Teil 7

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P.o.V Taddl

Der Morgen nach meiner überraschenden, vielleicht sogar ein wenig schockierenden, Feststellung war angebrochen und ich lag noch in meinem Bett. Ich hatte gar keine Lust aufzustehen. Ich wollte mich nicht all dem stellen was mich an heutigen Tag erwartete. Woher sollte ich wissen, dass ich Dummkopf nicht doch auf die Idee kam etwas Dummes anzustellen und damit womöglich alles kaputt zu machen? Die Gewissheit stieg in mir auf, dass ich Ardy heute unter keinen Umständen in die Augen schauen konnte. Konnte ich das überhaupt jemals wieder? Ich fand keine Antwort auf diese Frage. Mein Entschluss mich doch kurz aus meinem Bett zu erheben diente einzig und allein dem Zweck meine Tür abzuschließen. Nicht, dass Ardy noch auf die Idee kam unangemeldet in mein Zimmer zu platzen während ich mehr oder weniger Machtlos in meiner Gedankenwelt herumlungerte. Ich schloss meine Kopfhörer an mein Handy und schaltete die Musik an. Ich schaltete die Außenwelt komplett ab. Ich weiß nicht wie lange ich da so saß, mit geschlossenen Augen, mehr oder weniger eingesperrt in meiner Gedankenwelt und doch zur selben Zeit so vollkommen ohne einen einzigen Gedanken. Es gab nur die Musik. Ohne, dass ich darauf achtete nahm mein Unterbewusstsein die Intention des Liedes auf, welches gerade lief und ich riss die Augen auf. Jetzt achtete ich ein wenig auf den Text und er machte mir Mut. Es hieß man müsse etwas riskieren im Leben, wenn man etwas erreichen wollte. Es war so wahr. Ich schnappte mir meinen Laptop, fuhr ihn hoch und ging wieder auf den Blog von dem ich vermutete, dass es Ardy's war. Ohne darüber nachzudenken was ich tat, loggte ich mich als Gast ein und schrieb einen Kommentar zu der gestrigen Aktualisierung.

Liebe/r TheUnknown,

sag es ihm. Mir ist gerade klar geworden,dass man etwas riskieren muss, um etwas zu erreichen. Fackel nicht lange. Fasse all deinen Mut zusammen und sag es ihm. Wenn ihr euch so nahe steht wie du sagst wird er dich nicht verurteilen und wer weiß, vielleicht hegt ihr die gleichen Gefühle für einander ohne, dass ihr etwas davon wisst.

LG Jemand

Mit einem nicht unwesentlich beschleunigten Puls klappte ich meinen Laptop wieder zu, machte meine Musik wieder an und wartete.

P.o.V Ardy

Ich steckte mitten in einer Aufnahmesession Manuel auch bekannt als GermanLetsPlay. „Jo, is klar man. Das wär jetzt genau das richtige für den kleinen Taddlino.", gab Manu bei einem gewagten Ausweichmanöver von sich. Bei GTA hatte er immer Spaß an so was. „Apropos, wo ist der kleine Schlawiner eigentlich? Es ist so ruhig bei euch." „Ich hab keine Ahnung, was der Dude treibt, ich hab den heut' noch nicht gesehn.", gab ich zurück, darauf bedacht teilnahmslos zu klingen. Wenn ich es recht bedachte war es eher ungewöhnlich, dass er sich noch nicht hat blicken lassen. Selbst er müsste schon wach sein es war immerhin schon nach 16Uhr. Ich begann mir sorgen zu machen, versuchte dies aber zu verstecken und hatte damit scheinbar Erfolg.

Manu war für gewöhnlich der erste der mitbekam, wenn etwas mit jemandem nicht stimmte. Teilweise hatte man das Gefühl er könnte riechen, wenn man log oder etwas zu verbergen versuchte. Nachdem wir die Aufnahme beendet hatten fragte er mich noch mal wie es mir ginge. Er war der einzige der wusste was ich für meinen Mitbewohner empfand, weil er, wie gesagt, einen Riecher für unausgesprochene Geheimnisse hatte. Wir hatten noch eine Weile mit einander geredet und nachdem wir uns verabschiedet hatten begab ich mich erneut auf die Website, auf der ich meinen Blog führte. Wie der Zufall es wollte ploppte eine Benachrichtigung auf. Offensichtlich hatte jemand Stellung zu letzten Eintrag genommen. Ich las es mir durch und es legte sich wie aus Zauberhand ein Imaginärer Schalter in meinem Kopf um und meine Motivation meinem besten Freund meine Gefühle zugestehen wuchs ins unermessliche. Der unbekannte User hatte recht, wenn ich nichts riskierte, konnte ich auch nichts gewinnen. Ich musste meinen inneren Schweinehund überwinden. Ich sprang auf und stürzte voller Elan auf das Zimmer meiner großen Liebe zu.

P.o.V Taddl

Von dem Vibrieren in meiner Hand wurde ich geweckt. Shit! Ich musste eingepennt sein. Schnell schaute ich auf mein Handy. Vier Nachrichten von Ardy. Er wollte mit mir reden. Es wäre wichtig. Ich hatte vergessen meine Tür aufzuschließen. Man war ich ein Idiot! Ich verließ mein Zimmer und betrat leise das Wohnzimmer, wo Ardy auf sein Handy starrte als würde er auf etwas warten. Ich räusperte mich und versuchte verzweifelt mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Das war nicht einfach, weil meine Beine wie Pudding waren und mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen. Ich war mir ziemlich sicher zu wissen was jetzt kommen würde. Mein Brudi machte ein paar Schritte auf mich zu, sodass uns nicht mal mehr 30 Zentimeter voneinander trennten.

P.o.V Ardy

Ich glaube ich war noch nie in meinem gesamten Leben so aufgeregt gewesen, wie in diesem Moment. Du schaffst das Ardy. Glaub an dich. Er wird dich niemals allein lassen egal wie das hier ausgeht! Ich atmete einmal tief durch und mit leiser Stimme an zu sprechen: „Du...Taddl. I-Ich glaube ich muss dir was sagen." Ich machte eine kurze Pause um noch einmal durchzuatmen „Also... Ich... Man!" Ich fand einfach nicht die richtigen Worte. Taddl sah mich fragend an, aber in seinem Blick lag noch etwas anderes. Vorfreude? Verständnis? Ich wusste es nicht. Ich setzte erneut an: „Taddl, hab mich..-" Ehe ich weiter sprechen konnte lag ein Lippenpaar auf meinen. Lippen nach denen ich mich so lange gesehnt hatte. Taddls Lippen. Seine weichen, vollen Lippen lagen sanft aber zugleich auch sicher auf meinen. Eine Welle des puren Glücks durchfuhr mich. Viel zu schnell löste er sich von mir. Mit Tränen in den Augen Stand er mir gegenüber. „Ich mich auch in dich.", sagte er mit brüchiger Stimme. Noch nie in meinem Leben war alles so perfekt gewesen, wie in diesem Augenblick. Ich spürte wie mir eine Träne über die Wange kullerte, welche sogleich von meinem Taddl aufgefangen wurde. „Nicht weinen Ardy, es ist doch alles gut, ich bin bei dir." Er zog mich in eine feste, liebevolle Umarmung. Ich drückte mich mit aller Kraft an ihn. Ich konnte nicht mehr denken. Gerade gab es nur ihn und mich. Alles andere schien vollkommen egal zu sein. Er hob mein Kinn an, sodass ich ihn anschauen musste. Seine Lippen suchten wieder die meinen. Seine starke, warme Hand legte sich schützend in meinen Nacken. Wir gingen beide in dem Kuss unter. Als wir uns aufgrund von Sauerstoffmangel voneinander lösten sagten wir beide wie aus einem Mund: „Ich liebe Dich!"

Ja noch ein Teil, weil so lange nichts kam. @schreibeling kennt die Geschichte bis zu diesem Teil. alels weitere ist für sie auch ne überraschung ^^ schreibt mir eure meinung mal in die kommis :* love you

Wie Soll Es Weiter Gehen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt