Kapitel 30 (Hope)

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Der Dezember begann und langsam kam im Schloss eine weihnachtliche Stimmung auf. In der Großen Halle standen Tannenbäume, überall war Weihnachtsdeko angebracht (und wenn ich ‚überall' sage, meine ich wirklich überall - selbst auf den Toiletten fand man glänzende Christbaumkugeln), und an einigen Orten hingen sogar einige Mistelzweige. Diese Orte wurden von allen Schülern gemieden, sofern sie nicht als Pärchen unterwegs waren - landeten nämlich zwei Personen unter einem Mistelzweig, wurden sie dort so lange durch Magie eingesperrt, bis sie einander geküsst hatten (nicht wenige Schüler verfluchten Dumbledore für diese Idee).

"Hope? Hast du Lust auf eine Schneeballschlacht oder bist du immer noch nicht mit den Hausaufgaben fertig?", fragte Lia.
"Warte kurz", murmelte ich, löste meine Gleichung schnell nach x auf und notierte die Lösungsmenge. "Ich ziehe mir nur schnell etwas Wärmeres an."

Als Lia und ich am See ankamen, hatten die anderen bereits mit der Schneeballschlacht begonnen. Lia zog mich hinter einen Baum, bevor jemand uns sah, und fragte: "Wollen wir ein Team bilden?"
Ich nickte. "Klar. Zuerst brauchen wir einige Schneebälle. Und wir sollten herausfinden, ob die anderen in Teams arbeiten."
Lia machte einen kleinen Schritt zur Seite, so dass sie die anderen sehen konnte, und meinte dann: "Mia und Lily sind ein Team, die beiden weichen den meisten Bällen aus, und Ginger und Liz, die beiden werfen viel, achten aber nicht auf Gegenangriffe."
Ich überlegte kurz, dann schlug ich vor: "Du schleichst dich von hinten an Lily und Mia an und ich mich an Ginger und Liz. Dann fangen wir gleichzeitig an, mit Schneebällen zu werfen - mit etwas Glück sind sie erstmal zu überrascht, um sich zu verteidigen."
"Klingt gut", stimmte Lia zu, formte schnell einige Schneebälle und machte sich auf den Weg.

Lachend und vollkommen durchnässt machten wir uns zwei Stunden später auf den Weg zum Abendessen.
"Morgen dürfen wir endlich wieder nach Hogsmeade", meinte Liz. "Habt ihr euch schon überlegt, was wir machen wollen?"
"Ich werde Weihnachtsgeschenke kaufen", meinte ich.
"Stimmt, das sollte ich auch tun", überlegte Ginger.
Lia schlug vor: "Am besten, wir erledigen erst jede für sich ihre Weihnachtseinkäufe und treffen uns dann später in den Three Broomsticks."
Wir nickten. Keine fünf Sekunden später beschweren Lia sich: "Hey, Liz, du hast deinen Kürbissaft auf mein Essen geschüttet!"

Der Samstag war ein schöner Tag, um nach Hogsmeade zu gehen. Es schneite leicht, und ganz Hogwarts war unter einer dünnen Schneeschicht verborgen.
Der Großteil meiner Geschenke war schnell gekauft. Im Honigtopf bekam ich Schokolade für Lia, Schokofrösche für meinen Bruder John, außerdem eine kleine Packung Bertie Botts Bohnen für Mia. In einem Buchladen kaufte ich für diese außerdem den Muggelklassiker Romeo und Julia (warum auch immer sie sich dafür interessierte). Auch für die meisten anderen meiner Freunde fand ich Bücher: Ein Buch über Sport für Lou, einen Krimi für Lissy, ein Fantasybuch für Ginger und eins über Quidditch für Liz. Außerdem ein Büchlein mit interessanten Zaubertränken für Lily und ein Wörterbuch für Remus (in letzter Zeit hatte ich angefangen, ihm Deutsch beizubringen). Für Hannah fand ich in einem Schmuckladen ein schönes Armband, Rose kaufte ich eine Kette. Für meine Eltern besorgte ich kurzerhand ein paar Bilderrahmen (die konnten sie immer gebrauchen).
Auf dem Weg zu den Three Broomsticks entdeckte ich noch einen kleinen Laden, der tatsächlich Chemikalien verkaufte. Ich entschied mich, Severus einen Chemiebaukasten zu schenken, und frischte auch meine eigenen Vorräte wieder auf. Außerdem entdeckte ich ein Buch, in dem interessante (und explosive) Experimente zu finden waren. Kurz überlegte ich, dieses Buch für Vinia zu kaufen, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Sie würde mir bestimmt auch nichts schenken. Dennoch kaufte ich das Buch - ich selbst konnte es sicher gut gebrauchen.

"Und, alle Einkäufe erledigt?", begrüßte ich meine Freundinnen, als ich mich in den Three Broomsticks zwischen Mia und Liz auf eine Bank quetschte.
Lily gab mir ein Butterbier und erwiderte: "Alles erledigt. Und du?"
"Auch."
Ich trank einen Schluck Butterbier und sah mich um. Die Three Broomsticks waren voll. Einige Tische von uns entfernt entdeckte ich Vinia und die Marauders, an einem weiteren Tisch Severus mit einigen Slytherins.
"Was macht ihr eigentlich in den Weihnachtsferien?", fragte Lily.
Lia erwiderte: "Ich bleibe in Hogwarts. Und du?"
"Ich auch", sagte Lily.
"Wir feiern Weihnachten mit unseren Eltern, wie immer", erzählte Ginger.
"Hope und ich besuchen vielleicht unsere Freundinnen in Deutschland", meinte Mia.
Liz schlug vor: "Wir könnten-" Ein lauter Knall ertönte, gefolgt von weiteren. Die Gespräche verstummten. Ein älterer Zauberer, der nahe der Tür saß, öffnete diese, schlug sie aber gleich darauf wieder zu. "Death Eater!"
Die Reaktionen der Leute fielen verschieden aus. Ich sah ängstliche Gesichter, entschlossene, wütende. Manche Leute sahen verunsichert aus, andere wirkten vollkommen ruhig und gefasst. Einige Leute apparierten, brachten sich selbst in Sicherheit - die anderen hatten ihre Zauberstäbe gezogen und sich erhoben, gaben den Schülern in ihrer Nähe Anweisungen und waren bereit zu kämpfen. Dann öffnete der Mann die Tür erneut und die Leute strömten hinaus.

Lia, Ginger und Liz begannen sofort zu kämpfen. Schon nach wenigen Sekunden hatte ich die drei aus den Augen verloren. Ich sah mich um. Nur um die dreißig Death Eater, die aber im Gegensatz zu uns schwarzmagische Flüche verwendeten.
"Vorsicht!" Lily zog mich zur Seite, und ein grüner Lichtstrahl landete dort, wo ich eben noch gestanden hatte. Erschrocken wirbelte ich herum, doch der Death Eater war mittlerweile von einigen Siebtklässlern in einen Kampf verwickelt worden. Mia stieß mich und Lily an und deutete auf eine Gruppe von Drittklässlern, die sich mit zwei Death Eatern duellierten. Die Drittklässler waren gut, aber eindeutig unterlegen. "Wir müssen ihnen helfen!" Lily und ich nickten.

Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Seit einer gefühlten Ewigkeit kämpften wir nun schon gegen die Death Eater, und mittlerweile hatte ich mir sogar einen Überblick verschaffen können, was meine Freunde ungefähr taten - Ginger, Lia und Liz kämpften, was mich nicht überraschte. Meine Cousine Marlene half mit ihrer besten Freundin Alice jüngeren Schülern. Auch Vinia hatte ich gesehen - sie kämpfte gemeinsam mit den Marauders, setzte ihre Gabe dabei allerdings nicht ein, vermutlich weil zu viele Leute da waren, die sie verletzen könnte.
Lily, Mia und ich hatten ebenfalls eine ganze Weile gekämpft. Irgendwann hatten wir jedoch angefangen, stattdessen den Verletzten zu helfen – was, wie wir schnell feststellten, genauso wichtig wie das Kämpfen war. Und irgendwie war es ein wundervolles Gefühl, zu wissen, dass man den Menschen so helfen konnte.

„Da!" Lily deutete auf ein junges Mädchen, das am Boden lag und aus mehreren Wunden stark blutete. So schnell wie möglich kämpften wir uns zu ihr durch. Lily kniete sich sofort neben ihr auf den Boden und murmelte verschiedene Heilzauber vor sich hin, während Mia und ich aufpassten, dass sich keine Death Eater näherten. „Es geht ihr gut", meldete Lily nach einigen Minuten. „Aber sie hat viel Blut verloren. Ein Blutbildender Trank wäre jetzt nicht schlecht." „Oder Murtlap-Essenz", meinte ich. „Aber fürs Erste muss es reichen, dass die Wunden nicht mehr bluten."
Mia beugte sich zu dem Mädchen hinunter und fragte: „Glaubst du, du kannst aufstehen?" Sie erhielt ein Nicken als Antwort und erklärte dem Mädchen, wo es sich verstecken konnte.
„Ich hoffe, sie überlebt", murmelte Lily. Ich nickte. Dann entdeckte Mia einen weiteren Verletzten, und das Ganze ging von vorne los. Doch es war anstrengend, sowohl das Heilen für uns als auch das Kämpfen für die anderen, und so langsam waren wir alle erschöpft. Außerdem hatte ich Angst. Angst um mich, Angst um meine Freunde, aber auch Angst um all die anderen Hexen und Zauberer, die mit uns gegen die Death Eater kämpften.

"Endlich!", seufzte ich erleichtert. "Ich dachte schon, die Auroren kommen nie."
"Ja, ich auch", meinte Lily. „Hoffentlich geht es allen gut." Das hoffte ich auch.
Mia deutete auf eine Gruppe von Schülern aus unserem Jahrgang, und wir stellten uns zu ihnen.
Die erste Person, die uns bemerkte, war Vinia. Ihre blonden Locken waren blutverklebt, sie hatte mehrere Schrammen und einen Riss in ihrer Jacke, aber es ging ihr gut und sie lächelte uns verzweifelt an - in diesem Moment wurde mir bewusst, wie große Sorgen ich mir um sie gemacht hatte.
Ich betrachtete den Rest der Gruppe. Die Rumtreiber - Remus und Pettigrew, beide mit Blut an ihrer Kleidung. Black, mit einer tiefen Schnittwunde am Arm. Und Potter, ebenfalls verletzt, der einem Mädchen tröstend über den Rücken strich und beruhigende Worte murmelte. Das Mädchen war Ginger. Und sie weinte. Lily, Mia und ich sahen uns erschrocken an. Was war passiert? Dann fiel mir etwas auf. "Ginger? Wo sind Lia und Liz?"

*diabolisches Lachen* Uuuund?
The_toasted_toast! Das ist nicht witzig! *guckt Toasty wütend an*
*lacht lauter*
*wirft ein Buch auf Toasty*
Hör auf, mit meinen Büchern zu werfen!
Es war nur ein Buch!
Hmpf...

Memories... und die magische Entstehung eines Buches (HP FF/Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt