Kapitel 8

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In dieser Nacht konnte sie wirklich nicht einschlafen. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere und konnte die ganze Zeit an nichts anderes als den Kuss denken.

Plötzlich saß sie in ihrem Bett. Emile! Was hatte sie eigentlich getan? Wie konnte sie nur so dumm sein. In vier Tagen würde er hier auftauchen und eine schöne Zeit mit ihr verbringen wollen. Und sie sollte sich eigentlich darüber freuen. Stattdessen vergnügte sie sich mit dem Koch! Sie schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Niemals hätte sie sich so etwas ausgemalt. Sie musste ihm sagen, dass die beiden niemals zusammen sein konnten. Dafür liebte sie Emile zu sehr.

Schon bevor Charles sie weckte war sie angezogen und überlegte was sie tun sollte. Pierre war so lieb und offen zu ihr gewesen. Und er hatte gerade eben erst seinen Großvater verloren, der ihm anscheinend sehr viel bedeutet hatte. Jule bekam Kopfschmerzen. Sie trank einen Schluck kalten Holundertee und versuchte ihren Kopf zu entspannen. Doch es wollte nicht wirklich funktionieren.

*klopf klopf* ,,Pierre? Pierre bist du da?" Nichts rührte sich. Wahrscheinlich schlief er noch. Schließlich war es erst sieben Uhr.
,,Was ist los Chéri? Kannst du nicht schlafen?" Er nahm ihre Hand und zog sie zu sich ins Zimmer. Gerade als seine Hand an ihrem Hintern landete, drückte sie sie weg. ,,Pierre ich kann das nicht." Schüchtern schaute sie zu Boden. ,,Ich habe schon einen Freund. Und wir sind sehr glücklich. Es tut mir leid dir das jetzt sagen zu müssen wo es dir echt scheiße geht aber..." Er schloss ihren Mund mit seinem Zeigefinger. ,,Ist schon ok."

Sie würde ihm nie wieder in der Küche helfen können. Sie fand ihn einfach zu anziehend. Besser gesagt ausziehend. Weg mit diesen Gedanken! Und er würde sie nun hassen. Er musste sie hassen!

Beim Frühstück brachte sie kein Wort heraus. ,,Warum sagst du denn nichts mein Engel? Geht's dir nicht gut?" ,,Doch doch alles in Ordnung Großmama." Sie stocherte in ihrer Obstsalatschüssel herum. Es dauerte ewig bis sie das letzte Stück Orange auf ihrer Zunge zerdrückte und den Saft in ihren Rachen spritzen ließ. So süße und saftige Orangen hatte sie seit langem nicht mehr gegessen. Das letzte mal in einem Salat von... Emile. Ablenkung, das war es was sie jetzt brauchte.Hatte ihre Großmutter nicht einen Teich gehabt? Sie musste ihn finden.

Wie es aussah war sie nicht die einzige die den Teich entspannend fand. Ihre Großmama saß unter einem Feigenbaum und führte ihre täglichen Yogaübungen aus. ,,Na los Engel. Was ist passiert?" ,,Ach Großmama. Es ist alles so kompliziert."

Sommer im Lavendel | #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt