Kapitel 43: Verrückte unter sich

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A/N: Ist dieser Teil einfach eine Gelegenheit für mich, eine Szene zu dem Song zu schreiben? Jap. Liebe ich den Song? Ja. Falls man es noch nicht bemerkt hat: Der Wald nahe Berlin ist erfunden und damit ist klar, dass ich auch weitere Details erfunden habe.

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Macy: 

Mittlerweile hatten wir es unter tausenden Ächzern und leisen, fluchenden Protesten meinerseits auf den hölzernen Aussichtspunkt geschafft. Allerdings hatte ich im Vergleich zu Corny, der leise knurrend die Leiter hochgestiegen war, unschuldig wie ein Lamm ausgesehen. Mit seinen zu wütenden Schlitzen gezogenen Augen hatte der junge Chauffeur eher wie einer diese Cartoonfüchse  gewirkt, der Luke am liebsten auseinander legen wollte. Dieser wiederum war trotz ruinierter Frisur und Outfit so entspannt gewesen, dass ihn selbst nicht mehr Cornys Flüche aus der Fassung bringen konnten. Vermutlich größtenteils deswegen, weil er wusste, dass Corny eine genauso große Dramaqueen wie er selbst sein konnte und seine Drohungen nicht ernst meinte. Und der andere Grund bestand einfach daraus, dass man der Person, die man liebte, nicht lange böse sein konnte. 

Ich hiefte mich mit einem leisen Keuchen auf die Plattform, bevor ich mich in eine Ecke des hölzernen Quadrates saß und anschließend flach auf den Rücken legte. Mein Herz schlug rasend schnell und erinnerte mich daran, dass ich dringend Ausdauertraining nötig hatte. Hm. Vielleicht am Wochenende. Heute und morgen kamen auf keinen Fall in Frage. Aber dann wiederum hatte ich da auch viel mit Aufräumen zu tun und die Schulaufgaben machten sich auch nicht von alleine... Nein. Vielleicht auch nie. Keine Ahnung. Von freiem Willen war hier nicht die Rede. Und Jade würde, selbst wenn sie noch länger bliebe, auch keinen Motivationsgrund darstellen, da sie bis auf das Skateboarden und Tanzen auch eine Couchpotato war. Und Mario Kart einem Besuch im Fitnessstudio vorzog. Apropos...wenn man gerade vom Teufel sprach.

Ratet mal, welcher im Löwenkostüm steckender kleiner Trottel sich gerade über mich beugte und mich mit vor Freunde funkelnden Augen ansah? Genau, mein im Onesie steckender "Löwe", der wegen des immer kälter werdenden Wetters seine Kapuze über den Kopf gezogen hatte und somit - wenn auch nur für kurze Zeit - eine orangefarbene Fakemähne besaß. "Hey." Kam es leise flüsternd von Jade, während sie mir eine Strähne aus dem Gesicht strich. Ihre Finger waren trotz des etwas kühleren Winds immer noch warm und fuhren nach der Aktion mit der Strähne sanft über das Muttermal an meiner Wange. Bei der Geste wurde mir warm ums Herz, allerdings zögerte ich trotz verträumter Starre nicht lange und wisperte ein "Hey" zurück. Mittlerweile empfand ich keinerlei Trauer mehr, wenn ich Jade ansah. Nach vielerlei Überlegung hatte ich für mich festgestellt, dass es diese zu nichts bringen und mir nur den schönen Abend...beziehungsweise die schöne Nacht ruinieren würde. Wie viel Uhr hatte wir überhaupt? Ich wollte gar nicht erst nachschauen, da ich wusste, dass ich einen Schock bekommen würde, sobald eine Zimmer mit einer Null davor auf dem Bildschirm meines Handys erscheinen würde. Trotzdem musste ich mich vergewissern, dass uns noch genug Zeit blieb, nach Hause zu gehen und ausreichend Schlaf für morgen zu bekommen. 

Bevor ich allerdings das Gerät zu fassen bekam, hatte mir Jade auch schon das Handy aus der Hand gerissen und durch die Halsöffnung ihres Onesies geschoben. Gerade rein in ihren BH. "Was für ein Klischeemove..." Meinte ich, während ich gespielt genervt mit den Augen rollte. "Denkst du wirklich, das hält mich davon ab, es mir zurückzuholen?" "Ja. Sonst würdest du mich sexuell missbrauchen." Erwiderte Jade mit einem Zwinkern, woraufhin ich erwiderte: "Wenn wir nach der Logik vorgehen, würde ich schon alleine für das, was im Hotel und dieses eine Mal, als Mom und Dad außer Haus und wir beide unter der Dusche waren, im Knast landen." Obwohl ich diejenige war, die den Kommentar von sich gegeben hatte, liefen wir beide daraufhin rot an. 

My Frenemy (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt