6.Kapitel

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Nachdem wir uns von unserem Lachanfall in der Mensa erholt hatten, ging er mit mir nach Hause.

Auf dem Weg redeten wir über alles mögliche und manche Sachen waren so unnötig und dumm, dass wir wiederum ins Lachen verfielen.

Es fühlte sich befreiend an, es war wundervoll wieder mit ihm etwas unternehmen zu können.

Claire war ja auch meine Freundin, aber Timmothy und ich kennen uns schon seit klein an. Das ist immer etwas anderes.

Als wir bei meinem Haus ankamen, schloss ich erstmals die Tür auf und das erste was mir beim betreten der Türschwelle auf fiel, waren die vielen Stimmen, die aus dem Wohnzimmer bis zu mir zu drangen.

Ich drehte mich verwirrt um. Timmothy stand immer noch vor der Haustür, doch sein Blick galt zur Seite.

Als ich einen Schritt auf ihn machte, drehte er ruckartig seinen Kopf zu mir.

Seine Augen waren weit aufgerissen und sein Mund war leicht geöffnet.

Er blickte wieder zur Seite und dann wieder zu mir, dass verlief für eine Weile so bis ich es nicht mehr aushielt und ihm eine Scheuerte.

Ja, ich habe ihm eine Backpfeife gegeben. Ich war selbst so geschockt darüber und er starrte mich nur dümmlich an.

Als ich realisierte was genau ich da gerade getan hatte, schossen meine Hände zu meinem offenen Mund.

,,Oh mein Gott! Was- oh nein, dass tut mir Leid. Geht's wieder?"

Es war mir gerade erst klar gewesen, dass ich es wirklich getan hatte und auch wenn diese Situation doch so absurd war musste ich grinsen und mir stark das Lachen verkneifen.

Er hingegen schaute mich wütend an, doch kurz darauf wurde er wieder sanft und er schien eher traurig zu wirken.

Ich hörte direkt auf so dümmlich zu grinsen und schaute ihn nur noch mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

,, Was ist?" Fragte ich vorsichtig.

Er senkte den Kopf und sprach kurz danach weiter: „Ich glaub ihr habt nicht erwünschten Besuch. Wäre es dann nicht besser wenn wir doch zu mir kommen?"

„Hae?" Ich war verwirrt. Wer sollte denn dieser unerwünschte Besuch sein?

Auf die schnelle fiel mir keiner ein.

Ich war aber neugierig, deshalb beachtete ich ihn nicht weiter und ging in den Flur zog mir Schuhe und Jacke aus. Timmothy kam mir hinterher.

,,Juliette, ich meine es ernst. Komm lass uns lieber gehen. Bitte." Flüsterte er mir ins Ohr.

Ich jedoch erwiderte ihm nichts, hing noch meine Tasche schnell auf und machte mich geradewegs in Richtung Wohnzimmer. Zu den Stimmen.

„Arg, manchmal hasse ich deine Sturheit!" Zischte er noch zwischen den zusammengebissenen Zähnen und folgte mir.

Als ich selbstbewusst unser Wohnzimmer betrat und gerade zum Gruß ansetzten wollte, blieb mir die Luft weg. Ich bekam augenblicklich einen Klo'im Hals, der nicht weg zu gehen schien.

Meine Hände fingen an zu Zittern und kalter Schweiß lief mir den Rücken runter.

Ich konnte Timmothys Atem in meinem Nacken spüren und meine Nackenhaare stellten sich auf.

Scheiße, hätte ich doch nur auf ihn gehört.

„Ahhh, Juliette O'Brial. Na, wie geht es Ihnen?" Fragte mich die jenige, die höchstperönlich eine ausgebrütete der Hölle ist. Wie ich diese Peron hasste. Wie ich einfach nur alles an ihr hasste.

Sie hielt mir ihre Hand entgegen, doch ich sah sie nur feindselig an.

Was wollte die Missgeburt in meinem Haus.

Als sie merkte, dass ich ihre Geste nicht erwidern werde, reckte sie ihren hässlichen Kopf in die höhe und ließ ein abfälliges Schnauben von sich.

„Aha, also immer noch die gute, alte Juliette. Hätte ich auch ehrlichgesagt nicht anders erwartet."

Sie provozierte mich und ja, es zog und gerade, als ich kurz davor stand ihr ihre hässliche Fresse zu polieren, packte mich meine Mum am Arm und sah mich mitleidig doch immer noch eindringlich an. Wie schaffte sie nur diese zwei Gefühle auf einmal zu deuten. Mütter.

Ich versuchte mich zu beruhigen und es klappte nicht, doch ich riss mich zumindest etwas zusammen.

„Was wollen Sie von hier?" Stieß ich mit vor Wut zitternder Stimme hervor.

Sie lächelte mich wieder erhoben an und ich hasste es. Argh.

„Ich wollte nur nochmal nach schauen ob es dir ja auch wieder besser geht." Sprach sie.

Pah, ich brauche ihre 'fürsorge'nicht.

„Mir geht es bestens. Also haben Sie jetzt auch nichts mehr hier zu suchen."

Sie aber ignorierte mich gekonnt und es brachte mich zur Weißglut.

„Ist Ihnen denn Mrs O'Brial etwas an ihrer Tochter aufgefallen?"

Ich riss meine Augen weit auf. Nein, Mum darf ihr nichts von den letzten Tagen erzählen. Verdammt Mum. NEIN!

Ich sah meine Mutter heimlich Kopfschüttelnd an, doch sie beachtete mich nicht.

Nein, Mum das darfst du nicht tun.

Konnte ich nur noch denken als sie schon einfach ihr alles erzählte. Alle was ihr am Wochenende aufgefallen ist bis heute.

Mir fiel eine Träne und ich konnte eine große weiche Hand in meiner auf einmal Spüren.

„Timmothy" hauchte ich leise.

Ich konnte seinen Blick auf mir Spüren, doch meiner war auf die Frau, die mir eigentlich damals hätte helfen sollen gerichtet.

Sie wird mich wieder verunstalten, ich werde wieder wie damals werden.

Allein, krank, Verfolgt.

Was passiert nur gerade hier.

Ich kann nicht mehr.

Ich will nicht mehr.

Mein Kopf dröhnte, mein Hals tat vom Kloß, der immer schwerer zu scheinen wurde weh.

Meine Glieder, nein mein ganzer Körper fing Feuer und fing mich von innen nach außen hin an zu verbrennen.

Nicht noch einmal, bitte . . . nicht . . .

Und dann wurde alles schwarz um mich herum.

Ich wusste und habe immer gewusst, dass ich dem nie ganz entfliehen kann, denn dass letzte was ich sah, als ich fiel, war dieses dreckige, furchteinflößende Grinsen.


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Hey;)

Ab dem nächsten Kapitel werden es wieder mehr Horror Szenen geben, diese zwei - drei 'normalen' Kapitel mussten zur Verständnis so Harmlos sein. 

Ich hoffe sie gefällt euch und auch freue ich mich über jeden Leser der sich hierher geirrt hat ;P

Also dann, bis zum nächsten mal:))

Unreal     *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt