Die Versammlung

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"Das was heute passiert ist darf nie wieder vorkommen." meint unser Anführer. 
Alle stimmen ihm zu, niemand möchte so etwas je wieder erleben.
Jeff ist noch immer verschlossen und still.
Er scheint über etwas ernstes nachzudenken.
"Hat von euch jemand eine Idee, welche Fluchtmöglichkeiten wir noch nicht versucht haben?" fragt er nun.
Sein Blick wandert einmal durch die Runde.
Doch niemand sagt etwas.
Wie denn auch wir haben alles versucht.
Im Labyrinth über die Mauern geht es nicht, mit der Box und dem Schacht ebenfalls ein totaler reinfall.
Jede erdenkliche Möglichkeit die wir in dem Vergangen Jahr hatten, ist gescheitert.
Und nun gab es den ersten Todesfall.
Meine Gedanken schweifen wieder zu George.
Wie viele werden noch Sterben bei dem Versuch zu fliehen?
Dieser Gedanke lässt mich kurz erschaudern.
Hoffentlich nicht mehr allzu viele.
"Verstehe. Ja wir haben auch schon alles ausprobiert." meint Alby.
(Es tut mir leid das ich dich störe, doch es ist wichtig.)
(Was ist los?)
(Ich habe das gerade mitbekommen, und muss dir leider sagen, das der einzige Ausweg durch das Labyrinth führt.)
(Haben wir keine andere Chance?)
(Nein leider nicht.)
(Danke.)

"Ich denke wir können nur durch das Labyrinth fliehen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht." sage ich.
"Wieso denkst du das?" fragt Gally.
"Wir haben doch schon alles versucht und sind immer daran gescheitert."
"Sie hat recht." meint Minho.
"Also ist unser einziger Weg hier raus, irgendwo da draussen." sagt Zart.
"Ja genau. Und diesen gilt es zu finden, egal was wir dafür alles opfern müssen." sagt unser Anführer ernst.
Es mag sich hart anhören doch Alby hat recht.
Wir alle wollen nichts mehr als hier rauskommen.
Seit über einem Jahr versuchen wir es schon.
Irgendwann wird es funktionieren.
Das weiß ich.
"Wenn wir mit diesem Punkt fertig wären, hätte ich noch eine wichtige sache zu sagen." kommt es von Jeff.
"Ich denke mit diesem Thema sind wir durch. Was gibt es Jeff?"
"Clint und ich hatten vorhin eine kleine Besprechung, in der wir uns schnell auf etwas geeinigt haben.
Wir wollen das Marie die Hüterin der Sanis wird." erzählt er.
Mein Mund steht leicht offen, die Blicke der Hüter sind auf mich gerichtet.
Was hat er gerade gesagt?
Warum wollen sie das?
"Wie seid ihr zu diesem Entschluss gekommen?" möchte Alby wissen.
Er steht leicht verdutzt da.
Nicht einmal er kann diesen Grund nachvollziehen.

"Die Situation heute hat gezeigt wer der Hüter eigentlich sein sollte. Clint und ich konnten uns nicht um George kümmern, wir mussten uns beide mehrmals übergeben. Wir haben Marie alleine gelassen und sie hat es hinbekommen."
"Marie stimmt das? Hast du dich alleine um George gekümmert?"
"Ja habe ich." sage ich noch immer verwundert.
"Warum hast du das nicht erzählt?" fragt er mich.
"Es war in diesem Moment nicht von wichtiger Bedeutung. Ich dachte es ist egal, Hauptsache es wird sich darum gekümmert. Ich wollte ihm helfen." erkläre ich.
"Nun gut, wir werden darüber abstimmen. Wer ist dafür das Marie zum Hüter der Sanis wird?" fragt er in die Runde.
Alle Hände gehen nach oben.
Alle außer die meine.
Die Jungs sehen mich erneut verwundert an.
"Warum bist du nicht dafür?" fragt mich Newt.
"Ich kann das nicht." sage ich.
"Doch du kannst das. Du kennst dich super damit aus, das hast du schon mehrmals bewiesen." sagt Alby.
Darauf erwidere ich nichts.
Sie würden es nicht verstehen.
Gerne wäre ich die Hüterin der Sanis doch das würde bedeuten, ich könnte keine Läuferin mehr sein.
Mein Blick fällt auf Minho der sofort zu verstehen scheint.
"Ich denke ich kenne den Grund."
"Dann Teile in uns mit." sagt Alby.
"Sie weiß das sie dann keine Läuferin mehr sein kann."
"Richtig. Wenn du Hüterin der Sanis bist, kannst du keine Läuferin mehr sein. Aber deshalb wollte ich ebenfalls diese Versammlung haben. Es gab eine bitte das es eine Abstimmung geben soll. Wer ist dafür das Marie als Läuferin entgültig aufhört?"
Nun starre ich Alby mit offenem Mund und großen Augen an.
Habe ich mich gerade verhört?
Ich soll entgültig als Läuferin aufhören.
Die Hände der Jungs gehen nach oben.
Alle außer Minho's. 
"Warum soll ich aufhören?"
"Die Verletzungen werden immer schlimmer, du bist deswegen gerade drei Tage Bewusstlos gewesen. Ich mache mir Sorgen um dich." sagt Newt.
"Also kam der Wunsch von dir." stelle ich fest.
Eigentlich hätte ich mir das denken können.
"Er kam nicht nur von Newt. Es tut mir leid, aber ich mache mir auch sorgen." gibt Winston zu.
"Wer ist noch der Meinung der beiden gewesen?" frage ich in die Runde.

Dieses mal strecken wirklich alle, auch Minho.
"Ich dachte du wolltest das ich weiter mache?"
"Du bist eine super Läuferin, doch auch ich habe Angst um dich. Das was als letztes passiert ist hat mir die Augen geöffnet. Ich bin auch dafür das du aufhörst. Es tut mir leid Honey." sagt er.
Ich lehne mich gegen die Rückenlehne des Stuhles und verschränke meine Arme.  
Da ich weiß das es keinen Sinn hat gebe ich nach.
"Na gut Jungs, ich werde als Läuferin aufhören."
"Danke für deine Einsicht. Herzlichen Glückwunsch zur Hüterin der Sanis." sagt Alby.
"Hiermit beende ich die Versammlung."
Ich stehe auf und verlasse die Hütte.
Noch immer kann ich es kaum fassen das ich jetzt eine Hüterin bin.
Draussen treffe ich auf Clint.
Er frag mich ob ich nun die Hüterin bin.
Als ich es ihm erzähle das alle dafür waren klopft er mir auf die Schulter.
"Du wirst deine Aufgabe gut machen das weiß ich. Du bist die beste von uns, das hast du heute Abend bewiesen."
"Danke." sage ich kurz.
Wenn es nur so leicht gewesen wäre.
Klar bin ich die einzige von uns dreien die Durchgehalten hat ohne sich zu übergeben, doch aus diesem Grund fühle ich mich schlecht.
Warum konnte ich durchhalten, als ich George so sah?
Im Augenblick möchte ich nur alleine sein.
Deswegen gehe ich hinüber zur Küche und setzte mich hinter die Hütte.
Sie ist am weitesten vom Wald weg.
Hier habe ich meine Ruhe.
Ich schließe meine Augen da ich dann besser nachdenken kann.

(Hey Marie wie geht es dir? Was ist passiert?)
(Hey Aris das soll jetzt nicht gemein sein, aber ich wäre gern alleine. Können wir ein anderes mal darüber reden?)
(Ja klar. Rede einfach wenn dir danach ist, ich werde da sein.)
(Danke.)
(Kein Problem.)
Und schon ist er wieder weg.

Aris p.o.v.

Ich kann sehen das es ihr nicht gut geht.
Sie leidet sehr darunter was passiert ist.
Doch genau diese Ergebnisse wollen die Wissenschaftler.
Mit diesen können wir weiter arbeiten und analysieren wie sie auf verschiedene Ereignisse reagiert.
Das genau Marie es sein musste verstehe ich nicht.
Hier gibt es noch genügend andere Mädchen.
Jeden Tag wenn ich sie über die Monitore sehe, würde ich ihr am liebsten alles erzählen.
Nicht nur wo sie ist, sondern auch wer sie ist.
Was alles passiert ist vor dem Labyrinth.
"Aris was ist los? Wie geht es ihr?"
"Sie möchte alleine sein und nicht reden." sage ich.
"Na gut. Du musst vorsichtiger sein, sie fangen an fragen zu stellen. Ich weiß nicht wie lange wir noch Kontakt zu ihr halten können."
"Ich weiß. Nur noch einmal werde ich mit ihr reden, dann breche ich die Verbindung ab."
"Gut so. Ich vermisse sie auch."
Mein Freund klopft mir aufmunternd auf die Schulter und gemeinsam gehen wir weiter zu unserem Training.

Newt p.o.v.

"Weiß einer von euch wo Marie ist?" frage ich.
"Nein seid der Versammlung habe ich sie nicht mehr gesehen." antwortet Alby.
Wir sitzen zusammen am Feuer und reden.
"Ich werde sie suchen." sage ich.
Auf der Lichtung suche ich überall kann sie aber nirgends finden.
Etwas voller Sorge gehe ich nach einer Weile zurück zu Alby.
Sofort bemerkt er mein besorgtes Gesicht.
"Konntest du sie etwa nicht finden?"
"Nein ich habe sie überall gesucht, habe sie aber nicht gefunden."
"Wo kann Marie nur sein? Was ist wenn ihr etwas passiert ist?"
"Ganz ruhig Newt. Wir werden sie suchen."
"Das habe ich doch schon."
"Zusammen haben wir eine bessere Chance." meint er.
Alby und ich trommeln alle Jungs zusammen um Marie suchen zu gehen.

Minho p.o.v.

Ich suche das Mädchen in der Nähe der Küche.
Nirgends habe ich sie gefunden doch plötzlich kommt mir eine Idee.
Dieser gehe ich auch gleich nach.
Meine Beine tragen mich hinter die Küche.
Dort sitzt sie.
Ihre Beine hat sie an den Körper gezogen, den Kopf in den Nacken gelegt.
Die Augen geschlossen.
Vorsichtig laufe ich zu ihr und setze mich.
Sie Öffnet die Augen.
Als sie mich sieht lächelt sie kurz, schließt die Augen wieder und legt den Kopf auf meine Schulter.
Auch ich muss lächeln.
"Marie was ist los?"
"Ich wollte alleine sein um nachzudenken."
"Soll ich gehen?"
"Nein bitte nicht. Wenn du Zeit hast kannst du bleiben?" fragt sie.
"Ja klar."
Ich genieße es mit ihr alleine zu sein.
Ihre Nähe zu spüren.
Die Schmetterlinge in meinem Bauch sind sofort wieder da.
"Marie die Jungs suchen dich."
"Ich weiß. Aber ich brauche etwas Abstand."
"Wie geht es dir? Ist es wegen der Sache mit George." frage ich.
"Ja." sagt sie knapp.
Ich streichle über ihr Haar und beruhige sie damit.
"Alles wird gut. Das Verspreche ich dir, ich bin für dich da."
"Danke Minho."
Jetzt sehen wir uns in die Augen.
Erneut ziehen mich ihre blauen Augen in den Bann.
Meine Hand streichelt über ihre Wange und ich lasse sie dort liegen.
Abwechselnd sehe ich Marie in die Augen und dann auf die Lippen.
Was tue ich hier?
Sie ist mit Newt zusammen, meinem besten Freund.
Aber andererseits ich liebe sie ebenfalls.

Allein unter Jungs (Maze Runner ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt