Kapitel 37

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                                        -Caitlyn-

"Ich geh ihm hinterher!" sagte ich im vorbei gehen, rannte aus der Tür und die Treppen herunter um dann nach links zur Haustür zu gelangen, aus der ich wieder einmal heraus sprinten wollte, ohne vorher meine Schuhe angezogen zu haben.
Mittlerweile wusste ich ja welche Schuhe Louis gehörten, daher war es auch nicht schwer schnell hier raus zu kommen.
Ich schnappte mir weiße Sneakers und rannte nach draußen. Ich wusste nicht genau wo ich ihn suchen sollte, denn weit und breit war Harry nicht zu sehen. Also lief ich einfach drauf los. 
Ich rannte durch die Straßen und suchte, schrie nach ihm, was vielleicht nicht die beste Idee war, denn immerhin sah ich aus wie Louis und wurde nach kurzer Zeit auch schon von einer Horde Fans verfolgt. Ich wollte wirklich Harry suchen, aber auch nicht unhöflich sein, also unterschrieb ich ein paar Fotos und ging dann aber schnell wieder nach Hause um meine Suche im Auto fortzusetzen.

Ich setzte mich ins Auto und dachte nach. Wo könnte ich ihn finden? Ich hatte absolut keine Ahnung. Wo würde jemand, der gerade höchstwahrscheinlich herausgefunden hatte, dass das Mädchen auf das er ein Auge geworfen hatte, gar kein Mädchen war, hingehen?
Wo würde ich an seiner Stelle hin gehen?

Da kam es mir wie ein Geistesblitz. Na klar! An eine Stelle, wo ich Zeit mit diesem Menschen verbracht hatte!
Der Park!
Sofort startete ich den Motor und fuhr los Richtung Park. Drehte jedoch noch einmal kurz um, denn ich erinnerte mich an das Gespräch welches wir führten, bevor wir uns entschlossen in den Park zu gehen. Er meinte, wir bräuchten um unerkannt zu bleiben eine Sonnenbrille, eine Mütze und sonstiges Zeug. Als ob das etwas helfen würde. Vor allem, da es draußen regnete und man nur umso mehr Aufmerksamkeit auf sich richtete, wenn man bei Regen mit einer Sonnenbrille herum läuft.
Ich stieg also aus, rannte ins Haus, wo ich von ein paar verdutzt schauenden Gesichtern empfangen wurde, schnappte mir in diesem kleinen Raum in dem Harry letztens die Mütze und die Sonnenbrille holen wollte, unsere Sachen und rannte wieder nach draußen ins Auto.
Dann fuhr ich los. In der Hoffnung ihn dort im Park wirklich anzutreffen.

Ich lief im Park herum und suchte nach Harry, was nicht sehr lange dauerte. Er saß auf einer Bank vor dem See und da es regnete, war er nicht einmal umzingelt von Fans.
Ich lief langsam auf ihn zu bis ich neben der Bank stand. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, was ich genau sagen sollte, also setzte ich mich einfach neben ihn und legte ihm eine Mütze und eine Sonnenbrille auf den Schoß.
Er schaute es an und musste lächeln, jedoch verschwand dieses Lächeln gleich wieder und verwandelte sich in Tränen.
Ich hatte ihn noch nie so erlebt. So zerbrechlich.
Es war komisch, ihn so zu sehen und dabei zu wissen, dass man Schuld ist, dass es ihm so schlecht geht..

"Es ist wahr, oder?" flüsterte er mir zu, schaute mich jedoch nicht an. "Was in deinem Brief stand."
"Harry.." ich wollte ihn beruhigen, doch das ging eher nach hinten los.
"Lüg mich jetzt ja nicht an!" keifte er und diesmal drehte er sich zu mir. Er schaute mich mit böse funkelnden Augen an und schien innerlich zu verzweifeln, gleichzeitig aber auch vor Wut zu platzen..
Ich schaute nach unten und beobachtete meine Füße, die langsam Kreise in die nasse Erde malten.
"Ja.." brachte ich nur schweren Herzens heraus.
"Und wie lange ist das mit euch schon so?" fragte er vorsichtig.
"Seit etwa zwei Monaten" antwortete ich. "Als wir in dem Hotel waren. In der Nacht als wir das Konzert gaben und ein Mädchen gegen unsere Balkontür geknallt ist."
"Du kannst aufhören so zu reden, als wärs du er. Das bist du nicht. Sag ruhig, deine Freundin" sagte er und schaute mich an. "Und sag auch, dass du es witzig fandest, mit meinen Gefühlen zu spielen. Zusammen mit Louis. Sag, dass es euch Spaß gemacht hat, es uns allen zu verheimlichen."
"Harry... das stimmt nicht" unterbrach ich ihn, doch umso lauter und wütender redete er weiter.
"Sag, dass es euch Spaß gemacht hat uns alle auf den Arm zu nehmen. Und sag, dass du es toll fandest, zu versuchen unsere Band in den Dreck zu ziehen. Alles kaputt zu machen.!" Er wurde sauer. Verständlich.
"Das stimmt nicht Harry! Beruhige dich! Wir wussten doch selbst nicht, was mit uns passiert ist! Wir dachten das legt sich wieder, aber bis jetzt ist nichts passiert!" sagte ich. "Und Liam meinte auch, es wäre besser euch nichts zu erzählen."
Das war wohl der falsche Satz. Wütend starrte er mich an.
"LIAM WUSSTE ES?! WER WUSSTE ES NOCH?! IHR HALTET EUCH WOHL FÜR BESONDERS LUSTIG, MICH SO AUF DEN ARM ZU NEHMEN!! DABEI WISST IHR GANZ GENAU DASS ICH AUF DICH STAND! ODER AUF LOUIS....!"
Ich schrak zurück. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Natürlich nicht. Wann auch. So etwas hatte ich vorher auch noch nie mitgemacht und er somit auch nicht..
"Niemand wusste sonst davon, Harry. Louis und ich haben es nur Liam erzählt. Ich wollte es den anderen auch sagen, hab mich dann aber dagegen entschieden.. Und wir finden das ganz und gar nicht witzig! Es war nie unsere Absicht eure Gefühle zu verletzen! Aber wir wollten erst einmal selbst mit der ganzen Situation klar kommen!" redete ich auf ihn ein, doch es war, als würde ich gegen eine Wand reden.
"Ich steh auf einen Jungen...." hörte ich ihn nur leise flüstern. "Ach du scheiße. Ich bin schwul?!!"
Jetzt musste ich ihn definitiv wieder auf den richtigen Pfad bringen! Er liebte nicht Louis, sondern wirklich mich. Aber wie brachte ich ihm jetzt am besten bei, dass wir auch unsere Gefühle teilten? Unsere Gedanken und unseren Willen? Louis erzählte mir, wenn er sich mit Harry unterhielt, war ihm kaum mehr bewusst, dass er in Wirklichkeit Louis war. Er dachte in dieser kurzen Zeit wirklich, dass er Caitlyn war. Also stand Harry auf mich, nicht auf Louis.
"Harry hör mir zu, das stimmt nicht! Louis und ich teilen nicht nur unsere Körper, sondern auch unsere Gedanken und Erinnerungen und so etwas! Jedenfalls tun wir das, wenn wir mit einer Person sprechen, die für den anderen wirklich wichtig ist! So war es bis jetzt immer! Bei meiner Mutter, bei Eleanor und... bei dir.." sagte ich, doch er hörte nur halblebig zu. "Derjenige von uns der mit einer wichtigen Person spricht, denkt in dieser Zeit, dass er wirklich er selbst ist, kann sich jedoch kaum daran erinnern, dass er eigentlich jemand anders ist. Auch wenn der andere sich fühlt wie vorher! Aber das nur zu diesem Zeitpunkt! Es ist als würde man sich kopieren! Gott, ist das kompliziert.. Ich weiß, das ist schwer zu verstehen, wir verstehen es ja selbst nicht! ..." Harry unterbrach mich.
"ES IST ÜBERHAUPT NICHT ZU VERSTEHEN, KLAR?! ÜBERHAUPT NICHT! ICH KAPIERE DAS ALLES NICHT! UND EHRLICH GESAGT, WILL ICH EUCH AUCH NICHT MEHR SEHEN..." schrie er. "Ich weiß, dass ich nicht schwul bin. Ich war nur geschockt, okay?! Außerdem.. so gut kann Louis jetzt auch nicht schauspielern also muss wohl etwas von dem der Wahrheit entsprechen.." murmelte er.
"Das tut es alles.." flüsterte ich. Auch ich weinte mittlerweile. Das so etwas passiert, war nie meine Absicht. Und Harry war mir wirklich wichtig, da tat es mir gleich doppelt so Leid.

Harry atmete tief ein und drehte sich von mir weg. "Lass mich bitte alleine.." sagte er, stand auf und ging.
Ich wollte ihm hinterher, respektierte jedoch seine Bitte und ließ ihn gehen.
Alleine saß ich nun eine Weile einfach nur auf der Bank, war klatschnass, aber das alles war in diesem Moment wirklich mehr als egal.
Ich hatte so eben ein Leben zerstört. Oder jedenfalls, die Gefühle eines Menschen dermaßen durcheinander gebracht, dass er eigentlich hätte zusammenbrechen können und es wäre wirklich verständlich.
Also dachte ich einfach nur nach. Über Harry. Und wie ich das alles wieder gut machen könnte...

Falls das überhaupt möglich war...

Gefangen... Im Körper von Louis Tomlinson??!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt