Und jetzt stehe ich hier , mitten in der Cafeteria , umzingelt von Schülern , vor dem Anführer der Badboys , Cameron Colton. Schöne Sache findet ihr nicht auch? Ich schlucke einmal hart und sehe ihm in seine wutentbrannten Augen . Falls ich sterbe will ich mich noch mal von allen verabschieden. Da fällt mir ein ,dass ich mich von niemandem zu verabschieden habe also kratze ich mein letztes bischen Würde zusammen, straffe meine Schultern und schaue ihm unbeeindruckt in die Augen. In der Menge geht ein lautes Raunen rum. Tja ich mag zwar unsichtbar sein aber ich kann durchaus noch für mich selbst einstehen. Ein wenig Stolz hat noch keinem geschadet. Hätte ich da gewusst was noch passiert, wäre ich lieber schüchtern geblieben wie sonst auch immer.
••••••••••• 4 Stunden zuvor•••••••••••••
Vogelgezwitscher und helle Sonnenstrahlen wecken mich sanft auf. Nicht in meiner Welt , wollte nur mal lustig sein. Wobei mir das Vogelgezwitscher tausend mal lieber gewesen wäre als der Gurt der hart und schmerzvoll auf mich einprescht. Ich kann euch versichern ,dass diese Methode wenns ums aufwecken geht ziemlich erfolgreich ist. Bei meinem Fall werde ich so aufgeweckt weil mein Erzeuger sich daran erfreut , mich leiden zu sehen. Nach dem 10 . Peitschenhieb lässt er von mir ab und schnautzt mich an, wo sein Frühstück bleibe. Ich schleiche müde und schmerzerfüllt die Treppen runter in die spärlich bestückte Küche.
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Nach dem Frühstück gehe ich hoch ins Bad um zu duschen. Da wir hier nur kaltes Wasser haben fällt die Dusche generell immer kurz aus. Ausser ich reinige meine Wunden und Schürfungen , sowie heute , dann zieht sich das alles in die Länge. Ich steige aus der Dusche und trage Salbe auf Hüfte und Rücken aus um es anschliessend zu bandagieren. Ich kann mich kaum bewegen , das heisst ich muss heute extra vorsichtig sein und zu Fuss zur Schule. Ich schnaufe genervt aus. Ein 30 min Fussweg kann ich jetzt nicht gebrauchen. In meinem Gesicht ist nur noch das rechte Auge und die rechte Wange blau ansonsten bin ich wieder unter den Normalfarbigen. Ich versuche es so gut wie möglich abzudecken aber auch ich vollbringe keine Wunder. Mit ein bischen blau muss ich mich halt zufrieden geben.
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Die Schule ist heute ziemlich langweilig. So wie immer eigentlich. Es verläuft alles jeden Tag gleich. Natürlich verhalten sich die Menschen in meiner Umgebung jeden Tag anders und es ist spannend sie unbemerkt zu beobachten. Und auch die Schulstunden sind täglich unterschiedlich. Dennoch sind es nur Gesichter die an mir vorbeiziehen , Zeit die vorbeigeht und die ganze Zeit stehe ich ausserhalb dieses Flusses. Nicht teilhabend an der Freude wenn man mit Freunden lacht. An der Liebe die man für einen empfindet und einfach alles für diese eine Person tun würde . Alles was ich je empfunden habe sind Trauer , Schmerz und Hass. Ich bin traurig , dass ich nur die schlechten Seiten des Lebens kennenlerne. Ich empfinde Schmerz wenn ich misshandelt werde und wie Dreck behandelt werde. Und ich empfinde Hass meinem Erzeuger gegenüber . Er ist Schuld an meinem Leben. Und so rauscht jeder Tag an mir vorbei . Voll von Emotionen und doch so leer.
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Zum Mittagessen gehe ich jeden Tag in die Cafeteria. Ganz hinten in der Ecke habe ich eine kleine Nische nur für mich allein. Ein 2er Tisch ist alles was mein Herz begehrt. Dabei klatsche ich freudig in die Hände bei dem Gedanken dort gleich zu sitzen und mein Essen in Ruhe zu verspeisen.
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Saved by the Bad Boys
Teen FictionClara Johnson . Eine heile Familie hatte sie nie. Sie wohnt in einer kleinen Hütte in der nähe des Waldes , mit ihrem Vater oder wie sie es zu sagen pflegt, ihrem Erzeuger. Er schlägt sie und behandelt sie wie ihr Eigentum. In der Schule ist sie uns...