Der Frischling der viel Verändert

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Aufzeichnung:

Liebe Kollegen,
ein weiteres Jahr ist in das Land gezogen.
Noch ein Jahr in dem das Experiment läuft.
Die Versuchspersonen leben so weit friedlich zusammen und bekämpfen sich nur selten.
Das Mädchen, Marie, hat sich von ihrer Verletzung gut erholt.
Sie hat alles wieder im Griff.
Den Ausgang haben sie bis jetzt noch nicht entdecken können.
Ich bin sicher wir fragen uns alle, wie lange es noch dauern wird.
Dieses Experiment dauert nun schon drei Jahre an.
Es ist an der Zeit Ihnen einen kleinen "Schubs" zu geben.
Ich finde es wird an der Zeit einen ganz bestimmten Jungen hoch zuschicken.
Sie wissen wenn ich meine.
Dadurch können wir das Experiment etwas verschnellern.
Wenn alles nach plan läuft wissen sie wo sie die Teenager abgreifen müssen.
Bis dahin verabschiede ich mich von Ihnen.

Auf der Lichtung

Marie p.o.v.

Newt und ich verbringen so oft es geht die Zeit zu zweit oben auf dem Aussichtsturm.
Überwiegend nachts wenn die Lichter schlafen den dann sind wir ungestört.
Heute Mittag kommt der neue Frischling.
Die Hoffnung das es ein Mädchen ist, habe ich schon lange aufgegeben.
Denn so kann ich nicht enttäuscht werden.
Meine Verletzung ist verheilt.
Na ja was heißt verheilt? Sie tut nicht mehr weh.
Jedoch kann man noch immer den Blauen Fleck sehen.
Dieser ist nicht mehr so groß wie damals und auch nicht so dunkel, doch sehen kann man in noch immer.
Manche der Jungs machten sich Sorgen deswegen.
Das tuen sie wohl noch.
Egal wie oft ich sage es ist nichts mehr, sie glauben mir nie.
Sie wollen mich schonen wo es nur geht.
Das möchte ich aber nicht.
Alby, Newt und die anderen verstehen es nicht weshalb es für mich wichtig ist, gleich behandelt zu werden wie einer der Jungs.
Damit Gally und seine Handlanger sich nicht den Mund zerreißen, wie hilflos ich als Mädchen bin.
Den das bin ich nicht.
Beim Mittagessen leistet mir Chuck Gesellschaft.
Er kam letzten Monat mit der Box hoch.
Der Junge ist vielleicht Zwölf allerhöchstens dreizehn Jahre alt und deswegen kleiner als ich.
Seine Klappe dafür umso größer.
Versteht mich nicht falsch ich mag ihn, er ist einer meiner besten Freunde geworden, doch er kann ziemlich nervig werden.
Leider hat er zu keinem Job so richtig gepasst, weshalb er ein Schwapper geworden ist.
Ich erkläre es kurz.
Schwapper werden die Jungen die zu keinem Beruf passen.
Sie erledigen die Arbeiten die sonst niemand macht.
Zum Beispiel putzen, Toiletten säubern, eben die ekligen Dinge.
Der Kleine tut mir richtig leid.
Am liebsten hätte ich ihn zu den Sanis genommen, doch er kann kein Blut sehen, der arme Kerl.
Seit dem ersten Jahr hier, sind alle Berufe ständig gewachsen.
Überall haben sie neue Leute bekommen.
Überall außer die Sanis.
Wir sind immer noch zu dritt.
Jeff, Clint und ich.
Na ja alle guten Dinge sind drei.
Nach dem Essen gehe ich in die Sani Hütte um die Arzneimittel und so weiter zu kontrollieren.
Wie viel wir noch von etwas haben, damit wir es rechtzeitig rationieren können bevor es ausgeht.
Gerade als ich an den Verbandskasten ankomme, spüre ich ein komisches Gefühl in der Brust das ich schon einmal hatte, aber vor langer Zeit.

(Marie kannst du mich hören?)
Nur kurz zucke ich zusammen, da es überraschend kam doch dieses Gefühl hatte ich auch damals mit Aris.
(Ja ich kann dich hören. Wer bist du?)
(Mein Name ist Thomas. Ich bin ein Freund von Aris.)
Thomas?
Kann das mein Thomas sein?
Mein Bruder?
(Thomas hast du eine Schwester?)
(Ja die habe ich. Ich habe eine Zwillingsschwester. Woher weißt du das?)
(Bin ich das?)
(Ja aber woher weißt du das? Du dürftest das gar nicht wissen.)
(Ich habe mich an dich, an uns, als Kinder erinnert.)
(Gott sei Dank. Marie mir bleibt nicht viel Zeit, bis sie mich finden. Hör gut zu...)
Doch dann ist die Verbindung plötzlich weg.
Ebenso das mir vertraute Gefühl, es wird von der leere ersetzt die ich auch bei Aris verspürte als er den Kontakt abbrach.
Was ist passiert?
Haben sie ihn erwischt?
Was ist so dringend das er es mir unbedingt mitteilen wollte?
Diese Fragen und noch viele mehr geistern in meinem Kopf umher.
Ich versuche mich davon abzulenken, indem ich mit meiner Arbeit weitermache.
Doch ganz funktioniert es nicht.
Meine Gedanken schweifen immer wieder zu Thomas ab.
Meinem Zwillingsbruder.
Sehen wir uns ähnlich?
Sind wir gleich groß?
Die wichtigste frage bleibt jedoch immer die selbe.
Werde ich ihn je wieder sehen?

Allein unter Jungs (Maze Runner ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt