Wie Soll Es Weiter Gehen?

Teil 13

P.o.V Taddl

Ich hatte sein Zimmer verlassen. Zum einen, weil er Ruhe brauchte und zum anderen, weil ich raus musste um nach zu denken. Alles um mich herum geschah wie in Zeitlupe. Ich hatte noch nicht mal gemerkt, dass Manu sich mir näherte. „Na Taddl," sagte er und ich zuckte zusammen. „Ähm, Hay." Ich glitt zurück in meine Gedankenwelt. Ich hätte es verhindern können. Es hätte nicht so weit kommen lassen müssen. „Ich- Ich geh was vor die Tür. Mir ist das zu viel alles," mit diesen Worten drehte ich mich um und verließ das Krankenhaus mit schnellen schritten.

Nachdem ich einige Minuten planlos umher geirrt war ließ ich mich auf die nächst beste Bank sinken. Ich konnte nicht fassen, was da gerade eben passiert war. Ich konnte einfach nicht fassen, dass ich die Liebe meines Lebens verloren hatte. Er lebte zwar, was mich glücklich machte, aber er hatte keinerlei Gefühle mehr für mich. Ich hatte nicht den Hauch einer Idee wie ich alles wieder hätte zurecht rücken können. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht mal wie ich jetzt weiter mit ihm unter einem Dach leben sollte. Während ich so da saß und nachdachte rannen mir unentwegt Tränen die Wangen hinunter, ich spürte nichts außer Trauer und Kälte. Ich löste mich nach einiger Zeit langsam wieder aus meiner starre und sah mich um. Von meinem Standpunkt konnte ich in das Fenster von Ardys Zimmer schauen und was ich sah machte mich noch einmal um eine Unendlichkeit trauriger.

P.o.V Manu

Man hätte schon blind sein müssen um nicht zu sehen wie schlecht es Taddl ging und wie sehr ihn das alles traf, aber das war mir in dem Moment egal, denn im Endeffekt war es Taddls schuld, dass Ardy fast gestorben wäre bei dem Versuch sich das Leben zu nehmen. Alles was für mich zählte war, dass es Ardy gut ging.

Ich hatte den Raum eben nur verlassen, weil Ardy mich gebeten hatte mal nach seinem 'Bruder' zu sehen, er konnte es schließlich zur Zeit nicht selbst.

Ich wusste, dass nachdem Ardy sich wieder erinnern konnte was passiert ist eine Lange Zeit der Therapien folgen würde und es für alle beteiligten schwer sein würde alles zu verarbeiten, denn eine temporäre Amnesie hielt nicht ewig an. Ich wusste nicht wie Ardy reagieren würde, wenn er sich erinnerte. Ob er zu Taddl zurück wollte oder ob er mit ihm abschließen wollte, aber eins wusste ich mit absoluter Sicherheit ich würde ihm beistehen egal was passiert, ebenso wie ich Taddl beistehen würde. Natürlich würde ich versuchen sein Herz zu erobern, aber erst wenn ich mir sicher sein würde dass er meine Gefühle erwidert.

Nachdem der junge Blonde also das Gebäude verlassen hatte, entschloss ich mich Ardy wieder Gesellschaft zu leisten. Unsicher was ich ihm gleich bezüglich Taddls zustand sagen sollte öffnete ich die Tür.

Luna war anscheinend in der Zwischenzeit gekommen um nach Ardy zusehen und nun lagen sich Ardy und Luna in den Armen. Ohne etwas zusagen verließ ich, so leise wie möglich wieder das Zimmer. Ich hoffte einfach, dass Taddl nicht gesehen hatte wie die Beiden Arm in Arm vor dem Fenster standen. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass Luna mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Ardy hegte, das konnte meiner Meinung nach jeder Blinde erkennen, wenn man sich Lunas Videos ansah.

Plötzlich war die Sorge um Ardy wie weggeblasen, er hatte ja schließlich Luna, dafür war meine Sorge um Taddl um so größer. Ich ging durch die Korridore der Klinik und, wer hätte es gedacht, verlief mich. Einige Minuten irrte ich umher ohne auch nur auf eine Menschenseele zu treffen.

Ich bog um eine Ecke und rannte in jemanden rein „Sorry", murmelte ich und wollte schon weiter gehen, als ich aufgehalten wurde. Ich schaute hoch und sah, dass ich genau in Taddl gelaufen war, der mich traurig und zugleich wütend ansah. Ich wusste sofort, dass er das Schauspiel in Ardys Zimmer gesehen hatte und dass er nun auf dem Weg war Ardy zur rede zu stellen. Ich nahm ihn sofort in den Arm und spürte, wie er begann sich zu entspannen. Mit einer Hand strich ich ihm über den Rücken und flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr. „Manu, können wir bitte nach Hause gehen?" Seine brüchige Stimme zeigte, dass er kurz davor war in Tränen auszubrechen. „Ja."

So Leute, mehr habe ich zur Zeit nicht. Ihr könnt mir ja gerne in den Arsch treten wenn ich zu lange nicht schreibe.
Ich hoffe es gefällt euch
Love you
~Poki