5.Kapitel - Für immer da

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Hier saß ich nun.

Mein Blick war starr auf meine Tasse heiße Schokolade, die ich mit meinen Händen umschloss, gerichtet.

Immer wieder überkam mich ein kalter Schauer und direkt danach ein zittern.

Es war nicht diese Art von kälte schuld, die einen immer im Winter überkam.

Nein, es ist die Art von kälte, die einen von innen erschaudern lässt. Vermischt mit Angst und Verwirrung. Ich hasste es!

Ich nahm meine Hände vom Becher, stellte ihn auf den Tisch vor mir ab und vermisste schon sofort die wärme, welches mir meine heiße Schokolade zumindest spenden konnte.

Ich saß in der Mensa meiner Uni, die Stunde, die ich jetzt eigentlich hätte besuchen sollen, ließ ich sausen. Mir war es egal, ob ich wichtigen Stoff verpassen würde oder nicht.

Obwohl mir mein Kunststudium sehr wichtig ist, war mir doch momentan alles egal.

Ich fuhr mit meinen Händen durch mein Haar und ließ einen tiefen Seufzer raus.

Ich lenkte meine Augen in Richtung meiner Tasche, die ich neben mir auf den leeren Stuhl abgestellt hatte. Es fühlte sich wie ein nicht reell vorhandener Kampf an.

Mein Kopf schrie nach der CD, obwohl ich nicht wusste wieso. Doch mein Bauchgefühl warnte mich hingegen vor dieser CD.

Ein Kampf wo mein Kopf ja und mein Bauchgefühl nein sagte.

Gerade als ich doch noch zur Tasche greifen wollte, hörte ich wie neben mir ein Stuhl zur Seite gerückt wurde. Ich sah zur jeweiligen Seite und fand Timmothy, der sich auf den Stuhl hinsetzte und sich mit seinen Ellenbogen an seinen Knien angelehnt, mich nachdenklich musterte.

Ich erwiderte seinen Blick nur böse zurück und sah einfach gerade aus und verschränkte dabei meine Hände vor meiner Brust.

Er seufzte nur laut auf und ich wusste auch ohne hinzu sehen, dass er grinste.

Idiot!

,,Okay, was habe ich getan, dass du mich ignorierst?" Er blieb danach ruhig und nach einer Weile konnte ich diese endlose Stille, die mir ehrlich gesagt Angst machte, nicht mehr standhalten. Deshalb gab ich einfach auf und drehte mich zu ihm.

Sein Blick war erstaunlich ernst und in seinen Augen konnte ich Sorge lesen.

Wie man so schön sagt, die Augen sind das Tor zur Seele.

Ich dachte einen Moment nach, ob ich ihm die Wahrheit sagen solle oder doch besser Lügen sollte. Einen Moment dachte ich darüber noch nach und entschied mich schließlich doch für die Wahrheit. Vielleicht konnte er mir weiter helfen und irgendwie musste ich auch gerade an meine Oma denken die uns immer einst beigebracht hat und zwar: ,,Wenn etwas halten soll, dann die Wahrheit, denn sie währt am längsten, auch wenn sie manchmal so schmerzvoll ist. Denn einfach loszulassen ist manchmal auch einfacher als an etwas fest zu halten."

Gott wie ich ihre Sprüche geliebt habe und ich mir immer alle versucht hatte zu merken.

Ich blickte wieder Timmothy in de Augen, lächelte leicht und sagte: ,,Ich ignoriere dich nicht, nein ich bin nur echt sauer auf dich und nein steck dir deine Sprüche jetzt sonst wo hin," fügte ich noch schnell hinzu, als ich sah, dass er seinen Mund öffnete um irgendein dummen Kommentar von sich zu geben, ,,es ist etwas ernstes. Bitte."

Sofort schloss er seinen Mund wieder und wurde augenblicklich ernst. Dass liebte ich an ihm, sein Verständnis für etwas und das er ein unglaublich guter Zuhörer bei so etwas sein konnte.

Unreal     *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt