Ausgewandert nach Sybirien

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Nachdem ich die ganze Packung Cookies aufgegessen habe während ich von allen mit grossen Augen angestarrt  worden bin , übermannt mich solch eine Müdigkeit, dass ich kaum noch meine Augen offenhalten kann. Ich streiche mir zufrieden über den Bauch und tätschle ihn. "Feeeein , hast du gut gemacht." murmle ich zu mir selbst. Damit meine ich meinen Bauch , der alle Cookies aufnehmen konnte. So langsam glaube ich , ich mache Nathan Konkurrenz. Als ich hoch schaue , erhalte ich verwirrende Blicke. Alles klar, ich habs wohl ein bisschen übertrieben. " Ähm. Ich wäre euch dankbar wenn ich hier noch eine kurze Zeit schlafen könnte, bevor ich gehe. Ein paar Stunden und ich bin wieder top- fit. Noch mal danke fürs nicht verrecken lassen." Den letzten Satz sage ich nebenbei aber ich danke ihnen wirklich sehr.

So wie heute wurde ich noch nie verletzt. Ich hatte wirkliches Glück , dass ich noch lebe.

„Nein. " sagen Benjamin und Adam gleichzeitig. Wie bitte, wie nein?! Ich lache leicht. "Ich glaube nicht, dass das eure Entscheidung ist oder sein müsste. Alles worum ich euch bitte ist ein paar Stunden auf eurer Couch aber ich kann auch jetzt verschwinden." sage ich ihnen bestimmt. Ich will schon aufstehen da bricht Cameron die Stille.

„Richtet dich dein Vater so zu?"
Ich halte in meiner Bewegung inne, wie kommt er darauf? Ich schlucke hart , ich muss jetzt überzeugend klingen, sodass sie mir auch glauben das mein Vater mich nicht schlägt. Wie gerne würde ich es zugeben, mich vielleicht sogar jemandem anvertrauen aber es geht einfach nicht. " Mein Vater war das nicht." Es klang mehr nach einer Frage als einer Antwort und er zieht eine Augenbraue hoch, als würde er mir nicht glauben.

Natürlich nicht, komm schon das kannst du besser. Ich sehe ihm tief und sicher in die Augen. " Er schlägt mich nicht, hat mich nie geschlagen und würde mich  nie schlagen." Seht ihr schon wie meine Nase am wachsen ist? Also ich kann es kaum übersehen.

Er glaubt mir immer noch nicht und wenn ich den Blick über die anderen wandern lasse , dann sieht es ähnlich aus. " Na gut, wie erklärst du dann dein Aussehen?" fragt er weiter. Na vielen Dank auch, bin ich wirklich so hässlich? " Was meinst du?" Er zeigt auf meinen ganzen Körper.
" Na alles." Applaus einmal bitte, mein Selbstvertrauen ist ausgewandert nach Sybirien. Wenn es je hier war.

" Das geht euch einen Scheissdreck an. Ich schulde euch rein gar nichts."antworte ich ihm gereizt.
" Aber wir haben dich vor Bambi gerettet." meint Nathan traurig.
"Herr Gott Nathan schlag dir dein Bambi aus dem Kopf. Es gibt Bambi nicht. Also es gibt sie schon aber Bambi aus dem Film gibt es nicht, Basta." antwortet Cameron gereizt. Also ich habe gegen Bambi nichts einzuwenden. Ich weiss zwar nicht was das für ein Film sein soll, aber es hört sich definitiv weniger schmerzvoll an als mein Erzeuger.
" Wie auch immer ich werde euch nichts sagen, und ich bin sehr standhaft also kann ich jetzt noch etwas schlafen bevor ich gehe oder muss ich schon meine 7 Sachen packen?" Er schnaubt genervt und verschwindet ohne ein Wort.

Okey , ich sehe die anderen an aber sie sehen nur nachdenklich in die Ferne und bemerken es gar nicht. Ich räuspere mich kurz. " Also darf ich euch jetzt noch mit meinem Schnarchen beglücken oder nicht? " Keine Antwort ist auch eine Antwort. Ich stehe auf und mir wird sogleich schwindlig, sodass ich gezwungen bin mich am Rand des Sofas fest zu halten. Ach du heiliges Gürkchen. Ich habe das Gefühl ich sei auf einer Achterbahn auf der ich nie gewesen bin. Langsame Schritte, einfach vorwärts, weg von hier. Langsam nehme ich die Hand vom Sofa weg und versuche nur sicher auf den Beinen zu stehen. Geschafft! Ich mache kleine Schritte vorwärts ohne, dass ich das Gefühl habe gleich den Boden küssen zu müssen. Nur merke ich nach einer Zeit , dass ich keine Ahnung habe wie ich hier rauskommen soll. Ist hier denn nirgends eine Tür? Wo bin ich hier gelandet zum Kuck-Kuck? Ich drehe mich zu den Jungs um, alle sind verschwunden ausser Nathan. Perfekt.

" Pssst Nathan, komm mal her." Er zeigt auf sich als wolle er fragen ob ich ihn meine. Nein den Killerosterhaasen.Ich verdrehe genervt die Augen und nicke. Er kommt zu mir rüber, bis er ganz vor mir steht. "Also Nathan, glaubst du, du kannst ein Geheimniss für dich behalten?" Er starrt mich mit grossen Augen an. "Du bist doch ein grosser Junge oder?" Er nickt. " Und grosse Jungs behalten Geheimnisse für sich."
" Tun sie das?" fragt er mit kindlicher Stimme. " Ja das tun sie." antworte ich mit belehrender Stimme.
" Also da wir jetzt herausgefunden haben, dass du ein grosser Junge bist, kannst du da ein Geheimniss für dich behalten?" " Aber nur wenn du den Schlüssel zu meinem verschlossenem Mund hast!" antwortet er mir aufgeregt. Den Schlüssel zu was? Was zum Teufel redet dieser Junge?
" Ja, du erzählst mir dein Geheimniss und ich verspreche es keinem zu sagen und wenn ich meinen Mund schliesse und ihn mit einem imaginären Schlüssel schliesse, sage ich es nicht weiter."

Wie weit kann ein Gehirn schrumpfen. " Ja, machen wir. Aber nicht hier. Verschwinden wir von hier, da kannst du mich dann bei einem Park raus lassen und später fährst du wieder hierhin zurück ohne einer Menschenseele zu sagen wo ich bin, alles klar? Meinst du, du kriegst das hin?" frage ich ihn. Er nickt langsam, bis er mich auffordert ihm zu folgen und ich ihm mit langsamen Schritten, bis zum Wagen hinterher gehe.

Fuck, diese Schmerzen bringen mich wirklich noch ins Grab. Wenigstens könnte ich nach dem Tod in Ruhe frieden. 1. muss ich mir keine Sorgen um Trauernde machen weil, seien wir ehrlich, keine Sau würde an meine Beerdigung kommen und 2. wäre ich endlich erlöst von diesem grässlichen Leben, auch wenn ich nie durch eigene Hand sterben würde. Und vergessen wir 3. nicht. Alle meine 13 schwarzen Katzen die ich hätte, in meinem armseligen Leben, wären wo anders besser aufgehoben.

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" Also damit ich das noch mal richtig verstehe. Ich lasse dich hier raus bei diesem Park , fahre wieder zurück zu den Jungs und darf nicht sagen wo du bist?" Auch die dümmsten Leute verstehen es irgendwann. " Ja genau."
" Aber ich dachte ich soll ein Geheimniss bewahren? Ich hab gedacht da kommt noch irgendwas spannendes. Das ist ja gar nichts." schmollt Nathan. " Bitte sag es den Jungs nicht. Ich will nicht gefunden werden."

Er nickt und fährt dann auch schon los . Endlich, ich stehe hier schon seit einigen Minuten bei seinem Auto und versuche zu erklären warum er den Rand halten soll. Ich bin jetzt in einem abgelegenen Park wo mich so schnell keiner findet, vorausgesetzt Nathat hält sein Wort. Nach Hause kann ich nicht, da mein Vater mich verprügeln würde weil ich nicht zurück gekommen bin . Mein Zustand würde das nicht aushalten darum sitze ich hier auf dieser rostigen Bank und frage mich ob es nicht doch besser gewesen wäre bei den Jungs zu bleiben?
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So endlich wieder ein Kapitel🙏🏼
Leute ich weiss nicht was schief gelaufen ist. Ich konnte meine Kapitel nicht öffnen. Nicht weiterschreiben und allgemein hat mein Wattpad totale Störungen gehabt. Zum Glück funktioniert es wieder.
Ein riesen Dank an @singer_freak ohne sie hätte ich erst jetzt wieder anfangen können zu schreiben. Sie hat mein ganzes letztes Kapitel kopiert damit ich besser weiter schreiben kann💗
Ich hoffe ihr lest die Geschichte immernoch gerne😔💪🏽
Viel spass beim Lesen:)

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