Ich sitze nun schon seit einer Stunde auf dieser kalten, verschmutzten Bank und frage mich ob es die richtige Entscheidung war zu gehen. Je länger ich darüber nachdenke, desto unsicherer werde ich ob meine Antwort immer noch Ja lautet. Sie hätten mir weitere Fragen gestellt, wieso ich solche Verletzungen habe und wer mich so zurichtet das ist sicher.
Aber obwohl ich mich dieser Fragerei hätte stellen müssen, zweifle ich mittlerweile daran ob es nicht die bessere Option gewesen wäre als hier ganz allein zu frieren mit dutzend Verletzungen am Körper. Na ganz toll Clara, du hättest in dieser Lagerhalle, Wohnung, was auch immer bleiben können, entscheidest dich aber dazu draussen in der Kälte zu frieren mit verdammten Schmerzen aber hey wenigstens hast du allen gezeigt wie stur du bist, was ein Erfolg.
Ich verziehe spöttisch das Gesicht und entscheide mich dazu diesen Park näher zu erkunden, schliesslich war ich noch nie hier und kenne mich daher nicht so aus. Ich muss mir ja noch einen gemütlichen Schlafplatz suchen, so gemütlich wie es eben in einem Park auf einer Bank sein kann. Nachdem ich einige Minuten sinnlos umher geirrt bin habe ich endlich ein Plätzchen gefunden.
Es ist eine 2er Parkbank, die direkt vor einem Teich steht und dazu noch ein bisschen verdeckt von den Bäumen wird. Hier werde ich meine Ruhe haben und hoffentlich nicht von irgendeinem Penner geweckt der mir meine Bank klauen will. Wenns hart auf hart kommt, ritze ich von mir aus meinen Namen in die Bank, sowie wenn Hunde pissen um ihr Revier zu markieren.
Seien wir ehrlich nach dem ich die Hilfe der fünf Idioten abgelehnt habe und auch nicht nach Hause zu meinem Erzeuger kann, bleibt mir nicht viel mehr übrig als diese 2er Bank. So weit ist es also schon gekommen. Ich entscheide mich dazu ein kurzes Schläfchen zu machen, da ich sehr müde bin und so viel Bewegung bei meiner jetztigen Lage nicht sehr gut ist. Nur ein kurzes Schläfchen...
Es ist kalt, ich habe Gänsehaut auf meinem ganzen Körper und meine Hände und Füsse fühlen sich fast schon taub an, wo bin ich? Ich richte mich auf, aber plötzlich bin ich nicht mehr auf der Parkbank sondern auf meinem Bett in der kleinen Hütte. Es sieht ganz so aus wie immer nur die Anzahl Striche auf der Wand sind mehr geworden und zwar deutlich mehr. Ich schaue mir die Wand genauer an und merke, dass das mindestens 2 weitere Jahre sind die auf der Wand, anscheinend von mir, gekennzeichnet wurden. Ist das etwa ein Traum oder habe ich 2 Jahre verschlafen? Diese Frage beantwortet sich ziemlich schnell da mein 'Vater' reingetorkelt kommt und wild vor sich hermurmelt. Als er seinen Blick hebt, verspüre ich, die mir schon bekannte, Angst wie stark er mich dieses Mal zurichten wird. Ich ziehe den Kopf aus Gewohnheit schon ein und schliesse die Augen. Jetzt kommts, es ist doch kein Traum, so sieht mein Leben nun mal aus. Doch es kommt nichts. Keine Schläge, keine Tritte, gar nichts. Ich öffne langsam die Augen und sehe mich erst jetzt richtig um. Mein Erzeuger steht hinten in der Ecke und prügelt auf ein Mädchen ein . Ich kann ihr Gesicht nicht genau erkennen, aber sie sieht schrecklich müde aus, wie eine leere Hülle die vor sich hin existiert. Sie erinnert mich an mich selbst. Nur habe ich noch einen kleinen funken Hoffnung. Ich werde es nach der Schule endlich schaffen abzuhauen, ein gutes College besuchen und fern von meinem alten Leid ein erfülltes, glückliches Leben führen. Ja sogar Freunde werde ich finden, kann ja nicht so schwer sein und keiner wird von meinem alten Leben wissen. Oder aber ich werde es nicht schaffen ein neues Leben anzufangen. Ich werde hier verrotten und möglicherweise hier sterben je nachdem was für eine Laune mein Erzeuger hat.
Eine Stimme lässt mich aufhorchen. Es ist die Stimme des Mädchens, sie bettelt darum getötet zu werden. Sie möchte nich mehr länger hier weilen, jeden Tag zusammen geschlagen und keine Aussichten auf Flucht zu haben. Sie will das ihr Leid ein Ende nimmt, ein für alle mal. Und da wird es mir schlagartig bewusst, ich kenne dieses Mädchen weil dieses Mädchen mich darstellt. Mich wie ich nach mehr als 2 Jahren immernoch hier festsitze. Nicht auf einem College, nicht mit Freunden unterwegs oder einfach Frei von dieser beschissenen Hütte. Dieser Traum will mir zeigen das ich endlich etwas tun muss oder ich verrotte wirklich noch in dieser Hütte und das will ich beim besten Willen nicht. Das Mädchen ist verschwunden und jetzt spüre ich plötzlich Schläge auf meinem ganzen Körper. Ich will aufwachen, Stopp! Bitte ich will keine Schmerzen mehr spüren..."Aufhören. Bitte ich will das nicht !"schreie ich laut um mich.
"Junges Mädel, na wach schon auf, das ist meine Bank oder soll ich noch weiter mit meinem Stock auf dich eindreschen, verschwinde!" Warte was? Stock, auf mich eindreschen? Bin ich noch in dem Traum oder ist das Realität?Ich mache meine Augen auf und realisiere : Nein das ist kein Traum, ein Mann, mittleren Alters steht vor mir und versucht mich von meiner Bank zu verscheuchen indem er mit einem Stock auf mich eindrescht. Was habe ich in meinem letzten Leben falsch gemacht, dass ich jedes Mal in solche Situationen komme. "Na wirds bald." fragt der Mann agressiv nach. "Hören sie mal sie haben sich nicht auf dieser Bank verewigt oder so, also verschwinden sie doch bitte und lassen sie einen Teenager weiterhin auf der Bank schlafen, ja?" antworte ich ihm auf seine unnötige Frage. "Sag mal, ich bin hier schon seit 6 Jahren und noch nie hat es jemand gewagt diese Bank für sich zu beanspruchen. Also Verschwinde, mach das du Land gewinnst." Er drescht weitere Male mit seinem doofen Stock auf mich ein bis ich frustriert aufstehe, meine Sachen packe und weggehe.
Ich könnte heulen. Jetzt habe ich nicht mal eine Bank zum Schlafen und Hunger habe ich auch noch. Ich sollte mir wohl so langsam etwas zu Essen finden. Denn ich habe keinen verflixten Penny, das heisst also ich muss mir mein Essen klauen, na super. Ich sehe hinter ein paar Bäumen einen kleinen Inbiss und mir bleiben wohl nicht viele andere Optionen als mir mein Essen dort zu ergattern.
Am Inbiss angekommen, stosse ich die Eingangstür auf und fühle mich sofort unwohl. Es sitzen nur Männer an den Tischen und ich drück es Mal so aus, sie sehen nicht so aus wie man sich seine lieben Nachbaren vorstellt sondern wie solche Männer weswegen man die Strassenseite wechselt. So schnell wie ich die Tür geöffnet habe, schliesse ich sie auch wieder. Ich gehe um den Inbiss und habe vor mich weiterhin auf die Suche nach etwas Essbarem zu machen als ich umzingelt werde, von verdammten Riesen! Ouwww Weier, da wäre ich ja lieber beim Mann mit dem Stock geblieben.
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Eine Frage an euch, was ich vielleicht noch verbessern könnte oder anders machen. Ich lese mir gerne durch was ihr auch allgemein über die Geschichte denkt und versuche das auch so gut wie möglich umzusetzen. Natürlich habe ich auch eine ungefähre Idee wie die Geschichte sein soll und wie sich die Charaktere verhalten aber das kann ich auch bis zu einem gewissen Grad lenken so wie ihr es besser mögt.
Viel Spass beim lesen:)
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Saved by the Bad Boys
Novela JuvenilClara Johnson . Eine heile Familie hatte sie nie. Sie wohnt in einer kleinen Hütte in der nähe des Waldes , mit ihrem Vater oder wie sie es zu sagen pflegt, ihrem Erzeuger. Er schlägt sie und behandelt sie wie ihr Eigentum. In der Schule ist sie uns...