Ich bin alleine in der Mädchen Umkleide und ziehe meine dreckigen Kleider aus. Ich merke nicht , dass mir die Jungs in die Umkleiden gefolgt sind. Alle anderen sind in der Cafeteria da wir ja Mittagspause haben. Ich gehe zum Waschbecken um meine Kleider zu waschen und anschliessend zu trocknen, denn ich habe keine Wechselsachen dabei . Und wegen meinen Verletzungen und blauer Flecken brauche ich meine lange Kleidung wirklich. Danach hänge ich sie an den Haken auf. Ich werde sie nacher einfach noch föhnen so gut es geht. Meine Bandagen ziehe ich aus um sie nacher wieder anzulegen.
Nicht ahnend , dass die Jungs immer noch im Raum sind und meinen entstellten Körper sehen.
Wenn ich wüsste das ich beobachtet werde , wäre mir das unglaublich peinlich und ich würde mich für meinen Körper schämen. Nicht das ich eine schlechte Figur hätte aber ich möchte nicht das mich jemand so sieht. Denn das bin ich . Mit all meinen Narben und Blauen Flecken und dieses Gefühl ist entblössend.
Ich dusche mich also und schon währendessen höre ich leises Rascheln und Gemurmel. Ich denke mir nichts dabei und dusche in Ruhe weiter. Denn hier gibt es warmes Wasser und das habe ich zu Hause leider nicht. Nachdem ich fertig bin gehe ich zurück zu den Bänken und mich trifft der Schock .
Meine Kleider hängen da nicht mehr und auch meine Bandagen sind nicht mehr da. Stattdessen ist da eine Cheerleader Uniform und nichts weiter. Nein. Nein. Nein. Nein. Ich stampfe ein Mal mit dem Fuss auf den Boden. Verdammt , ich habe nicht mal meine Verbände und so kann man alles von meinem Körper sehen. Der Rock ähnelt eher einem breiten Gürtel und das Top ist ein Crop -top und extrem kurz. Das heisst für mich, dass alles frei ist. Meine Narben, meine blauen Flecken, einfach alles. Von heute Morgen sieht man noch die Peitschenhiebe . Ich könnte heulen. Ich hasse Cheerleader Uniformen. Und so muss ich jetzt da raus und nach Hause. Denn eins kann ich euch sagen, so werde ich bestimmt nicht zu meinen Nachmittags Stunden gehen.
Ich ziehe mir die Uniform wiederwillig an , denn sie ist immernoch besser als ganz Nackt zu sein. Ich nehme meine Tasche und mache die Tür auf. Ich strecke zuerst nur meinen Kopf raus um zu sehen ob die Luft rein ist. Puuh noch mal Glück gehabt. Ich schleiche die Gänge entlang und mache bei jeder Ecke halt. Jetzt muss ich nur noch durch die Aula , dann über den Pausenhof und ich bin in Sicherheit. Ich bin immer noch in der Öffentlichkeit aber nicht mehr in der Schule. Die Luft scheint rein zu sein also gehe ich durch die Aula zu den Türen.
Schon beim aufstossen der Tür wird mir ganz schlecht. Alle Schüler stehen draussen auf dem Hof. Sie haben einen Halbkreis gebildet, ganz vorne grinsende Badboys.Dann waren sie das in der Umkleide mit den Kleidern. Na ganz toll , hätte ich doch einfach mein Maul gehalten und hätte sie nicht so provoziert dann wäre ich jetzt noch immer unsichtbar, keiner würde mich kennen und ich wäre ganz sicher nicht in dieser Situation.
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel Aufmerksamkeit wie jetzt gerade und das geht mir gewaltig auf den Strich. Ich bin einfach so wütend , dass ich mich selber in so eine Situation gebracht habe. Aber ich muss durch die Menge um hier weg zu kommen also schreite ich direkt auf die Menge zu . In meine Offenbarung.
Je näher ich komme und desto mehr sich der Kreis schliesst desto mehr werde ich angestarrt. Leises entsetztes Murmeln , grosse Augen und Finger die auf mich zeigen . Auf meinen Körper zeigend . Genau deswegen bin ich in der Schule so wie ich bin weil ich diese mitleidigen Blicke nicht ertrage und auch nicht brauche . Auch die Jungs sehen ziemlich schokiert aus , versuchen es aber nicht zu zeigen. " Und was hat euch diese Nummer jetzt gegeben? Macht, Spass? " frage ich sie leise. Sie antworten nichts darauf. " Ihr seit bemitleidenswert, aber wenn ihr euch besser fühlt Menschen überlegen zu sein oder zu verletzten dann macht das ruhig. Aber ich bin schon kaputt also habt ihr bei mir verloren. Und jetzt macht Platz." rufe ich. Die Menge geht zur Seite, immernoch schokiert was jetzt passiert ist.
Mir ist es egal, dass jetzt jeder weiss wie entstellt ich bin. Es wird sich trotzdem nichts verändern. Ich bleibe weiterhin in der Schule unsichtbar, werde geschlagen und bin allein. Aber das ist Okey, muss es ja. Ich habe schon fast das Tor zum Aussgang erreicht als seine folgenden Worte mich noch ein mal inne halten lassen. " Es ist mir egal wie Scheisse dein Leben sein mag, uns beleidigt niemand. Vorallem nicht vor der ganzen Schule . Du hast das verdient was dir passiert also hau ab ."
Ich weiss seine Worte sollten mich kalt lassen. Aber das tun sie nicht. Und auch wenn ich es mir nicht eingestehen möchte, er hat Recht. Ich habe alles verdient was mir passiert. Und vorallem habe ich nicht mehr verdient. Ich werde nie Freunde haben, nie eine Familie haben und vorallem werde ich nie jemanden haben der mich liebt. Ich werde allein sterben . Nicht mal Haustiere werde ich mir leisten können. Was eine traurige Zukunft. Wer sollte mich schon lieben? Nichts an mir ist spannend oder gar attraktiv. Mein Körper ist entstellt und meine Seele kaputt. Sowas will niemand. Nach einer gefühlten Ewigkeit setze ich mich wieder in Bewegung. Ich lasse alles hinter mir . Die Blicke die sich in meinen Rücken bohren und die verletzenden Worte. Einfach alles.••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
Die letzten Wochen sind sowie immer gewesen . Zu Hause wurde ich geschlagen und in der Schule war ich unsichtbar. Ich wurde zwar ab und zu angestarrt wenn sich die Leute wieder daran erinnert haben was vor 3 Wochen passiert ist aber ansonsten kann ich mich zufrieden geben. Cameron und die anderen beachten mich wie sonst auch nicht. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet und erhofft.
Dieses Jahr ist mein letztes High School Jahr und dann kann ich hoffentlich ganz verschwinden. Da ich sehr gute Noten haben erhoffe ich mir ein Stipendium an einem guten College. Wie die Colombia oder Harvard. Ich habe auch schon Bewerbungen verschickt und hoffe jetzt auf gute Neuigkeiten. Mein Erzeuger weiss nichts von alle dem. Er würde ausrasten und mich zu Tode prügeln. Dieses Mal muss ich es einfach schaffen abzuhauen und vorallem nicht wieder gefunden werden. Dass ist mein einziger Ausweg , meine einzige Chance aus diesem Supf zu kommen und ein neues Leben zu beginnen.
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Saved by the Bad Boys
Teen FictionClara Johnson . Eine heile Familie hatte sie nie. Sie wohnt in einer kleinen Hütte in der nähe des Waldes , mit ihrem Vater oder wie sie es zu sagen pflegt, ihrem Erzeuger. Er schlägt sie und behandelt sie wie ihr Eigentum. In der Schule ist sie uns...