Vorbereitung und Pizza - 1

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PoV Felix

Mittlerweile war ich schon zwei Tage bei Lina und Melissa. Ich hatte so viele schöne Ecken von Münster gesehen und habe sogar das Nachtleben mit den beiden gelebt. Aber auch viel mit denen Zuhause was unternommen. Ich hatte sogar ein paar Runden ›League of Legends‹ und ›Heroes of the Storm‹ mit Lina gezockt, mit ihr gekocht oder einfach Musik gehört. Diese Zeit tat mir einfach gut. Und Melissa zu Folge auch tat es Lina gut. Gestern Abend hatte ich nämlich mit Melissa gesprochen, sie erzählte mir, dass Lina eigentlich nie mit Melissa feiern ging oder generell auch recht selten raus. Auch dass sie wieder viel gesprächiger und generell offener wurde, hatte ich selber erkannt. Ich hatte das Gefühl, dass Lina wieder die Alte wurde und auch meine Gefühle zu ihr waren wieder entflammt und waren stärker als je zuvor. Nun lag es an mir. Ich musste es Lina sagen. Ihr es endlich gestehen. Dass ich sie einfach schon diese ganze Ewigkeit liebte und es immer noch tat. Und irgendwie hatte ich nun endlich auch den Mut zu. Ich fühlte mich nie so gut, denn auch Lina begann endlich meine Nähe zu genießen, sie begann sich einfach wieder bei mir wohl zu fühlen. Endlich wieder zu zeigen, wie sie ist, wie sie wirklich ist. Ich genoss es so sehr, dass sie sich wieder öffnete. Der erste Schritt war gemacht, ja. Sie begann sich wieder zu entfalten und ihre wunderschöne Natur zu zeigen. Ja, ihren wunderschönen Charakter. Heute war wieder Montag. Heute reiste ich wieder nach Bochum. Aber nicht alleine, nein, Lina begleitete mich, wie sie es mir noch Samstag gesagt hat.

»Melissa, hast du meine Haarbürste gesehen?«, schrie Lina wieder aus dem Bad. Auch ich war am Packen, doch ich hatte einfach nicht so viel zu packen wie Lina, aber Frauen brauchten halt alles Mögliche. Im Falle eines Falles halt. »Die müsste unter dem Waschbecken liegen!« – »Oh, danke stimmt! Und meine Brille?« – »In deinem Zimmer irgendwo...« Ich sah mich etwas um und grinste. »Hab sie gefunden!«, rief ich, nahm sie und ging schnell ins Bad. Kurzerhand zog ich ihr die Brille an. Das schwarze Gestell mit silbernen Details und den normalgroßen, eher rund geschliffenen Gläsern schmeichelte ihrem schmalen, dezent rundlichen, jedoch eher ovalen Gesicht. Sie harmonierte mit Lina, ihre silbernen Augen wirkten nur minimal größer und ließen Lina ganz süß aussehen, aber dennoch etwas ernster und dazu erwachsener. Zwar trug sie diese Brille auch schon Samstag, aber erst jetzt erkannte ich so wirklich, wie sehr doch Lina diese Brille einfach stand. Ich sah ihr immer noch in die Augen und wurde mit einem Schmunzeln aus dem Gedanken gerissen. »Steht mir die Brille wirklich so schlecht?« – »Nein, nein. Sie steht dir wirklich sehr gut. Sieht gut aus, wirklich.«, versuchte ich mich rasch zu erklären. Sie begann zu lachen. »Du wirst ja ganz rot.«, kam von Melissa, welche im Türrahmen stand und sich an ihn lehnte, wie lange, wusste ich nicht, aber sicherlich lange genug, denn auch sie begann zu lachen. »Stimmt do-... oh...«, sagte ich und sah dann mein errötetes Gesicht selbst im Spiegel. »Sagt sie doch! Naja, komm. Wir müssen weiter packen.«, sagte Lina, nahm mich bei der Hand und zog mich hinter sich her, während sie in ihr Zimmer tapste. Sie stellte sich dort vor ihrem Schrank, nahm etwas an Kleidung raus. Natürlich wollten wir nicht lange in Bochum bleiben, wir wollten auch nach Dortmund, Hagen, Lüdenscheid, Altena und Köln. Wir wollten wieder ein Abenteuer erleben. Wieder frei sein und einfach leben. Ich spürte, es war ein Anfang von etwas Gutem, etwas verdammt Gutem.

Holding on to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt