3.Kapitel

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Kälte, eisige Kälte. 

Dunkelheit, die mich zu verschlucken versuchte und Hilflosigkeit.

Zu schwach.

Das waren die ersten Sachen, die mir in den Kopf schossen, als ich aufwachte. Meine Augenlieder hielt ich fest zusammen. ,Nicht öffnen.' War das einzige woran ich dachte. ,Nicht bewegen,'gehörte auch dazu.

Ich wusste, dass es am frühen morgen war, doch ich hatte Angst. Meine Bettdecke über mir war mein einziger Schutz davor ...  vor was auch immer. Es war ein kindliches Verhalten, doch das was gestern passiert ist, war nicht mehr normal.

Diese Kreaturen, die ich gesehen habe, die mir so real erschienen sind, hatten mich in meinen Träumen verfolgt.

Krank. Das machten sie mich.

Ich hatte Angst, vor dem was ich sehen würde, wenn ich die Augen öffnen würde.

-Piep.Piep.Piep-

,Was war das?'Mein Herz fing an zu rasen, zu schnell. Es schmerzte.

Doch ich bewegte mich nicht. Ich hatte Angst. ,Es soll aufhören, Was wollen die von mir?!'

Schritte. Tap. Tap. Tap. Tap.

Ich vergaß zu atmen. Bewegte mich nicht. ,Nicht bewegen.' Kann ich nur noch denken.

Stopp!

Die Schritte verstummten. Mein Herz raste wieder, mein Gehör hörte nur noch dieses Laute pochen. Mein Herzschlag. Viel zu schnell.

Plötzlich hörte ich jemanden an meiner Tür. ,Was?'

Diesmal wurde mein Gehör scharf. Ich versuchte alle Geräusche um mich herum aufzunehmen. Doch da war nichts. Selbst das piepen war verstummt.

Doch! Jetzt wurde meine Tür geöffnet, langsam und leise quietschend, so als ob man mich quälen würde wollen. Alle Geräusche um mich herum wurden plötzlich ausgeblendet, ersetzt von dem lauten pochen meines Herzschlags. Meine letzten Momente. Ich war angespannt. Ich hatte Angst. ,Ich will nicht.' Vielleicht werde ich einfach - 

,,AHHH." Ich wurde am Arm gepackt. Es tat höllisch weh, wie als würde die stelle sofort Feuer fangen. Ich schrie. Es sollte mich in Ruhe lassen. Doch es wollte mir die Decke, meinen letzten Schutz, wegnehmen. Und es schaffte es.

,,Morgen Juliette" , hörte ich eine Stimme. Sie war sanft, beruhigend und so Vertraut.

Ich stoppe. ,Wer war das?' Ich runzelte verwirrt die Stirn. Ich spürte auf einmal ein leichtes rütteln an mir. Hörte wieder das piepen und riss meine Augen auf, ich blickte in zwei so vertraute braune Augen. Mum.

,,Morgen Juliette." Sie lächelte mich warm an. Ich lag auf der Seite. Meine Bettdecke lag an meinem Fußende. , Hatte ich sie mir nicht als Schutz genommen gehabt?' Ich blickte verwirrt zu meiner Mum, die die Rolladen hoch machte.

Ich setzte mich ganz auf, geblendet von der plötzlichen Helligkeit, kniff ich meine Augen leicht zusammen. Es kam von neben mir wieder dieses pie.piep,piep. Ich schaute etwas genervt auf mein Nachttischlein.

Mein Handwecker klingelte. Ich nahm es und stellte es aus. 8:27 Uhr. Zu früh.

,,Kommst du gleich? Das Frühstück ist schon fertig." Ich sah auf, dort am Türrahmen stand meine Mum und sah mich leicht besorgt an. Ich nickte nur zur Bestätigung, dann ging sie auch.

,Was um alles in der Welt war das gerade eben? Ein Traum. Es war aber zu real für einen Traum.'

Ich zog meine Knie an mich und umarmte sie. Meinen Kopf ließ ich auf meine Knie ruhen. Aus meinem Auge fiel eine stumme Träne. Langsam und zäh floss sie meine Wange hinunter, nicht ohne noch eine nasse spur darauf zu hinterlassen. 

Unreal     *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt