Nach der Schule bin ich direkt nach Hause gelaufen, so wie jeden Tag auch. Mein Vater , nett ausgedrückt, kann es nicht leiden wenn ich nicht sofort nach der Schule zu Hause bin. Heute ist er aber nicht zu Hause, wie sonst jeden Tag nach der Schule und da muss irgend etwas faul sein, nur was? Ich lege meine Schultasche in meinem Zimmer ab und gehe in die Küche nach unten. Normalerweise muss ich ihm jeden Tag nach der Schule etwas zu Essen machen und darum mache ich es diesmal schon vor seiner Ankunft. Denn wenn er nach Hause kommt ,ohne sein Essen vor der Nase stehen zu haben, verprügelt er mich stärker als sonst und das versuche ich zu vermeiden. Ich stehe ja ganz auf Action aber Dummheit und Action sind zwei verschiedene Dinge. Stellt euch eine Schnecke vor und einen Löwen. So gross in etwa, ist der Unterschied, meine lieben Freunde.
Genug der Worte , genau in dem Moment schwingt die Tür auf und ein betrunkener Erzeuger torkelt durch die Tür hinein. Ah so ist das, man ist zu lange in der Bar versauert und kommt später als sonst nach Hause.
Er läuft in die Küche und scheint mich erst zu bemerken als ich seinen hässlichen Atem direkt in meinem Gesicht spüre. Ist ja nicht so als würde sein Atem nach einer süssen Blume riechen. Einfach wundervoll. " Naaa Schlampeee, hascht du mich vermischt?" säuselt er. Ich verziehe das Gesicht.
Schlechte Entscheidung, der erste Schlag trifft mich hart im Gesicht. Für das , dass er jedes mal so betrunken ist hat er einen ziemlichen harten Schlag drauf. Und schon kommt der nächste Schlag , diesmal in die Magengrube. Ich weiche ein paar Schritte zurück. Ich muss mich besser konzentrieren, damit ich wenigstens nicht alle Schläge abbekomme.
Mein Körper ist ziemlich ramponiert und einen weiteren heftigen Prügel, würde es nicht gerade begrüssen. Es heisst ihn nie willkommen aber dieses Mal weiss ich nicht ob ich mit Selbstversorgung noch davon kommen würde. Mittlerweile bin ich im sogennaten Wohnzimmer angekommen. Mehr als eine versiffte Couch ist hier nämlich nicht. " Was rennst du davon du dreckige Hure bleib gefälligst stehen!" brüllt er mich an. Ich schaue in angsterfüllt an und bleibe schliesslich stehen. Kurz und schmerzlos auf das hofffe ich , naja wohl eher auf kurz.
Er kommt langsam auf mich zu. Bei jedem Schritt bei dem er näher kommt sehe ich mehr Hass in seinen Augen aufblitzen. Manchmal frage ich mich woher dieser Hass kommt. Aber jetzt ist definitiv der falsche Moment um zu werweisen. Er reisst mich an den Haaren zurück und schleudert mich so fest nach hinten, dass ich mit dem Kopf an den Ecken des Tisches knalle. Ich lande auf dem Boden und drehe mich schmerzerfüllt auf den Rücken. Aus meiner Wunde am Kopf fliesst Blut und es fühlt sich an als würde er jeden Moment explodieren. Das kann doch nicht wahr sein?!Leider schon, denn er packt mich am Handgelenk wieder auf die Füsse und umschliesst jetzt mit beiden Händen meine Arme um mich besser an die Wand zu drücken. Ich muss etwas tun,irgendwas.
Dann spucke ich ihm ins Gesicht. Er schliesst rasend vor Wut seine Augen und wischt es mit seiner Hand von seinem Gesicht. Im gleichen Atemzug verpasst er mir einen weiteren Kinnhaken und drei Schläge in die Magengrube. Ich sacke in mich zusammen und sinke wieder zu Boden. Sonst halte ich viel mehr aus, aber das sind keine normalen Zustände. Und ich bin ein Narr , als ich glaubte, dass sei es für heute gewesen. Jetzt spüre ich Tritte am ganzen Körper und auch an meinem Kopf , die ihn noch stärker bluten lassen. Ich merke wie mir langsam schwummrig vor den Augen wird und als er von mir ablässt um in sein Schlafzimmer zu gehen, versuche ich mich krampfhaft aufzustellen bevor ich aus diesem Rattenloch verschwinde. Ich stolpere von einer Wand zur nächsten bis ich an der Tür angekommen bin. Ein letzter Blick und ich bin weg.
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Ich habe keinen blassen Schimmer wo ich bin. Da mir so schwindlig ist und ich mich kaum noch auf den Füssen halten kann, hat meine Orientierung stark nach gelassen. Irgendwo in diesem Rattenloch, muss doch noch ein Haus oder zumindest eine Tankstelle zu finden sein. Ich habe nämlich so das Gefühl das ich nicht mehr all zu lang auf den Beinen bleiben kann und bei Bewusstsein.
Meine Wunde am Kopf blutet immer noch sehr stark und ich habe sehrwahrscheinlich schon zu viel Blut, als gut, verloren. Deshalb mache ich bei einem Stein Halt um mir meiner Lage bewusst zu werden. Verlassene Landstrasse ? Check. Keine Menschenseele in Reichweite? Check. Kein Haus? Check. Keine Tankstelle ? Check. Keine vorbeifahrenden Autos?Check.Nicht mehr lange bei Bewusstsein? Check. Ich würde sagen: War schön gelebt zu haben. Nicht. Wenn das alles gewesen sein soll , dann fick dich wer auch immer da oben ist. Tut mir leid, aber ich sterbe hier mitten im Nirgendwo, wenn ich nicht bald Hilfe kriege und um das noch mal zu unterschreichen, hier auf dieser verlassenen Strasse, ist so ziemlich gar nichts was an Hilfe dienen könnte.
Ich rutsche auf den Boden und lehne mich an einen beliebigen Stein an. Wenigsten ist mein Leid dann beendet auch wenn ich alles verpasst habe, was ich mir vorgenommen habe. So soll es sein.
Plötzlich blitzt mir ein Gedanke durch den Kopf. Mein Handy. Es ist zwar nicht meins aber ich kann damit Anrufe betätigen und ich schlucke definitiv lieber meinen Stolz herunter und rufe einen der Jungs an, als hier alleine zu verrecken. Ich bin zu jung um zu sterben, vorallem wenn ich noch nicht richtig gelebt habe, dass Leben aber schon zu oft zu spüren bekam. Ich wählte blind drauf los, keine Ahnug welchen der Jungs ich gerade anrief, und lauschte dem Piepen. Zum Glück habe ich es überhaupt bis hierhin geschafft , da das mein erstes Mal ist wo ich ein Handy benutze. Diesen Moment hätte ich mir irgendwie magischer vorgestellt , man kann halt nicht alles haben.
Nch dem xten Tuten, habe nicht mitgezählt, geht endlich jemand ran.
" Heeeeey, heeeey Unbekannt was geht ab." Uughh Nathan hat abgenommen , halleluja hoffentlich sterbe ich nicht doch noch. " Hallo, Clara hier , ich muss dringend mit einem der Jungs reden, der nicht so hirnverbrannt ist wie du, es ist wichtig!" Zu viele Worte und zu schnell geredet. Ich darf mir hier jetzt nicht abkratzen. "Hä?" " Jetzt!" schreie ich ins Telefon und lasse mich erschöpft zurück fallen. "Hallo hier spricht Cameron. Nathan hat irgendetwas von Clara und Wichtig geplappert. Also was willst du?" Ist er nicht ein Goldschatz? Welch Ironie? Ich kratze hier gleich ab, während Mister OberMacho Witze reisst. So spielt das Leben. Komm zum Punkt Clara und werde später Philosophin!
"Ich sage es nur ungern, aber ich brauche eure Hilfe , sonst habt ihr bald niemanden mehr der mit euch dieses bescheuerte Projekt macht. Mit anderen Worten, ich sitze verlassen auf einer Landstrasse, habe keine Ahnung wo ich bin , eine riesen Wunde am Kopf und verliere bald das Bewusstsein. " " Wie bitte!"
" Ich sehe rosa Ponys durch die Gegend hüpfen. Auf Grund meines grossen Blutverlustes. Ich wäre sehr dankbar wenn ihr mich abholen könntet und ich erst in 80 Jahren mit meinem Ehemann auf einer Veranda dem lieben Himmel Hallo sagen muss."Ich glaube fast , ich erleide einen Schock. Warum sonst sollte ich so plappern wie Nathan. Als ich nichts mehr höre schmeisse ich das Handy auf das Gras und lege mich auch darauf. Ich bin so müde. Ich sollte mir ein Nickerchen gönnen. Nur fünf Minuten. Ja das klingt schön...
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Mir ist klar , dass man sich wahrscheinlich bei so viel Blutverlust leicht anders verhalten würde. Aber ich finde trotzdem, dass dieses ironische und sarkastische besser zu Clara passt. Obwohl sie so viel schlechtes erlebt hat und sich auch in der Schule schüchtern gibt ist es doch nicht alles was sie ausmacht. Und so auch bei den anderen Charakteren. Ich versuche möglichst eine einzigartige Geschichte zu kreiren. Klar werden immer Klischees in der Geschichte sein, aber sie soll doch anders als andere Geschichte werden. Ich versuche es zumindest. Also viel Spass beim Lesen :)
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Saved by the Bad Boys
Roman pour AdolescentsClara Johnson . Eine heile Familie hatte sie nie. Sie wohnt in einer kleinen Hütte in der nähe des Waldes , mit ihrem Vater oder wie sie es zu sagen pflegt, ihrem Erzeuger. Er schlägt sie und behandelt sie wie ihr Eigentum. In der Schule ist sie uns...