Gefangen... Im Körper von Louis Tomlinson??!!

Kapitel 28

                                                     -Louis-

"CATE?! CATE??! WACH AUF! BITTE!!"
Diese Stimme... Ich konnte sie nur knapp verstehen. Es hallte in meinem Kopf wider und brachte mich völlig durcheinander. Die Worte vermischten sich mit anderen Sätzen und ergaben keinen Sinn mehr. Ich musste mich genau anstrengen, um etwas zu verstehen, denn es war fast hoffnungslos.
Langsam konnte ich ein paar der herumirrenden Worte entziffern. 'Cate', 'Aufwachen'. Was war mit Caitlyn? Ging es ihr nicht gut? War sie verletzt?
Die Gedanken wirbelten nur so herum und erst jetzt bemerkte ich, dass ich Caitlyn's Rolle eingenommen hatte. Aber... Stimmt etwa mit mir etwas nicht? Mir ging es prima! 
Ein leichter Schauer überkam mich und wenn ich so darüber nachdachte... Es war wirklich kalt!
"CAITLYN??!" Ich vernahm nun noch mehr Stimmen, die somit meine gerade eben geordneten Wörter wieder durcheinander brachten. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment zerplatzen. Ich wollte meine Hände anheben und meine Schläfen massieren, doch sie bewegten sich nicht. Sie waren.... wie eingefroren. Es war doch erst Herbst, wie kann es da so kalt sein?!
Meine Kopfschmerzen wurden immer döller, je mehr die Leute um mich herum schrien und an mir rüttelten. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich, mein Kopf schien zu explodieren und als mich auch noch jemand an meinen nahezu vereisten Gliedmaßen berührte, wollte ich aufschreien, doch es klappte nicht. Es tat schrecklich weh und ich hatte das Gefühl, dass ich das nicht aushalten würde. Doch plötzlich ünerkam mich ein seltsames Gefühl und doch war es so bekannt. Es war, als würde mich eine Menge Energie durchströmen und meinen Körper komplett einnehmen.
Auf einmal fühlte ich mich wie ein anderer Mensch.
Wieder einmal.
Auf einmal fühlte ich mich wie Caitlyn..
Vollkommen.
Bis darauf, dass ich tief in mir wusste, wer ich wirklich war.
Wieder kamen Erinnerungen und Gefühle mit, doch auch Einiges, dass ich höchstwahrscheinlich nicht wissen oder fühlen sollte. Denn ich erinnerte mich schlagartig an Situationen, die zwar zu Caitlyn gehörten, die sie aber nach dem Körpertausch erst erlebte.

Meine Schmerzen wurden nicht besser, noch immer wollte ich aufschreien. Aber nicht ich schrie. Ich hörte einen Jungen schreien und mir wurde erst nach ein paar Momenten klar, dass ich das war, also Caitlyn.
"LOU!! OMG WAS IST LOS??!" Viel mehr konnte ich nicht vernehmen und die Schmerzen wurden nur noch stärker. Ich merkte, wie jemand einen Arm hinter meinen Rücken und einen unter meine Kniekehlen legte und mich langsam hoch hob. Der Körper, an dem ich nun lag, war warm und ich fühlte mich augenblicklich geborgen. Die Berührungen jedoch taten höllisch weh, doch langsam merkte ich das alles nicht mehr ganz. Meine Gedanken wurden weniger und alles wurde mir plötzlich gleichgültig. Bis darauf, dass ich hoffte, es würde Caitlyn gut gehen. Ich mochte sie zu sehr, als dass ich sie an meinen Schmerzen teilhaben lassen wollte. Im nächsten Moment spürte ich jedoch rein gar nichts mehr und könnte die Welt um mich herum noch dunkler werden, dann wäre sie es wohl geworden. Ich war einfach nur schlapp und kippte wohl in Ohnmacht.

                                                     -Liam-

                                      *Etwa 4 Stunden davor*

Ich saß noch immer in meinem Zimmer und dachte nach. Louis, Niall und Zayn waren im Kinosaal und schauten irgendeinen Horrorfilm, doch ich hatte jetzt wirklich nicht die Lust dazu. Ich dachte einfach nur nach.
Darüber was heute passiert ist.
Über Caitlyn, Louis und alle anderen. Aber vor allem Simon.
Vor ein paar Wochen erwähnte er immer wieder: "Nur noch zehn Tage! Dann will ich wissen, was los ist!" Zwar konnte ich ihn überzeugen, ihnen länger Zeit zu geben, doch er war hartnäckig. Er wollte wissen, was los war. Natürlich. Er hat uns unter Vertrag.
Er wäre um ehrlich zu sein, bei dem Erfolg den wir haben, ziemlich..... naja... doof uns aus dem Vertrag zu nehmen und ich denke auch nicht, dass er das machen würde, doch er wollte uns alle in eine Pause schicken, wenn das nicht besser würde. Aber was sollten wir denn sagen??! Es tut mir Leid Simon, aber Louis ist nicht mehr der, der er mal war? Er ist jetzt ein Mädchen?
Er würde uns für komplett durchgeknallt halten!
Ich fuhr herum, als plötzlich meine Tür auf geschleudert wurde und ein heulender Louis vor mir stand. Caitlyn.
"Was ist los?" fragte ich besorgt.
"Ich halt das nicht aus!" schluchzte sie.
"Was? Was hältst du nicht aus?" fragte ich nun etwas verwirrt.
"D-Der Film!!!" schrie sie fast. Ich zuckte auf meinem Stuhl zusammen. Zayn kam nun hinter Caitlyn zum Vorschein und legte seine Arme um ihre Taille. Um.. Louis Taille. Er hob sie hoch und trug sie wieder weg. Ich stand auf, ging zu meiner Tür und schaute den beiden hinterher. Da ich schon mal hier stand, beschloss ich in die Küche zu gehen, um mir ein Eis zu holen. Ja, ich weiß, es war abends und schon mitten im Herbst, aber ich hatte einfach riesen Appetit darauf. Also lief ich den Gang entlang, die Treppenstufen herunter und schnurstracks in die Küche, wo ich sofort auf die Tiefkühltruhe zuging und mir ein Eis schnappte. Dann wollte ich eigentlich wieder zurück in mein Zimmer, als ich bemerkte, dass ein schon nahezu erstarrter Harry vor mir auf dem Sofa saß. Ich lief zu ihm und setzte mich auf einen der Sessel.

"Was ist los?" fragte ich ihn, aber er antwortete nicht, sondern blieb einfach starr stehen. "Harry?"
Nun brachte er es auch mal zustande mich anzuschauen. Erst jetzt sah ich, dass er Tränen in den Augen hatte. "Harry was ist los?!"
"I... Ich hab alles kaputt gemacht..." fing er an.
"Um was geht es denn Harry?" Ich legte eine Hand auf seinen Schoß und schaute ihn an.
"Na gut.. wenn du nicht darüber reden willst, geh ich wieder.." Ich wollte wieder aufstehen und hochgehen, jedoch hielt er mich am Arm fest und zog mich wieder auf den Sessel.
"Caitlyn.. Ich... Ich war sauer! Ich meine.. wir kennen uns doch erst seit etwa einem Monat und schon wohnt sie bei uns! Warum?! Also hab ich sie angeschrien, ihr gesagt sie solle verschwinden und so was, woraufhin sie einfach gegangen ist. Ich weiß nicht wohin.. Aber bis jetzt hat sie sich nicht gemeldet.."
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
"Es war weil du geglaubt hast, sie seien zusammen, oder?" Er schaute mich verzweifelt an und nickte langsam, während er den Blick auf den Boden richtete.
Er stand auf, ging an mir vorbei, lief zur Tür, schlüpfte in seine Schuhe und rannte zur Tür hiaus, welche er hinter sich zuknallte. Ein paar Minuten saß ich einfach nur da und dachte darüber nach, was gerade passiert war. Ich riss mich jedoch zusammen und ging nun auch zur Tür. Ich lief nach draußen, wo es mittlerweile schon ziemlich dunkel geworden war. Ich sah die Straße entlang, aber Harry war nicht mehr zu sehen und ich hatte wirklich keine Ahnung wo er hin gelaufen sein könnte, also beschloss ich kurzerhand wieder ins Haus zu gehen und den Anderen Bescheid zu geben, ehe wir alle zusammen durch Londons Straßen liefen um Harry und Louis zu suchen. Für alle anderen natürlich Caitlyn.

                                                   -Caitlyn-

"Wo können die denn sein?!" meckerte Niall. Kaum hatte er das ausgesprochen bogen wir um die Ecke und konnten schon Harry schreien hören. Sofort fing ich an zu rennen und folgte Harry's Schreien. Die Anderen folgten mir auf dem Fuße. Ich bog rechts in eine Straße ein und sah Harry an einer Telefonzelle knien. Vor ihm saß auf dem Boden der Telefonzelle, völlig starr und ruhig, Louis. Ich rannte zu ihnen und auf einmal redeten einfach alle auf ihn ein. Er bekam nichts mit. Wir durchlöcherten Harry mit Fragen, doch er antwortete, er habe Louis schon so vorgefunden. Auf einmal überkam mich wieder dieses Gefühl, dass ich schon einige Male erlebt hatte und ich fühlte mich wie Louis. Doch mit den Gefühlen kamen auch Erinnerungen. Ein Gespräch mit Harry kam mir in den Sinn. Ich wusste nun alles. Ich wusste viele Dinge, die zu meinem Leben gehörten, aber eben auch Dinge, die nur Louis wissen konnte. Auf einmal durchfuhr mich ein stechender Schmerz in meinem Kopf und jedes Mal, wenn Harry Louis berührte, tat es noch mehr weh. Es war einfach unerträglich und ich konnte einfach nur noch schreien.
Ich spürte, wie mich jemand hoch hob und durch die Straßen trug und nach einer Weile legte mich Zayn auf meinem Bett ab. Eine Weile später sah ich auch schon einen Arzt neben mir, der mich untersuchte. Ich wollte nicht, dass er mir half! Er sollte Louis helfen! Ich teilte diese Schmerzen einfach nur mit ihm, doch für ihn musste es noch schlimmer sein.
Man versicherte mir, dass man sich bereits um ihn kümmerte und so ließ ich den Arzt seine Arbeit machen, ehe ich kurz danach, immer noch vor Kälte zitternd, auch schon einschlief.