Kapitel 14

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Manuel

Nach dem Essen stand ich auf und räumte die Milch zurück in den Kühlschrank, die Cornflakes zurück in den Küchenschrank und das Geschirr in die Geschirrspülmaschine. Micha blieb einfach am Tisch sitzen und beobachtete mich dabei. Nachdem ich fertig war drehte ich mich zu ihm um und fragte "Ich muss einkaufen gehen, wie du vielleicht auch schon an meinem leeren Kühlschrank bemerkt haben dürftest. Willst du mitkommen oder hier bleiben?" Er antwortete "Ich komme natürlich mit."

Ich sagte dann "Okay, dann ziehe ich mir noch schnell eine andere Hose an, ich will nicht unbedingt in Jogginghose einkaufen gehen." Er nickte und sagte "Okay, ich warte dann im Wohnzimmer auf dich." Ich ging in mein Schlafzimmer und holte mir eine einfache dunkelblaue Jeans aus dem Schrank. Nachdem ich mich umgezogen hatte, suchte ich noch nach meinem Geldbeutel, den ich irgendwann auf meinem Schreibtisch im Aufnahmezimmer fand.

Zurück im Wohnzimmer sagte ich zu Micha "Also ich bin dann fertig, wir können los." Er stand auf und sagte "Okay." Auf dem Weg zur Garderobe sagte ich dann "Wir gehen zu Fuß, wenn dich das nicht stört. Es ist auch nicht weit bis zum nächsten Lebensmittelgeschäft." Er meinte "Okay, geht klar." Nachdem wir unsere Schuhe angezogen hatten, wollte ich meinen Schlüssel von dem Schränkchen neben der Tür nehmen. Als ich auf das Schränkchen sah musste ich lachen.

Ach, hier ist also mein Handy.
Darauf hatte ich auch gleich kommen können.
Aber ich wusste ja ich würde es wieder finden.
Der Akku ist jedenfalls leer.

Micha sah mich fragend an und ich sagte "Mein Handy war verschollen, seit du hier bist und ich habe es grade wieder gefunden. Ich hab das wohl hier liegen lassen, als ich dich herein gelassen habe." Er lachte ich liebte sein Lachen und sagte "Ach Manu." Ich meinte "Ich stecke es schnell noch an und dann können wir los." Ich griff also mein Handy und eilte in mein Aufnahmezimmer, um es an mein Ladekabel anzuschließen.

Wieder in der Garderobe schob ich meinen Schlüssel in meine Hosentasche, zu meinem Geldbeutel und wir konnten uns endlich auf den Weg machen. Ich hatte mir auch noch meinen Einkaufskorb geholt, damit wir nicht so viele unnötige Plastiktüten nehmen müssten.

Während wir schweigend nebeneinander her gingen musterte Micha die Umgebung. Ich sah mich um, ich war auch schon lange nicht mehr hier draußen gewesen. Ich bewegte mich nur nach draußen, wenn es unbedingt notwendig war und das war heute wohl der Fall. Komischerweise fühlte ich mich heute gar nicht unwohl mit all den Menschen um mich. Das musste wohl an Micha liegen, irgendetwas an seiner Gegenwart veränderte mich.

Er brachte mich dazu zu lachen und glücklich zu sein. Er brachte mich dazu nach draußen zu gehen, ohne mich komisch zu fühlen. Er brachte mich dazu jemanden an mich heran zu lassen. Er brachte mich dazu ihn an mich heran zu lassen. Er brachte mich dazu jemanden zu brauchen. Er brachte mich dazu ihn zu brauchen. Er brachte mich dazu jemanden zu lieben. Er brachte mich dazu ihn zu lieben, mehr als ich jemals irgendjemanden geliebt hatte.

Er hatte mein Leben auf so vielen Ebenen positiv beeinflusst, obwohl er doch erst so kurz bei mir war. Trotzdem war da immer noch diese Unsicherheit in mir, verbunden mit der Anwesenheit der Stimme.

》Thoughts《  Zomger Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt