A/N: Ich liiiiiebe den Song und hab schon ewig geplant ihn miteinzubeziehen, er heißt Girls/Girls/Boys und ist von der Band Panic! At The Disco und passt perfekt zum Kapitel. Worum es in dem Song geht, werdet ihr früher und später von Jade erfahren ;)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jade:
„Okay, in welche Art von Regenbogenkotze bin ich da hineingeraten?" Fragte Macy mit aufgerissenen Augen, woraufhin ich laut auflachte und mich mit ihr weiter durch das bunte Getummel an die Bar begab. Dem hölzernen, langen Tisch mangelte es genauso wenig an Farbe wie der tanzenden Menge vor uns: Mehrere Fahnen mit Regenbogen-Aufdruck waren mithilfe von kleinen Ständern jeweils geschätzte 50 Zentimeter oder weniger voneinander entfernt, kamen allerdings nicht an das schöne Gestell in der Mitte heran. Es bestand komplett aus Glas und die darauf stehenden Shotgläser waren so wie die Prideflaggen, die an den Wänden hingen, angerichtet:
Die Farben pink, lila und blau standen für Bisexualität. Die Regenbogen-Konstellation für den schwulen Pride. Die Pink-Töne, die langsam zu Rottönen übergingen standen für Frauen, die sich zu anderen Frauen hingezogen fühlten. Blau, lachsrot, weiß, lachsrot, blau symbolisierte Leute, die transgender waren... Auf Letzteres ging ich gerne nochmal später ein, denn das ließ nicht einfach in einem Satz erklären. Ich könnte ewig weitererzählen, aber war momentan leider zu faul, weitere zehn Reihenfolgen aufzuzählen. Zurück zu Macys Kommentar und meiner Antwort darauf:
„Und ich dachte, nur Luke und ich sagen solche Sachen! Und nicht so homophob, wenn ich bitten darf!" Macy zog amüsiert ihre Augenbrauen hoch. „Wie soll ich etwas hassen, was ich selbst bin? Jedenfalls laut dir und Hunderttausenden von Liebesromanen, in dem das Mädchen ihren Traumkerl am Ende küsst."
„Vielleicht läuft es bei dir irgendwann auch so gut ab." Meinte ich, während ich während meines Satzes die Augen angestrengt an der Decke behielt. Mein nervöser Blick dabei hätte mich schon auffliegen lassen, sowie die Tatsache, dass ich dabei über Macy und mich gesprochen hatte. Das war jedenfalls meine Sichtweise, sie selbst konnte den Satz so interpretieren, wie sie wollte.
Das, was ich als Nächstes geplant hatte, unterbrach jedoch unsere weitere Konversation. Denn da ich meine Augen zur Decke gewandt hatte, sah ich nicht komplett den Barhocker vor mir und verfehlte, als ich mich darauf plumpsen lassen wollte, leider komplett den Stuhl. Ich fiel mit einem nicht so ganz leisen Rumpeln zu Boden, worauf ein leichtes Kichern von Macys Richtung aus erklang. Als Nächstes kniete sie sich zu mir hin. Als ich wieder in diese amüsiert funkelnden Augen blickte, wurde ich noch ein Schuss röter und stammelte verlegen: „Uuund...d-das war gerade eben ein deutlicher Fehlschlag." Macy grinste und reichte mir ihre Hand, die ich ergriff und mit der sie mich nach oben zog.
„Und wenn schon! Es muss nicht alles perfekt sein, Jade. Ganz ehrlich: Du hast durch deine Aktion mich zum Lachen gebracht und so ein bisschen lockerer werden lassen." Ich blickte sie fragend an. „Wieso bist du nervös?" Sie blickte sich in der tanzenden Menge um, dann auf den aufblinken Regenbogen auf dem Schild an der Tür und gestand verlegen: „Ich war noch nie in so einem Laden wie diesem. Normalerweise verkrieche ich mich an Abenden immer in meiner Decke und schaue Serien, bis ich einschlafe." Ich amte ein Schnarchen nach. „Gähn, laaangweilig! Zum Glück hab ich dich hierher geschleppt!" „Woher wusstest du überhaupt, wo dieser Schuppen ist?" Ich wedelte mit meinem Handy vor ihrer Nase herum. „Internet und Google Maps sind eine gute Kombination, Americano."
Dann steckte ich mein Handy wieder in meine Lederjacke und zog sie, trotz ihres Meckerns auf die Tanzfläche und grinste ihr aufmunternd zu. „Und nun hast du Faulpelz auch mal etwas Spaß! Komm schon, wir dürfen die Regenbogenkinder hier nicht enttäuschen!" Macy runzelte ihre Stirn. „Regenbogenkinder?" „Lukes Wort für Schwule, Lesben etc." „Ah." Macy lächelte „Gefällt mir irgendwie. Hört sich nicht so nach Fachchinesisch an."
Ich lachte und nahm ihre Hand, um Macy einmal im Kreis zu drehen. Diese war völlig überrascht von meiner Aktion, sodass wir fast beide fielen. Das taten zwar nicht, aber wir kamen uns ein ordentliches Stück näher. So nahe, dass eine ihrer Haarsträhnen mein Gesicht kitzelte und das musste doch nur der einzige Grund gewesen sein, warum ich wie ein Idiot lächelte, oder? Weil, na ja, die Strähne mich gekitzelt und mich zum Lachen gebracht... Okay, vergisst es! Mir war es egal, warum ich auf einmal so glücklich war, als auch Macy lächelte. Im Moment wollte ich einfach nur Spaß haben und ich hatte den Menschen dabei, mit dem ich am liebsten diese Art von Spaß erlebte.
Irgendwie hatte dieses Mädchen das Potential dazu, mich auch ohne Alkohol happy zu stimmen, egal zu welcher Uhrzeit und egal, ob ich etwas dagegen machte oder nicht. Macy hatte in kürzester Zeit irgendwie das Talent dazu entwickelt, mich glücklich zu machen.
***
„Ist toll, hier wirklich mal sein wahres Ich auszuleben, oder?" Ich blickte von meinem unerwartet ohne Alkohol enthaltenden Getränk auf, zu dessen Konsum mich Macy später überzeugt hatte. Zurzeit war sie auf der Toilette und ich wurde von einer kleineren Blondine angesprochen, die wie viele andere zur Feier des Pride Monats ein T-Shirt mit einem Regenbogen trug. Ich runzelte fragend meine Stirn, immer noch unsicher darüber, was sie gemeint haben könnte. „Was meinst du?"
„Dass man nicht von der Öffentlichkeit aufgehalten wird, Sachen zu tun, die man will. Zum Beispiel als Mädchen mit seiner Freundin zu tanzen, ohne dabei abfällig Lesbe genannt zu werden." Ich blickte sie erst fragend an, bevor ich verdattert bemerkte, auf was sie anspielte. Dachte sie ernsthaft, dass Macy und ich ein Pärchen waren?
„Wir sind kein Pärchen. Sie ist lesbisch und ich bin..." Ich stockte mitten in meinem Satz, blickte verlegen zu Boden und seufzte. „Und ich bin verwirrt."
Die Blondine lachte daraufhin und fragte: „Schon mal auf Jungs gestanden?" Ich nickte. „Aber du magst auch deine Begleitung auf diese Art und Weise, oder?" Ich lächelte verlegen, schon bei dem Gedanken an Macy wurde ich ganz nervös und eine wohlige Wärme stieg in mir auf. „Sagen wir mal so...seitdem ich sie getroffen habe, bin ich mir nicht mehr zu hundert Prozent sicher, dass ich überhaupt hetero bin."
„Wozu auch zwischen hetero und lesbisch wählen?" Die Blondine lächelte mir warmherzig zu. „Es gibt auch ein Wörtchen, das sich bisexuell nennt." Ich starrte sie verblüfft an, ich und bisexuell? So etwas war mir noch in den Sinn gekommen! „Falls du nicht verstehst, was ich meine, hör dir doch einfach mal den Song genauer an, der gerade spielt." Sie grinste mir freundlich zu und verschwand dann wieder in der Menge. Hellhörig spitzte ich meine Ohren und erkannte das Lied wieder, das auf meiner Playlist war und ich recht gut fand. Ich hatte schon immer eine versteckte Leidenschaft für Rockbands und besonders für Panic! At The Disco gehabt.
Mir wurde praktisch die ganze Realität, als ich den Refrain des Liedes „Girls/Girls/Boys" für mich selbst übersetzte, ins Gesicht geworfen:
„Girls love girls and boys
Girls love girls and boys
And never did I think that I
Would be caught in the way you got me
But girls love girls and boys
And love is not a choiceMädchen lieben Mädchen und Jungen
Mädchen lieben Mädchen und Jungen
Und niemals hätte ich gedacht, dass du mich
So in dieser Art und Weise geändert hast
Aber Mädchen lieben Mädchen und Jungen
Und Liebe ist niemals eine Wahl."
Und wusstest ihr, was außer der tiefen Bedeutung des Songs noch zu mir zu sagen war? Ich hatte ihm immer schon geliebt und es war mein Lieblingslied der Band gewesen...
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
A/N: Im Prinzip müsste doch Jade jetzt herausgefunden haben, dass sie bisexuell ist, oder? Oh, und was haltet ihr davon, wenn ich meine Leser immer als Regenbogenkinder anrede? Ich liebe dieses Wort einfach <3!
-xoxo Alyson_Raventhorn
DU LIEST GERADE
My Frenemy (GirlxGirl)
Teen FictionTriff Macy, eines der kreativsten Mädchen aus Deutschland. Mit ihrer Ausstrahlung, ihrer Art und amerikanischen Namen passt sie alles andere wie gut in ihre regenverhangene Heimat. Sie ist außerdem bei vielen Sachen kritisch, besonders, als ihre Kla...