Kapitel 20

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                                                     -Caitlyn-

Ich hasste sie! Ich hasste sie wirklich! Da bat ich sie doch schon darum, den Brief nicht vorzulesen und was machen sie?? Lesen ihn trotzdem vor. Und das während Harry daneben saß. Das konnten sie ihm doch nicht antun! In dem Moment wollte ich einfach nur aufstehen und sie mit meinen Ninja-Künsten windelweich prügeln, doch so ein brutaler Mensch war ich nun auch wieder nicht.. Also tat ich das einzigste, das mein Verstand als akzeptabel abstempelte.

"Das stimmt überhaupt nicht. Haben sie schon mal darüber nachgedacht, dass Louis und ich nur Spaß gemacht haben? So etwas nennt man... Rollenspiel. Das ist doch nicht echt! Meine Güte.. Ihr macht wirklich aus allem ein Drama.." sagte ich und spielte dabei extrem aufgebracht. Sie sahen mich verwirrt an, doch schauten sich dann gegenseitig in die Augen und wurden rot.
"Ähm... Das.. Ist schon möglich..." sagte die jüngere Polizistin.
"Das ist nicht nur möglich, das macht auch Sinn. Lou macht öfter solche Späße. Das hat er mit mir auch schon oft gemacht. Wir taten so, als seinen wir der Andere. Das ging dann eine ganze Weile gut, bis Eleanor ins Spiel kam, da war er ganz schnell wieder er selbst, da er sie nie mit jemandem teilen würde" sagte Harry. Gegen Ende hin lächelte er und schaute mir dann tief in die Augen. "Stimmt's?" fragte er dann und ich nickte heftig.
"Auf jeden Fall!" sagte ich dann zur Bestätigung. Er lächelte wieder, wandte seinen Blick dann aber von mir ab.
"Und ihr habt zu.. äh.. Caitlyn Jackson wirklich ein gutes Verhältnis?" fragte sie.
"Ja! Das war wirklich nur ein Versehen! Wir wollten ihr den Stein auf's Dach werfen, aber der Wurf ging aus Versehen daneben.." antwortete ich schnell.
"Na gut. Aber die Kosten für das zerbrochene Fenster und für Caitlyn müsst ihr trotzdem übernehmen" sagte sie. Harry und ich nickten gleichzeitig und stiegen dann auf.
"War das dann alles? Wir würden Cate gerne im Krankenhaus besuchen" sagte Harry. Bei dem Namen 'Cate' huschte mir ein Lächeln über die Lippen. Schon lange hatte mich keiner außer Hannah und meine anderen besten Freundinnen mehr so genannt. Es klang viel schöner, wenn Harry es sagte. Ich schüttelte meinen Kopf um die Gedanken herauszubefördern und lief dann hinter Harry her, der sich schon verabschiedet hatte und nun auf dem Weg zu seinem Auto war. Ich lief um das Auto herum und setzte mich auf den Beifahrersitz. Harry startete den Motor und schon fuhren wir los zum Krankenhaus.

"Wie kommt ihr nur auf so eine Idee?" fragte Harry grinsend.
"Was meinst du?"
"Na... Das machst du sonst nur mit mir soweit ich weiß. Das hast du noch nie mit jemandem außer mir gemacht." Er klang nachdenklich.
"Stimmt. Du bist ja auch etwas ganz besonderes" sagte ich und hätte mir sofort meinen Kopf durch die Scheibe schlagen können.
"Ach ja?" sagte er breit grinsend. Ich nickte leicht und errötete.
"Du auch Lou" sagte er dann. Er schaute mir in die Augen und wieder einmal hätte ich darin versinken können. Es kam mir vor, als würde der Moment nie enden, bis wir auf einmal ein Hupen hörten, Harry wieder auf die Straße schaute und blitzschnell den Lenker herumdrehte.
"Das... war knapp!" sagte ich und schnappte nach Luft.
"Tut mir Leid" antwortete er nur.

Nach einiger Zeit der Stille bog Harry ab und fuhr auf den Krankenhausparkplatz. Ich blieb noch kurz sitzen, während Harry schon ausstieg, schnallte mich dann ab und wollte gerade die Tür aufmachen, doch das hatte Harry schon für mich erledigt.
"Danke" sagte ich und wurde leicht rot. Was war nur mit mir los?? Er lächelte nur und wir gingen ins Krankenhaus. Wir liefen sofort schnurstracks zur Rezeption und fragten, wo Louis läge. Naja okay. Wir fragten, wo Caitlyn lag. Sie gab uns eine Zimmernummer, erklärte uns, wie wir dort hin kämen und schon gingen wir los.

"Das muss es sein. ..Glaube ich" sagte ich. Wow Caitlyn. Was für eine brilliante Aussage. Harry grinste mich wieder einmal an, klopfte an der Zimmertür, öffnete sie und ging mit mir im Schlepptau rein. Louis saß auf dem Bett und schaute aus dem Fenster.
"Hey Cate" sagte Harry und lief zu Louis. Der starrte ihn aber nur wie ein Außerirdischer an. Dann blickte er zu mir und schien komplett verwirrt zu sein.
"Ähm... Was wollt ihr hier?" fragte er. Jetzt war auch ich verwirrt.
"Wie meinst du das?" fragte ich. "Das ist doch klar, dass wir dich besuchen kommen. Was hast du denn gedacht?"
"Naja.. Äh... Dass One Direction etwas besseres zu tun hat, als ein normales Mädchen wie mich zu besuchen? Woher wisst ihr überhaupt, dass ich im Krankenhaus bin? Habt ihr nicht irgendwas zu erledigen? Irgendwas??" Harry trat erschrocken einen Schritt zurück. Wow. Das saß..
"Harry, können Caitlyn und ich kurz alleine reden?" wandte ich mich an ihn. Er nickte, wand seinen Blick aber nicht von Louis ab. Dann ging er rückwärts aus dem Zimmer.
Ich setzte mich zu Louis ans Bett, doch der schaute mich noch immer an, als wäre ich ein Alien. "Hey..." fing ich an, wusste aber nicht direkt, was ich sagen sollte.
"Was soll das?" fragte er. "Ich mein das ernst. Was tut ihr hier? Ihr seid berühmt und ich bin... einfach ich. Also... Wie..." Konnte er sich denn wirklich nicht erinnern? Das konnte nicht sein... Sofort beugte ich mich über ihn, er schrak zurück, doch ich wollte nur an den roten Knopf, der über dem Bett hing, damit eine Krankenschwester oder ein Arzt kam. Eine Weile geschah nichts, doch nach ein paar Minuten kam ein Krankenpfleger hinein. Er hatte dunkle Haare und nahezu schwarze Augen.
"Was ist los?" fragte er.
"Könnten sie vielleicht einen Arzt holen? Ich muss dringend etwas klären!" sagte ich. Er schien mich mit seinen Blicken zu durchlöchern, redete dann aber misstrauisch weiter.
"Könnten sie mir vielleicht sagen, warum?" fragte er. Ich mochte ihn schon jetzt nicht. Ich musste dringend mit dem Arzt reden!
"..Sie kann sich nicht erinnern" sagte ich schließlich. Sein Blick klärte sich ein wenig und er antwortete ruhig.
"Das ist nicht so wild. Ihr wurde ein Stein gegen den Kopf geworfen, doch die Verletzung ist nicht schlimm. Sie hatte für etwa eine Stunde das Bewusstsein verloren. Sie ist gerade erst aufgewacht, kurz bevor ihr gekommen seid. Sie muss sich erst erholen. Ihre Erinnerungen werden spätestens in zwei Tagen wieder vollständig da sein. Sie sollte bis dahin aber eher in Ruhe gelassen werden. Sie muss sich erholen."
"Und was wenn ihre Erinnerung doch nicht zurück kommt?" fragte ich. Diesmal war ich diejenige, die misstrauisch war.
"Dann würden wir noch ein paar Untersuchungen durchführen müssen. Aber wenn alles gut läuft, kann sie in ein paar Tagen entlassen werden. Natürlich erst, wenn sie sich wieder erinnern kann."
Ich nickte. Das war also nur so etwas wie eine Nebenwirkung oder wie? Naja gut. Für's erste beließ ich es dabei. Da ich nichts mehr sagte, ging er wieder und schloss die Tür hinter sich. Ein paar Sekunden später flog die Tür aber schon wieder auf und Harry kam herein. Er schaute mich fragend an.
"Wir kommen in ein paar Tagen wieder. Wenn du dich wieder erinnern kannst" sagte ich und lächelte Louis an. Er nickte. "Mach's gut."
"Du auch" antwortete er. Dann schob ich Harry wieder aus dem Zimmer. Ich lief aus dem Krankenhaus und auf Harry's Auto zu. Er folgte mir.

Als wir im Auto saßen, war er ganz zappelig. "Und? Was ist jetzt?" fragte er.
"Ich erzähl es dir unterwegs. Fahr schon mal los." Damit startete er den Motor und wir fuhren zu Harry und mir nach Hause, während ich ihm alles erzählte.

Gefangen... Im Körper von Louis Tomlinson??!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt