Chapter 10➰

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Alec Pov:

(Rückblick:
"Ich kann das nicht."

Ich konnte förmlich spüren, wie sich die Luft um mich herum um mindestens 10 Grad senkte.

Ich fröstelte.

Die ganze Kirche schien wie eingefroren.

Meine Worte hallten in der Kirche wieder, so still war es.

Was hab ich nur getan?)


Was hab ich nur getan?, fragte ich mich wieder.

Lydia schien so langsam zu verstehen, auf was ich eigentlich hinaus wollte.

Ich hätte am liebsten den Blick abgewandt.

Es tat weh, die Enttäuschung in ihren Augen zu sehen.

Dennoch schien sie irgendwie gefasst.

"Ich hab gedacht, wir tun das Richtige, aber....das ist es nicht.", fuhr ich zögerlich fort.

Die letzten Worte stotterte ich.

Meine Hände schwitzten.

Man konnte mein schlechtes Gewissen deutlich in meiner Stimme hören.

Lydia schüttelte hastig und abwehrend den Kopf.

Für eine Sekunde hatte ich Angst, dass sie mich vor den ganzen Gäste anschreien würde.

"Du musst es mir nicht erklären.", meinte sie aber dann total ruhig.

Innerlich seufzte ich laut auf.

Ich sah ihr jetzt fester in die Augen.

Lydia verstand es. Sie verurteilte mich nicht, im Gegensatz zu meinen Eltern und den restlichen Gästen, die ich nur vom Sehen kannte.

Sie waren immer noch ganz still. Ich konnte die Luft förmlich vor Spannung knistern hören.

Ich hasste Stille. Die Stille war heimtückisch und unberechenbar.

"Lydia, es tut mir leid.", sagte ich nun mit festerer Stimme.

Außerdem bekam ich wieder einigermaßen Luft, dennoch schmerzte es mir in der Brust.

Jeder Atemzug versetzte mir einen Stich. So, als würde man Herzstechen haben.

Lydia legte mir plötzlich eine Hand an meine Wange und sah zu mir auf.

Was tut sie da?

Ich versuchte mir meine Verwirrung nicht anmerken zu lassen.

"Hey.", sagte Lydia und zog so meine Aufmerksamkeit wieder voll in die Realität zurück.

"Du verdienst, dass du glücklich bist.", meinte sie zuversichtlich.

Dennoch strahlten ihre Augen vor Enttäuschung und Verbitterung.

Klar, war es hart für das Ego, wenn man bei seiner eigenen Hochzeit stehen gelassen wird, weil der zukünftige Bräutigam - in diesem Fall bin das ich - eigentlich auf Männer stand und sich deswegen gegen die Braut - also Lydia - entschied.

Ich wüsste nicht, was ich jetzt an ihrer Stelle machen würde.

Wahrscheinlich würde ich mir selbst einen ellenlangen Vortrag halten und mir dann am Ende eine ordentliche Ohrfeige verpassen.

Ich war so ein Arsch.

Gott, wieso mache ich mir immer selbst so ein schlechtes Gewissen? Das kann ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen, fragte ich mich aufgebracht.

I can't breathe.➰ {➼ Malec | a TMI Story} bxb [closed✔️]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt