Ein verkaterter Morgen

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Es war schon ziemlich hell im Zimmer, als ich am nächsten Tag die Augen aufschlug.

Neben mir schlief Anton. Er lag am Bauch, hatte seine Gliedmaßen von sich gestreckt und seine verstrubbelten Haare hingen ihm wie jeden Morgen vorm Gesicht.

Langsam, um ihn nicht zu wecken stand ich auf und holte mein Handy um zu sehen wie spät es war.

Halb zwölf. So lange hatte ich schon seit langem nicht mehr geschlafen. Der Abend gestern hatte mich wohl sehr erschöpft.

Ich setzte mich wieder aufs Bett und krabbelte zu Anton, um ihn zu wecken.

„Anton.", flüsterte ich und rüttelte sanft an seiner Schulter.

Von ihm kam nur ein murren und er drehte sich um.

„Du musst aufstehen.", sagte ich etwas lauter und rüttelte ihn noch mal.

Anton murrte wieder und zog sich die Decke über den Kopf.

„Na gut.", meinte ich lachend und zog ihm die Decke weg.

Anton sah jetzt so hilflos aus wie ein Fisch am Land.

„Ich will schlafen.", murmelte er und griff nun nach dem Polster.

Ich seufzte und meinte: „Bald fängt die Vorstellung an. Du musst jetzt aufstehen."

Jetzt öffnete er ein Auge und blinzelte mich verwirrt an.

„Heute gibt es zwei Vorstellungen schon vergessen? Und du musst jetzt echt aufstehen, sonst verpassen wir auch noch das Mittagessen.", meinte ich.

Langsam fing Anton an sich zu bewegen und setzte sich auf.

Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah mich verschlafen an.

„Wie spät ist es?", fragte er und griff sich an den Kopf.

„Halb zwölf, mein Lieber. Na, hast du Kopfweh?", fragte ich und konnte mir einen schadenfrohen Unterton nicht verkneifen.

Anton nickte nur und ließ sich stöhnen wieder aufs Bett fallen.

Ich suchte schnell das richtige Fach in meinem Koffer und setzte mich dann wieder neben Anton aufs Bett.

„Hier.", sagte ich und reichte ihm eine Wasserflasche und eine Tablette.

„Und jetzt zieh dich endlich an. Diesmal habe ich Hunger.", meinte ich, nachdem Anton die Kopfwehtablette dankend an sich genommen hatte.

Anton stand murrend auf und kam zu mir her.

„Und geh auch gleich duschen.", riet ich ihm. „Du riechst noch sehr nach Alkohol."

„Jawohl Mama.", murmelte Anton und verschwand im Bad.

Dieses Mal brauchte Anton deutlich länger als sonst, doch als er endlich frisch geduscht und angezogen aus dem Bad trat, sah er schon nicht mehr so fertig aus, als zuvor.

„Geht's dir schon besser?", fragte ich ihn, als wir endlich im Speisesaal angelangt waren und uns auf einen gemütlichen Platz am Fenster fallen ließen.

„Ja, Kopfschmerzen sind schon fast weg.", sagte Anton lächelnd. „Danke.", meinte er und sah mich mit seinen süßen braunen Augen an.

„Kein Problem. Ich bin es gewohnt immer alle mit Kopfwehtabletten zu versorgen.", sagte ich und fing an zu essen.

„Bist du wirklich nicht mehr sauer, oder hast du das gestern nur gesagt, weil du endlich deine Ruhe haben wolltest?", fragte mich Anton und sah mich mit durchdringendem Blick an.

Kampf um die Liebe: Deutschland gegen SchwedenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt