Teil 15

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Pov T

Die Traurigkeit, die dieser Ort in mir auslöste war überwältigent. Ich war froh Manu an meiner Seite zu haben, er gab mir gerade den halt den ich benötigte. Ich konnte es nicht fassen wie schamlos Luna Ardys Situation ausnutzte und mir damit noch mehr weh tat als Ardy es selbst schon getan hatte. Erneut spürte ich ein schmerzhaftes ziehen in meiner Brust und immer mehr Tränen bahnten sich ihren weg hinunter zu meinem Kinn wo sie schlussendlich auf den kalten Betonboden der Brücke tropften. Manus Arm, der sich um meine Schultern legte spendete mir Trost, trotzdem schaffte ich es nicht mich zu beruhigen. Ich gab meine Bemühungen auf und ließ los. Ich ließ meinen Gefühlen freien lauf, weinte hemmungslos und schlug auf den harten Biden nieder. Der Schmerz, der sich in meiner Faust ausbreitete war nichts gegen den Sturm der in mir tobte. Als würde mich eine dicke Schicht aus Watte umgeben bemerkte ich nur ganz wage wie Manu nun auch den anderen Arm um mich legte und mich an sich zog. Als er mir sanft die Hand auf die Wange legte und darüber strich als sei ich ein filigranes Gebilde, das bei jeder Berührung zerbrechen könnte verschwand das Gefühl von einer Watte Schicht umgeben zu sein allmählich. Seine Stimme war leise, fast so als wolle er nicht direkt mich sondern eher meine gebrochenes Herz ansprechen: "Ich bin ja da, alles gut. Niemand wird dir je wieder weh tun, das lasse ich nicht zu. Wir bekommen das hin. Du bist nicht alleine, ich bin da." Seine Worte wärmten mich. Ich zitterte immer noch stark, aber das Schluchzen, das meinen Körper neben ließ ebbte ab. Ich nahm Manu fest in den Arm, unfähig etwas zu sagen. Die Tränenflut, die über mein Gesicht rann begann zu versiegen und meine Atmung normalisierte sich nach und nach. Ein paar Minuten strichen ins Land, dann schon Manu mich etwas von sich weg, sah mir ins Gesicht und lächelte "Komm, lass uns gehen. Ich will nicht, dass du noch krank wirst." Ich nickte langsam und versuchte ungeschickt auf die Beine zu kommen wobei Manu mir half und mich stützte als ich Gefahr lief das. Gleichgewicht zu verlieren.
Eine Mischung aus Trauer und Leere füllte mich aus. Es war als wäre es unvorstellbar jemals wieder so etwas wie Freude oder Glück zu verspüren. Der Weg zurück nach Hause zog sich ewig außerdem schmerzte meine Hand. Ich hob sie an um sie mir anzusehen und bemerkte, dass ich blutete. Ich blieb abrupt stehen und ein leises "Oh" verließ meinen Mund. Mein Begleiter nahm meine Hand und schaute sie sich genau an. "Das ist nichts schlimmes Taddl. Sobald wir zu Hause sind stellt du dich einfach unter die heiße Dusche und danach verbinden wir das okay?" Ein nicken meinerseits und wir gingen weiter.
Einige Minuten vergingen in denen ich tatsächlich an nichts dachte, dann waren wir angekommen. Ich schleppte mich die Stufen hoch und öffnete die Tür zu der Wohnung in der ich lebte. Automatisch striff ich meine Schuhe ab und ging in mein Zimmer.

Pov Manuel

Als wir in der Wohnung ankamen verzog sich Taddl direkt in sein Zimmer, schätzungsweise um sich frische Kleidung zu holen. Ich ging derweil in die Küche und befüllte den Wasserkocher. Ein Tee würde ihm jetzt gut tun. Ja, ein Tee, ein Film und ein wenig Zuneigung. Ich schaute in alle Schränke und Schubladen in der Hoffnung Verbandsmaterial zu finden und hatte Glück. Ich brachte die Utensilien die ich benötigte ins anliegende Wohnzimmer und kümmerte mich weiter um den Tee.
Wieder im Wohnzimmer schaute ich seit langem mal wieder auf mein Handy. Ein paar unwichtige Nachrichten auf Whatsapp und ein paar Mails zierten meinen Bildschirm und eine Nachricht von Ardy. Im Hintergrund hörte ich leise das Prasseln von Wasser aus dem Bad. Was in 'Ardys' Nachricht stand würde Taddl nicht gefallen. Sie war nicht von Ardy, nur von seinem Handy aus abgeschickt. "Hallo Manu, hier ist Luna. Ich wollte eigentlich nur bescheid geben, dass es Ardy gut genug geht um morgen wieder nach Hause zu gehen. Er will nur vorerst nicht in seine Wohnung, weil er Taddls verhalten heute komisch fand. Er wird erstmal bei mir unterkommen also macht eich keinen Kopf, ich pass auf ihn auf. Er schreibt das hier nur nicht selbst, weil er von dem Licht vom Bildschirm noch Kopfschmerzen bekommt. Mein Anliegen ist, dass du dich ein wenig um T kümmerst, ich kann mir vorstellen was er durchmacht. Bis dann."
Ich überlegte wie ich es Taddl beibringen sollte, dass er Ardy jetzt erstmal eine ganze Zeit nicht zu Gesicht bekommen wird als die Badezimmer Tür geöffnet wurde und Taddl nur mit einer Boxershort und Jogginghose bekleidet heraus trat. Sein Haar war tropfnass und seine Augen waren Blut unterlaufen. Trotz allen Umständen war er wunderschön. Ich fand ihn schon immer toll, konnte aber auch damit umgehen, dass er nicht so empfand wie ich. Er wusste über meine Gefühle für ihn bescheid, er wusste, dass ich für ihn als nur Freundschaft empfand. Wir hatten damals lange darüber gesprochen, es sollte nichts zwischen uns ändern und das hat es auch nicht. Ich wollte, dass er glücklich ist, ob er das jetzt mit mir war oder nicht spielte für mich keine Rolle. Ich würde auf ihn warten ganz egal wie lange es dauern würde. Er setzte sich neben mich und reichte mir seine verletzte Hand, die ich schnell verband. Von ihm kam mit brüchiger Stimme "Danke Manu." "Nicht dafür großer," gab ich dem größeren blonden Jungen zurück. Ich lächelte ihn an und schaffte es tatsächlich ihm ein kleines lächeln zu entlocken. Ich legte irgendeinen Film ein und machte es mir wieder auf dem Sofa gemütlich. Taddl neben mir starrte nur in seine Tasse Tee. Ich musste ihn über Lunas Nachricht in Kenntnis setzten auch wenn es mir ganz und gar nicht gefiel ihm weh zu tun. Ich atmete einmal tief durch und seufzte. "Taddl?" er hob seinen Kopf und schaute mir genau in die Augen. Nervös spielte ich mit meinen Fingern "Ich.. Ähm... Ich hab eben eine Nachricht bekommen... Von Luna..." Sein Blick verfinsterte sich. "Also... Wie soll ich es dir sagen.... Ardy lässt ausrichten, dass er nach seiner Entlassung morgen erstmal mit zu Luna geht, weil er dein verhalten heute komisch fand." Taddl richtete seinen Blick wieder in seine Tasse und gab nur ein "Aha" von sich. Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Als ich bemerkte, dass seine Schultern von einem unterdrückten Schluchzer bebten nahm ich ihn in den Arm und zog ihn zu mir, so wie ich es zuvor auf der Brücke getan hatte. Ich streichelte ihm beruhigent durchs Haar und ließ ihn weinen. Es war okay zu weinen. "Ich bleibe bei dir wenn du möchtest. Du musst nicht alleine sein." er nickte leicht. Ich fuhr mit der Bewegung fort bis ich anhand seiner gleichmäßigen, tiefen Atmung feststellte, dass er eingeschlafen war.

Hallelujah kam lange nichts. Es tut mir unfassbar leid! Ich hätte viel zu tun und darüber habe ich tatsächlich die Geschichte total vergessen. Ich bemühe mich in nächster Zeit wieder mehr und vor allem regelmäßig zu schreiben, ich kann aber nichts versprechen.
Vielen vielen dank für die fast 0.3k Reads. Ich hätte nie gedacht, dass so viele diese Geschichte lesen würden.
Über Vorschläge und Kritik in den Kommentaren würde ich mich mega freuen. ♥
Love you
~Poki

Wie Soll Es Weiter Gehen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt