da hab ich aber Angst, Mami!" Jade riss übertrieben die Augen auf, dann sprach sie giftig: „Ist dir nicht aufgefallen, dass ich nicht wie "die meisten Kanadier" bin?" Und damit verzog sie sich ins Bad, ließ die Tür wieder hinter ihr zuknallen und ich musste mich beherrschen, nicht die Tür einzurammen und ihr eine zu verpassen. Stattdessen holte ich mir ein Kissen und schrie meinen wütenden Fluch hinein, sodass er leiser erklang.

***

„Und du willst nicht mehr darüber reden?" „Nein." „Und..." „Hör einfach mit dem Thema Jade auf, Rebecca!" Sobald mein Tonfall plötzlich lauter wurde, weideten sich ihre dunkelgrünen Augen erschrocken. Ich atmete entnervt aus, bevor ich leiser weiterredete: „Okay, das war laut, ich weiß." Rebecca grinste. „Du willst ja nicht das Monster hinter uns wecken, oder?" „Das Monster hat sehr spitze Ohren und weiß anhand der quakenden Stimme, wer über es spricht."

My Frenemy (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt