9.Kapitel

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Immer noch dort liegend, bewegungsunfähig um irgendetwas zu machen, starrte ich die gegenüberliegende Wand an. Ich wusste nicht genau wie lang ich dort schon so lag. Ich wusste nur, dass in einem regelmäßigen Abstand immer eine fette und hässliche Kakerlake die Wand hoch kletterte, aus dem kleinen Fenster, das wohlbemerkt vergittert und zu weit oben war, hinaus kletterte und irgendwann kam es immer mit etwas auf dem Rücken wieder.

Auch wenn ich Kakerlaken nie gemocht hatte, war ich froh zu wissen, nicht die einzig Lebendige hier in diesem furchtbaren Raum zu sein.

Ich war glücklich über die Anwesenheit dieser Kakerlake, denke ich ... irgendwie ...

Plötzlich konnte ich ein Schlüssel im Schlüsselloch aufdrehen, zudrehen, was auch immer hören. Mir war es egal, konnte eh nichts dagegen unternehmen. Es machte auf einmal Klick und man konnte direkt danach ein leises, qualvolles Quietschen wahrnehmen. Wollten die damit das Leben eines Gefangenen spannender machen? Wie lustig.

Das Quietschen von den Sohlen auf den Boden hallte in diesem Raum wieder. Es waren langsame Schritte, doch ich bewegte mich kein bisschen. Ich war wirklich nicht erpicht darauf zu wissen wessen Versuchsobjekt ich nun seien würde. Das Geräusch verstummte abermals und ich konnte beim verstummen einen kleinen Windhauch spüren, welcher mir eine Gänsehaut am ganzen Körper ausbreiten ließ.

Ein Räuspern erklang hinter mir. 'Oh wie interessant, es wollte also meine Aufmerksamkeit, es wollte es von einem kleinen gestörten Mädchen.' Ich hörte noch ein Räuspern, nur war es dieses mal lauter und auffordernder. 'Ahh, ich muss ja mitspielen, sonst gab es ja Ärger und aua, oh je.' Ich schloss ganz kurz meine Augen und musste sie innerlich genervt verdrehen, danach schluckte ich noch einmal ganz leicht. Als das was hinter mir war wieder zum räuspern ansetzten wollte, unterbrach ich es. Indem ich selbst gespielt Laut und Streng räusperte. ,,Ich habe schon verstanden, dass ich jetzt aufstehen soll, irgendwas und alles machen muss, was es verlangt und schön die Klappe dabei halten soll." Ich wollte nicht mehr immer alles über mich ergehen lassen, dass konnten die sich schön wieder schnell abschminken.

Ich wusste nicht woher dieser plötzliche Mut kam, doch es gefiel mir. Vielleicht könnte auch ich dieses mal ja auch mal hier meinen Spaß mit denen haben. Mir huschte ein böses grinsen auf den Lippen. Auf einmal spürte ich wie ein zu starker Stoß man mir in die Seite gerammt hatte, einen Stromschlag und das noch ein recht hoher. Ich fing am ganzen Körper an zu zittern, es brannte sich alles bis hin zu meinen Knochenmark durch. 

Nur zu doof, dass ich schon dank denen an so etwas fast gewöhnt bin. Natürlich brachte es mir durch diese viel zu starken Stromschlägen nicht irgendwann den schmerz zu lindern lernen, doch ich konnte lernen ihn im griff zu halten. Praktisch, wenn man irgendwann gegen die Waffen des eigenen Feindes immun wird. Es schien nicht aufhören zu wollen, es drückte das Gerät fester in meine Seite und mein Körper fing vergeblich 'unkontrolliert' an zu zittern. War nicht das täuschen eine Stärke von diesen Leuten hier? Tja, was die können, kann ich schon längst. 'Ach, ich doch so armes, hilfloses ding.'

Plötzlich hörte es mir dieses Ding in die Seite zu drücken doch noch auf, mein zittern jedoch hörte immer noch nicht auf. Langsam nahm ich die stechenden Schmerzen an meinen Beinen schlimmer wahr. Eigentlich spürte ich überall schmerzen und man müsste nicht fragen ,Wo tut es weh?' sondern ,Wo tut es denn nicht weh?' Ich konnte nichts mehr spüren, nur die Körperlichen schmerzen wahrnehmen, doch innerlich war ich gefährlich am grinsen. „Das hast du davon, mir so frech gegenüber zu sein. Dummes Kind!" Presste es zwischen zusammengebissenen Zähnen in mein Ohr und währenddessen zog es nicht gerade sanft an meinen Haaren. Wer war denn wem gegenüber frech.

Ich blickte es in die Augen, oh es war das hässliche Biest höchstpersönlich. Mich durchfuhren immer und immer wieder starke Zuckungen am Körper, doch ich schaffte es doch noch mein inneres böses Grinsen an meinen Lippen umzusetzen. Es wollte mir also das Leben ruinieren, na gut, dann wollte ich ihr Leben zumindest beängstigend, beschissen und zum weinen bringen. Es beruht doch eh nur auf Gegenseitigkeit was wir hier taten oder noch tun werden. „Ha, wolltest mich, a-also höchs-höchstpersönlich besuchen komm-en." Ich schluckte um meine Stimme von den ganze Zuckungen zu beruhigen. ,,Hättest du wirklich nicht machen müssen." Meine Stimme triefte nur so von schön verpackter Ironie und Hass. Eine wunderbare Kombination. Mein Grinsen verließ kein einziges mal meine Lippen, auch wenn ich mich anstrengen musste und doch war ich stolz darauf, wovon ich deshalb noch mehr so plötzlichen Mut bekam. Meine Augen wichen währenddessen kein einziges mal von ihren. Sie entgegnete mir darauf nur einen hasserfüllten Blick und schnaubte mal wieder abfällig.

„Glaub mir ich würde dich am liebsten hier allein verrotten lassen, doch ich muss dir ja dein scheiß Essen bringen, sonst gibt's noch ärger wegen mir und dann wäre ich meinen Job los." Es näherte sich meinem Gesicht, sah mir mit Hass tief in die Augen und flüsterte ganz langsam gegen mein Gesicht: „Und glaub mir, dafür liebe ich meine Arbeit hier sehr. Erst recht da du wieder hier bist, wird es wieder Lustig, genauso wie damals." Sie stoppte ganz kurz um ihre Lippen zu meinem Ohr zu bewegen, ich konnte schon ihren widerlichen Atem an meinem Ohr spüren und wie sie wieder flüsterte: „ Erinnerst du dich? An-unsere-gemeinsamen-tollen-spielchen." Abrupt entfernte sie sich wieder von mir und sah mich von oben her abfällig ab. Mein Grinsen wisch mir, als sie mir die letzten Worte zu flüsterte, wie weggenommen. Meine Augen hatte ich kaum merklich geweitet, ich starrte wie gebannt auf die Wand hinter es. Ihre Spielchen waren einfach nur abscheulich, absurd und pervers. Krankhaft war nicht ich, nein, dass war es, was vor mir stand.

Es hatte sich bewegt, weshalb meine Augen zu ihr huschten, es hatte sich gebückt und stand dann mit einem Tablett in den Händen wieder aufrecht. „Dein Essen." Sagte sie monoton und schnaubte diese hässliche schnaub Art von ihr. Dort auf dem Tablett konnte ich ein Glas Wasser, ein schon geschnittenes Brötchen und ein klecks Marmelade erkennen. Hmm, also Frühstück, gut zu wissen, dass es am Morgen war. Plötzlich knurrte mein Magen leise auf und mein trockener Hals sehnte sich nur nach dem Glas Wasser. Doch ich griff nicht nach dem Tablett, ich war skeptisch, bestimmt hatte sie mir was unters Essen gejubelt um mich als schlechter vor allen hier darzustellen. Ich kannte schon ihre Tricks. Ich würde darauf nicht reinfallen.

Plötzlich hob sie das Glas Wasser mit der einen Hand vom Tablett, während die andere das Tablett fest umfasste. Mein Blick war skeptisch auf sie gerichtet, doch ich versuchte meine Gesichtszüge so monoton wie möglich zu halten. Was immerhin zum Teil klappte, denke ich mal. Sie sah mich süffisant an, bewegte langsam das Glas Wasser weg vom Tablett, über den Boden und ließ es plötzlich fallen. Es entstand ein lautes klirren und ich zuckte kurz zusammen. Nein, was tat sie da! Mein Gesicht war nun endgültig geschockt und verblüfft. Meine Augen starrten gebannt auf das zerbrochene Glas Wasser. Die Glassplitter hatten sich weit auf den Boden verteilt und das Wasser floss wegen dem unebenen Boden in die Richtung meines Bettes. Jedoch konnte ich mich kaum bewegen, meine Schmerzen waren noch nicht gelindert.

Ich starrte sie wieder an und ihre Augen schimmerten gefährlich. „Nein" hauchte ich und schüttelte dabei leicht meinen Kopf. Sie wollte spielen und das tat sie auch gerade mit mir.


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Heyho;)

Ich muss zu geben, dass ich beim schreiben dieses Kapitels irgendwie mega viel Spaß hatte. Haha^^ Hoffe ist auch gut geworden

Na dann:) Bis denen^@^

Unreal     *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt