Teil 4

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P.o.V Taddl

Ich blinzelte. Immer und immer wieder. Doch alles was sich vor meinen Augen abspielte war ein Wirrwarr aus hellem Licht und absoluter Finsternis. Ich schüttelte heftig den Kopf. Keine Veränderung. Ich presste meine Hände gegen meine geschlossenen Augenlieder bis viele bunte Punkte auftauchten. Ich senkte meine Hände langsam und hob zögerlich meinen Blick. Auf einmal erkannte ich in diesem verwirrenden Kontrastspiel eine Silhouette, welche immer deutlicher wurde je länger mein Blick auf ihr lag. Es war Ardy, mein bester Freund, mein liebster Brudi, mein Herz und meine Seele. In seinem Augen lag Verachtung. Seine Gestalt kam immer näher auf mich zu. Als er vor mir stand wurde der Ausdruck auf seinem Gesicht neutral. Es war fast, als würde er durch mich hindurch sehen, als wäre ich Luft für ihn. Ich fühlte mich als würde mir jemand das Herz rausreißen. Ich hatte erst einmal gesehen wie er jemanden so angeschaut hatte. Ich wusste, dass es nichts gutes verhieß. Die unerträgliche Stille wurde nur durch das laute und schnelle Pochen meines Herzens gebrochen. Meine Kehle schnürte sich zu und ich merkte wie Tränen in mir aufstiegen. Ardy schaute mir direkt in die Augen und sagte mit leiser aber bestimmter Stimme: „Du bist nicht mehr mein Brudi. Wir sind keine Freunde mehr. Es ist allein deine Schuld. Lebe Wohl." Als die erste Träne meine Wange hinunter rollte gab es kein halten mehr. All meine Emotionen kochten über. Ich streckte den Arm aus um Ardy zu berühren, doch er wich aus, drehte sich um und ging davon ohne sich noch einmal um zu drehen. Ich sackte auf die Knie und rief immer wieder seinen Namen „Ardy! Bitte komm zurück! Ich brauche dich doch!" Ich weinte und schrie. Die Stille um mich herum brachte mich um den Verstand. „Ardy!!!" schrie ich verzweifelt, um mich herum war es nun Pech schwarz. „Ich hätte dir alles erklären sollen! Bitte, es tut mir leid! Ich liebe dich doch verdammt." Der letzte Satz war nur noch ein kraftloses Hauchen. Plötzlich fiel ich in die Tiefe der Dunkelheit.

P.o.V Ardy

Ich war gerade gut eingeschlafen als mich Taddls Stimme wieder aus dem Land der Träume riss. Ich setzte mich langsam auf und sah auf mein Handy. 02:36Uhr. Sogar Taddl sollte jetzt schlafen. Ich fuhr durch meine Haare und wollte mich gerade wieder auf mein Kissen sinken lassen als ich hörte wie er meinen Namen rief. Es klang unendlich traurig. Irgendwas stimmte da nicht. Ich hab noch nie erlebt, dass mein sonst immer so fröhlicher Bruder so traurig klang. Ich beschloss nachzusehen was los war. Leise bewegte ich mich durch den Flur auf das Zimmer meines Mitbewohners zu. Ob es wohl etwas mit dem Ding zu tun hatte, was er vor mir zu verstecken versuchte? Ich stand vor seiner Tür. Mal wieder. Ich hob meine Hand um zu klopfen. Als er keine Reaktion zeigte zögerte ich. Sollte ich riskieren einzutreten und somit einen Streit anzetteln? Als ich umkehren wollte hörte ich seine gedämpfte Stimme erneut. „Ardy, Bitte" Da war doch was faul! Weinte er etwa? Prompt war die Tür geöffnet und ich sah ein zusammen gekauertes Häufchen Elend auf dem Bett. Ihm liefen tatsächlich Tränen über die Wangen. „Taddl?", fragte ich leise. Er schlief. Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter.

P.o.V Taddl

Ich riss die Augen auf. Mein Herz raste so sehr, dass es drohte mir aus der Brust zu springen. Ich war in meinem Zimmer, auf meinem Bett und ich war nicht allein. Ich schaute in ein sehr besorgt aussehendes Gesicht. Ardys. Seine Hand ruhte auf meiner Schulter während ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. „Ist alles okay?", vernahm ich seine leicht Raue Stimme durch das Dröhnen meines Pulses, welches mir durch die Ohren rauschte. Ich nickte leicht, doch ich merkte, dass ich am ganzen Körper zitterte. „Was war das, Alter? Du hast die ganze Bude zusammen geschrien." „I-Ich weiß es nicht", stotterte ich als Antwort. „Versuch zu schlafen, Bruder. Ich hau mich jetzt auch hin." Er stand auf und machte Anstalten das Zimmer zu verlassen.

P.o.V Ardy

Ich wollte gerade Taddls Zimmer verlassen als er nach meiner Hand griff. Mein Blick suchte seinen. Ängstlich sah er mich an „Kannst du bleiben?" Ich konnte ihm nichts abschlagen. Ich nickte nur stumm und legte mich zu ihm. Ich wischte ihm die letzten Tränen aus dem Gesicht. Ich griff seine Hand und hielt sie so wie er es immer bei mir tat, wenn wir mit dem Flugzeug starteten und landeten. Fast augenblicklich fielen mir die Augen zu. Es war nicht das erste mal, dass Taddl und ich zusammen in einem Bett schliefen und ich muss sagen ich fühlte mich wohl. Das letzte was ich mitbekam war, dass Taddl sagte: „Ich habe Angst, dass du gehst." Mir blieb keine Zeit mehr zu Antworten, denn ich war bereits eingeschlafen.

Halluu ich werde versuchen wöchendlich hochzuladen +- 1-2 tage. ich hoffe euch gefällt was ihr lest. schreibts mir doch mal in die kommis ^^

Wie Soll Es Weiter Gehen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt