Die Flucht

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Am Nächsten Morgen wache ich auf.
Marie neben mir schläft noch.
Alles scheint so friedlich, nichts deutet auf den gestrigen Angriff hin.
Zumindest hier drinnen.
Draussen sieht die Welt ganz anders aus.
Vorsichtig stehe ich auf, ich möchte nicht das Marie aufwacht.
Alby steht an dem Fenster und sieht hinaus.
Meine Beine tragen mich zu dem Anführer hin und kommen neben diesem zum stehen.
"Wir müssen hier so schnell es geht weg." flüstert er leise.
"Ich weiß, bevor noch mehr sterben." sage ich leise und sehe kurz zu Marie.
"Keine Angst, ich werde nie zulassen das ihr etwas passiert."
"Danke Alby."
"Das ist Selbstverständlich. Sie ist wie eine Schwester für mich." sagt er und sieht sie ebenfalls an.
"Hast du schon gesehen was der Angriff für Schäden hinterlassen hat?" fragt er nun.
"Nein habe ich nicht. Wie schlimm sind sie?" möchte ich wissen.
"Komm mit, lass uns raus gehen."
Und das tuen wir auch.
Draussen angekommen sehe ich die Lichtung, total verwüstet.
Die Hütten teilweise komplett beschädigt.
"Wir sollten das Mädchen raus lassen, findest du nicht?"
"Ja das sollten wir."
Also gehen wir zu dem Bau, um das Mädchen raus zulassen.
Man sollte meinen sie sei verängstigt wegen den gestrigen Ereignissen, doch nein, als wir bei ihr ankommen schläft sie.
"Sie hat geschlafen? Ernsthaft?" fragt Alby.
"Nun, anscheinend ist der Bau doch der sicherste Ort hier."
"Hey du, wach auf." sagt Alby leicht mürrisch.
Verschlafen sieht sie uns an.
"Sind die Viecher alle weg?"
"Ja sonst wären wir wohl kaum hier." sage nun auch ich leicht mürrisch.
Stellt die sich so dumm oder ist sie einfach so verschlafen das ihr Hirn noch nicht auf hundert Prozent arbeitet?
"Los raus da. Dann kannst du was essen." sagt Alby.
Zurück an dem Gehöft sehe ich Marie zusammen mit Winston.
Die beiden sehen sich die Schäden ebenfalls an.
Der Hüter der Schlitzer hat einen Arm um ihre Schulter gelegt.
Ich balle meine Hand zu einer Faust und versuche mich abzuregen.
Als sie mich sieht kommt sie zu mir her gelaufen.
Alleine.
Nun steht sie vor mir und zieht mich in eine Umarmung.
Natürlich erwidere ich diese sofort.
Leicht löst sie sich von mir.
Deshalb sehe ich sie an und das nutzt sie aus um mir einen Kuss zu geben.
Keinen kurzen, nein, sondern einen langen.
In diesem Kuss spüre ich das sie Angst hat.
"Love alles okay?" frage ich nach dem Kuss.
"Nein Newt, nichts ist okay."
"Was ist passiert?"
"Nichts schlimmes, wir müssen einfach so schnell wie möglich von hier weg." sagt sie.
"Ich weiß. Am besten in den nächsten beiden Tagen."
"Oder heute."
"Das wäre am besten, gleich heute. Aber wie kommen wir hier genau raus?"
"Durch das Griewer Loch. Dort steht ein Computer, in diesen müssen wir die Wörter von den Karten eingeben. Damit schalten sich alle Griewer automatisch aus und wir kommen von hier weg. Nach draussen in die Freiheit." erkläre ich.
"Woher weißt du das?"
"Alby. Er hat es mir gestern abend erzählt. Als er die Verwandlung durch machen musste, hat er es gesehen."
"Und du vertraust ihm?"
"Ja uns bleibt nichts anderes übrig. Und selbst wenn es gelogen ist und wir sterben, wir würden sowieso bald alle einer nach dem andern sterben, wenn wir hier bleiben. Wir haben also nichts zu verlieren."
"Doch ich schon."
Sie sieht mich kurz an, bevor ich weiterrede, entsteht eine kurze stille zwischen uns.
"Ich könnte dich verlieren."
"Ich weiß. Und ich könnte dich verlieren. Und Thomas. Alle hier auf dieser Lichtung sind meine Freunde, mehr oder weniger. Wir sind eine Familie. Ich könnte es nicht ertragen euch zu verlieren. Am aller wenigsten dich."
"Alles wird gut Love. Uns wird nichts passieren. Ich kann nicht auf alle aufpassen, aber auf die, die mir am meisten bedeuten. Und das bist an erster Stelle du."
"Und du bist meine."
"Noch vor Thomas, Winston oder Minho?" frage ich neugierig.
"Ja. Sie bedeuten mir alles, ohne sie wüsste ich nicht was machen, doch du Newt, bedeutest mir mein Leben. Ohne dich wüsste ich nicht weiter. Ich hätte schon längst aufgegeben."
Meine Hand lege ich an ihre Wange und streichle diese.
Danach drücke ich meine Lippen auf ihre.

***

Nach langer Vorbereitung sind wir endlich so weit.
Alles ist perfekt, wir haben Waffen, Proviant und das wichtigste wir haben die Codes.
Marie wird mit Thomas, Teresa und Chuck zusammen durch das Loch springen und die Codes eingeben.
Danach werden wir ihnen folgen, solange geben wir ihnen Rückendeckung.
So haben wir es besprochen.
Thomas, Teresa und Marie haben für die Schöpfer gearbeitet, das hat Alby vorhin erzählt.
Doch ich nehme es ihr und Thomas nicht übel, es ist ihre Vergangenheit und sie wussten vermutlich nicht was sie taten.
Immerhin waren sie Kinder.
Und Teresa, ihr habe ich von Anfang an nicht vertraut.
Auch wenn Marie es so wollte, doch nun hasst sie sie.
Das ist auch verständlich, nachdem was sie getan hat.

Marie p.o.v.

Im Labyrinth rennen wir alle schnell und so lautlos es geht.
Aber naja da nur wenige Läufer sind, kommen wir nicht sonderlich schnell voran.
Nach ein oder eineinhalb Stunden kommen wir am Griewer Loch an.
Dort warten die Griewer schon.
"Was sollen wir jetzt machen?" fragt Chuck.
Niemand antwortet auf seine Frage.
Ich hätte es gerne getan, doch ich kenne nur eine Antwort darauf und diese gefällt niemandem, nicht einmal mir.
Meine Antwort wäre Kämpfen.
Doch bevor jemand dem kleinen antworten kann, meldet sich Alby.
"Ich denke wenn sich jemand opfert, werden sie die andern in Ruhe lassen. Wenn es wahr ist und sie immer nur einen holen, haben die anderen damit eine Chance." erklärt der Anführer.
"Alby was hast du vor?" frage ich den Jungen.
"Es tut mir leid, aber ich habe dir gesagt das ich nicht vorhabe zurück zu gehen."
"Alby nein." sage ich.
Doch schon rennt er los.
Direkt auf die Griewer zu.
Wir sehen ihm alle nur stumm nach, nicht fähig zu reden oder zu schreien.
Alby wirft sich auf einen der Dinger und sofort wird er von den anderen angegriffen.
Seine Schreie gehen mir durch mark und bein.
Plötzlich ist alles stumm.
Ich riskiere einen kurzen Blick, doch bereue es sofort.
Der ehemalige Anführer liegt Tod auf dem Boden.
Um ihn herum Blut.
Newt zieht mich um die Ecke, damit ich nicht länger hinsehen kann.
"Wir müssen jetzt schnell handeln. Nicht das Alby's Opfer umsonst gewesen ist." sagt Newt.
Ich schließe kurz meine Augen und atme tief durch.
"Ihr alle kennt den Plan. Wir müssen dafür sorgen das Marie, Thomas, Chuck und Teresa da sicher durch kommen. Denn nur dann werden wir hier rauskommen. Beschützt sie."
Alle nicken zustimmend danach geht es los.
Bei den Griewern angekommen, bewegen sie sich nicht.
Also ist es wahr, sie holen immer nur einen.
Mit Alby's Tod, hat er uns gerettet.
Doch schon in der nächsten Sekunde beginnen sich die Dinger zu bewegen.
Ab hier geht alles ganz schnell.
Immer mehr Griewer wachen auf und beginnen uns anzugreifen.
Mein Bruder, Chuck, Teresa und ich kämpfen uns durch bis zu dem Loch.
Vor uns tauscht einer auf und möchte Chuck angreifen.
Doch ich ziehe meine Machete und greife das Ding an.
"Marie, los komm." schreit Thomas.
"Geht Verdammt. Thomas du kennst die Wörter, tippe sie ein und rette uns."
"Nicht ohne dich!" schreit er.
"Verschwinde." brülle ich zurück.
Teresa zieht ihm am Ärmel mit und zu dritt springen sie durch das Loch.
Ich sehe ihnen nach und bin froh, das Thomas und Chuck nun in Sicherheit sind.
"Marie? Was tust du hier? Du solltest nicht hier sein!" sagt Minho.
"Es kam etwas dazwischen. Thomas kennt die Wörter und wird uns retten."
"Das wird Newt nicht gefallen, du bleibst bei mir, ich werde dich beschützen." sagt er.
Kaum als er diesen Satz beendet hat, greift uns auch schon der nächste Griewer an.
Diesen Bekämpfen wir zu zweit und gewinnen den Kampf.
Nach einer Ewigkeit, hören die Griewer auf sich zu bewegen.
Thomas hat es geschafft.
Zusammen mit Chuck und.... Teresa.
"Marie ihr habt es geschafft, wie bist du wieder hoch gekommen?" fragt Newt.
"Du warst nicht unten. Du hast hier oben gekämpft. Wieso? Wieso hast du dich in diese Gefahr gebracht?" fragt er.
"Es tut mir leid. Ich wollte mit runter ehrlich. Aber bevor wir ankamen, wurden wir von einem Griewer aufgehalten, Thomas wollte mich nicht alleine lassen, doch ich habe ihm gesagt er solle gehen und Teresa hat ihn dann mitgenommen." erkläre ich.
Mein Freund zieht mich in eine Umarmung und drückt seine Lippen auf meine.
"Ich bin so froh, das dir nichts passiert ist." flüstert er mir zu.
"Sorry ich möchte ja nicht stören, aber ich denke wir sollten gehen." meint Minho.
"Ja du hast recht, aber..."
"Nichts aber, wir müssen gehen."
So machen wir uns zusammen auf, zu dem Griewer Loch.
Davor bleiben wir alle gespannt stehen, ich trete vor an den Abgrund und möchte schon springen als mich eine Hand zurück hält.
"Du wirst nicht als erste ins ungewisse springen love."
"Einer muss der erste sein." antworte ich.
"Sie hat recht. Und das werde ich sein." sagt Minho.
Bevor ich etwas einwenden kann, nimmt er Anlauf und springt.
Wir alle schauen dem Hüter hinterher.
Hat er es geschafft?
"Wer ist der nächste?" höre ich Scott fragen.
"Ich." sage ich.
Und bevor mich Newt wieder davon abhalten kann, nehme ich Anlauf und springe.
Der Fall dauert nicht lange, jedoch ist er nicht so hart wie erwartet.
"Hey Honey."
"Minho was soll das?"
"Ich wusste das du die nächste bist."
"Danke."
"Kein Problem. Aber macht es dir was aus runter zu gehen?"
"Sorry." meine ich und stehe schnell auf.
Minho wollte mich auffangen, doch natürlich war der Fall zu schnell.
Unter meinem Gewicht sind wir zu Boden gefallen.
Immer mehr Lichter kommen durch das Loch.
Als alle die noch leben hier sind zählt Newt uns kurz durch.
"Zwanzig." sagte er.
"Mit dir Einundzwanzig."
"Wir waren mal fünfzig." meinte Minho.
"Das ist besser als nichts." sage ich etwas leise.
Wir machen uns daran weiter zu gehen.
Am Ende eines Tunnels ist eine einfache Tür.
Darüber die Worte Exit.
"Wollen die uns Verarschen? Das ist der Ausgang?" fragt Pfanne.

Allein unter Jungs (Maze Runner ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt