"Willst du mitkommen, Stefan?", fragt Elena in dem Moment, als ich ins Wohnzimmer komme. "Wohin?", frage ich gut gelaunt. "Oh, guten Morgen, Luna." Ich lächele beide an. "Jenna veranstaltet eine Grillparty und ich dachte, dass es nicht ganz so langweilig für mich wird, wenn Stefan mitkommen würde. Also?", fragt sie an ihn gewandt hinzu. "In Ordnung.", stimmt Stefan schließlich zu. "Oh, du kannst natürlich auch mitkommen.", bietet Elena mir an. "Wird John da sein?", frage ich. "Leider ja." "Dann gerne.", ich grinse vergnügt. "Wo ist eigentlich Damon?", fragt Stefan. Ich öffne den Mund, doch zu einer Antwort komme ich nicht. "Ich bin hier.", ertönt es dicht hinter mir. Erschrocken zucke ich zusammen und fahre herum. Doch hinter mir steht niemand. Ich wende mich wieder Stefan und Elena zu. Und dort steht Damon neben dem Sofa in seiner vollen Schönheit und schenkt mir ein strahlendes Lächeln. "Hast du etwas dagegen, wenn ich dich begleite.", Damon fragt mich nicht wirklich. Eigentlich steht sein Plan schon fest. "Habe ich eine Wahl?", frage ich. "Nein!", entgegnet er und einen Wimpernschlag später steht er direkt vor mir und küsst mich leidenschaftlich. Ich bin mir bewusst, dass er das nur tut, um Stefan zu ärgern. Trotzdem erlaube ich mir, es einen Moment zu genießen, bevor ich ihn sanft aber bestimmt von mir stoße. Ich werfe einen kurzen Blick zu Stefan. Das reicht schon, um mir klarzumachen, wie sehr ihm das missfällt.
Schließlich befinde ich mich mit Damon auf dem Weg zu Elenas Haus. Sie und Stefan sind schon vor einer Weile losgefahren, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Langsam kommen die ersten Zweifel in mir auf, ob das alles wirklich so eine gute Idee war. Mit Damon auf eine Grillparty zu gehen, ist die eine Sache. Aber dabei noch dem Mann zu begegnen, der uns alle umbringen will, die andere. Ich hoffe nur, dass sich Damon zurückhalten kann. John wird uns sicher nicht öffentlich angreifen. Oder doch? Ich seufze. Damon parkt vor Elenas Haus und gemeinsam gehen wir zum Eingang. Er wirft mir einen Blick zu den ich nicht deuten kann und klingelt dann. Elena begrüßt uns erneut und tritt dann zur Seite. Damon geht mir voran ins Haus. Erst nach ein paar Schritten fällt ihm auf, dass ich ihm nicht folge. "Willst du nicht reinkommen?", fragt er. "Wenn ich könnte.", ich lächele. "Oh ja. Tut mir leid. Komm herein.", sagt Elena schnell. Vorsichtig betrete ich das Haus. Elena schließt die Tür hinter uns und folgt uns in den Garten. Auf der Veranda bleibe ich kurz stehen und beobachte die übrigen Besucher: Stefan, Jenna und sogar Alaric sind da. Und natürlich John. Vorsichtig greife ich nach Damons Hand. "Alles wird gut.", flüstert er mir zu, während er einmal kurz über meine Hand streicht und sie dann loslässt. Zögernd gehe ich auf Elenas Tante zu und schüttele ihr die Hand. "Guten Tag ich bin Luna und vielen Dank für die Einladung, Miss Summers." "Kein Problem. Und nenn mich ruhig Jenna, Luna." Ich lächele sie freundlich an. Ich versuche meine Anspannung zu unterdrücken. "Hallo Alaric.", sagt Damon bevor ich es tun kann. "Hallo Damon, Luna.", man sieht ihm an, dass er nicht erfreut ist Damon zu sehen. Doch meinen Namen spricht er schon etwas sanfter aus. Vermutlich hat es geholfen, ihm meine Geschichte zu erzählen. Ich gehe weiter. Stefan nicke ich kurz zu, bleibt nur noch John. Seufzend nähere ich mich ihm. "Guten Tag. Ich glaube wir kennen uns noch nicht. Mein Name ist Luna.", sage ich so freundlich wie es mir nur möglich ist und reiche ihm meine Hand. Er erwidert den Händedruck fest. "Ich bin John Gilbert. Sind Sie nicht die Cousine der Salvatores?" Ich nicke. "Ja, das bin ich." "Freut mich Sie kennenzulernen." Wow, wie kann ein Mann alleine nur so viel Freundlichkeit vorheucheln, wenn er eigentlich nur einen Pflock durch mein Herz stoßen möchte? Ich versuche möglichst viel Abstand von John zu gewinnen und setzte mich ans andere Ende des Tisches zwischen Alaric und Stefan an dessen anderer Seite Elena sitzt. Damon hat sich neben Elena gesetzt, direkt neben John. Er kann mit sowas viel besser umgehen als ich. Trotzdem widerstrebt es mir, so tun zu müssen, als sei ich nur eine Verwandte, die zu Besuch ist.
Nach dem Essen unterhalten sich alle miteinander, so wie es für Partys üblich ist. Ich werfe Damon verstohlene Blicke zu, als er sich mit Alaric und John unterhält. Elena sitzt mittlerweile neben mir, damit sich Stefan und Jenna über Kochrezepte unterhalten können. Die Normalität der Situation ist einfach unbeschreiblich erfrischend für mich. Es tut gut, mal keinen Stress zu haben. Ich stupse Elena an. "Wo ist euer Badezimmer?", frage ich. Einen Moment sieht sich mich verwirrt an. "Die Treppe hoch und dann die zweite Tür rechts. Aber...", sie unterbricht sich selbst. "Gute Tarnung ist alles.", ich lache, während ich mich mit meiner Tasche auf den Weg mache. Ich pudere mein Gesicht so lange bis es nicht mehr glänzt und wasche mit danach ausgiebig die Hände. Schließlich beschließe ich, dass genug Zeit vergangen ist und verlasse das Badezimmer, nur um auf dem Flur fast mit John zusammenzustoßen. "Tut mir leid.", entschuldige ich mich schnell. "Ich dachte, ihr hättet solche Bedürfnisse nicht.", sagt John direkt. "Ich weiß nicht, was sie meinen.", es fällt mir verdammt schwer weiterhin zu lächeln. "Ach, stell dich nicht so dumm! Du weißt so genau, was ich meine, wie ich weiß, was du bist. Genau wie deine... Cousins. Aber ich tippe eher darauf, dass du Damons neues Spielzeug bist.", sagt John bissig. Sofort versteinert sich mein Gesichtsausdruck. Ich bin stinksauer. "An Ihrer Stelle, wäre ich ganz vorsichtig. Sie haben ja keine Ahnung, wozu ich fähig bin." "Ach ja?" "Ja!" "Dann versuch doch mich zu töten.", schlägt er vor. Am Rande meines Bewusstseins bemerke ich, dass er schon dazu übergegangen ist, "Du" zu mir zu sagen. Es ist zwar belanglos, aber trotzdem stört es mich. "Ich bin nicht dumm. Jenna erwartet sie, warum auch immer, gleich zurück. Alle anderen wären erfreut, wenn Sie tot wären. Außerdem weiß ich, dass Ihr
hässlicher Ring, nicht bloß Schmuck ist." Damons Vorbereitung sei Dank. "Cleverer als ich dachte.", räumt John ein. "Gerade deswegen wird es mir ein Vergnügen sein, dich zu töten." Ich verkneife mir eine Antwort. Stattdessen dränge ich mich an John vorbei die Stufen wieder nach unten. "Wir sehen uns draußen.", meine Stimme klingt wieder freundlich und mein Lächeln ist da, wo es hingehört. Ich setze mich wieder an den Tisch. "Alles okay?", fragt eine Stimme dicht an meinem Ohr. "Jap.", ich drehe mich halb zu Damon um, der mich besorgt mustert, aber nickt, bevor er weitergeht.
Nach einer endlos scheinenden Zeit machen Damon und ich uns endlich auf den Weg nach Hause. "Stefan und ich haben deine Unterhaltung mit John mittgehört.", sagt Damon plötzlich. "Ach ja? Und?" "Wir haben überlegt, ob wir dir helfen sollen, aber offensichtlich bist du auch sehr gut alleine klargekommen." "Was hältst du von ihm?", frage ich. "Er hat zumindest dich unterschätzt. Wenigstens weiß er, dass er dich nicht so leicht bekommt, weil du klug bist." "Soll das ein Kompliment sein?", frage ich. "Aber sicher doch.", entgegnet Damon. Ich lächele und zum ersten Mal seit ein paar Stunden ist es aufrichtig. Mittlerweile liege ich in Damons Bett und kuschele mich an ihn. "Ich liebe dich.", flüstert er an meinem Haar. Mein Herz macht einen freudigen Sprung. "Ich liebe dich auch.", erwidere ich. Ein letztes Mal an diesem Tag lächele ich, bevor ich eingeschlafen bin.
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Tagebuch eines Vampirs- Die Vergangenheit [Wird überarbeitet]
FantasyDies ist meine eigene Fanfiction zu Tagebuch eines Vampirs. Sie handelt kurz vor Ende der ersten Staffel der Serie und orientiert sich nicht ganz so sehr an den Büchern. Aber lest einfach selbst.